20
Mrz
2008

Oil-Peak

Im Newsletter (Ausgabe 20. Februar) von Hans-Josef Fell, grüner MdB, folgendes gefunden:
  • OPEC-Mitglied Indonesien importiert mittlerweile selbst Öl
  • 2003 hatte die OPEC versprochen, mittels Förderpolitik die Erdölpreise im Korridor zwischen 20 und 30 USD/Barrel zu halten
  • Die Internationale Energieagentur hat noch 2004 für 2008 einen Preis von 22 Dollar pro Barrel prognostiziert

19
Mrz
2008

Erneuerbare Statistiken

Aktuell flattern wieder die Statistiken in die Mailbox. Bereits am 11. März http://volkswirtschaft.twoday.net/stories/4776331/ hatte ich ja den REN 21-Bericht nachgeschoben, dazu heute noch Ergänzungen gemacht.

Außerdem findet eine Pressemeldung des BMU vom 14. März:

Erneuerbare Energien auch 2007 kräftig gewachsen

[...] Nach Berechnungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat) haben die erneuerbaren Energien im Jahr 2007 bereits einen Anteil von 14,2 Prozent am Bruttostromverbrauch erreicht. Das ist ein Fünftel mehr als im Vorjahr. [...] Die erneuerbaren Energien kommen im Jahr 2007 in den Bereichen Strom, Wärme und Kraftstoffe zusammen auf rund 222 Terawattstunden (TWh). Ihr Anteil am gesamten Endenergieverbrauch ist damit im vergangenen Jahr auf 8,5 Prozent angestiegen. 2007 haben die erneuerbaren Energien insgesamt rd. 114 Mio. Tonnen CO2 eingespart; davon rd. 57 Mio. Tonnen allein durch das EEG.

Als Wirtschaftsfaktor sind die Erneuerbaren immer wichtiger geworden. So stiegen die Umsätze aus Installation und Betrieb von Anlagen in Deutschland abermals um knapp 10 Prozent auf rund 24,6 Milliarden Euro. Damit verbunden nahm auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche auf nunmehr rund 249.000 weiter zu.

[...]

Hinweis: Die vom Bundesumweltministerium vorgelegten Zahlen für 2007 sind vorläufig. Ein Hintergrundpapier „Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2007“ und weitere aktuelle Informationen sind unter www.erneuerbare-energien.de und www.bmu.de verfügbar.

Das statistische Bundesamt Destatis ergänzt (gefunden über den Newsletter der Informationskampagne Erneuerbare Energie)

Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren Energien seit 1991
Das enorme Wachstum der Erneuerbaren Energien in Deutschland ist den günstigen politischen Rahmenbedingungen zu verdanken. Das belegt eine Langzeitberechnung des Statistischen Bundesamtes. Bei Inkrafttreten des ersten Stromeinspeisegesetzes im Jahr 1991 stammten erst 3,6 Prozent des verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen, fast ausschließlich aus Wasserkraft. Windenergie, Photovoltaik und Biomasse spielten damals nur eine ganz geringe Rolle. Insgesamt hat sich die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien von 17,5 Terawattstunden (TWh = Milliarden Kilowattstunden) im Jahr 1991 auf 87 TWh im Jahr 2007 verfünffacht. Daran trägt die Windenergie den Hauptanteil. 39,5 TWh Strom haben diese Anlagen 2007 produziert, das sind 6,2 Prozent der gesamten Stromerzeugung. Auch die Biomasse liefert mit 19,5 TWh oder 3,1 Prozent einen erheblichen Beitrag zur sicheren Elektrizitätsversorgung. Die Stromerzeugung mittels Solarzellen hat sich durch das EEG innerhalb weniger Jahre verdreifacht. Gut 3 TWh Strom aus Photovoltaik wurden 2007 erzeugt. Umgebungswärme und Geothermie erreichten 2007 erst einen Anteil von unter 0,1 Prozent an der Stromerzeugung.

Destatis-Quelle

18
Mrz
2008

Interview Chefvolkswirt IEA

Und noch mehr Aufarbeitung lange liegenden Materials, diesmal ein Interview in der FR vom 23. November 2007. Michael Bergius sspricht mit Fatih Birol, Chefvolkswirt bei der internationalen Energieagentur IEA.

Laut Birol führt der hohe Ölpreis bereits jetzt zu einer Abschwächung des Wachstums. Insbesondere arme Länder seien betroffen, nach IEA-Studien sind etwa den Ländern südlich der Sahara in den vergangenen drei Jahren jährlich zehn Mrd. USD zusätzliche Kosten durch den hohen Ölpreis entstanden, zwei Prozentpunkte des Wirtschaftswachstums sind futsch. Birol plädiert für einen effizienteren Energieeinsatz und eine stärkere Förderung der erneuerbaren Energie. Bei wichtigen Abnehmern wie China oder Indien müsse die Subventionierung des Erdöls beendet werden.

Laut Birol kostet die Förderung eines Barrels im mittleren Osten maximal 20 USD, d.h. Der Marktpreis beträgt bei 100 USD das Fünffache des Produktionspreises – diplomatisch sagt Birol, es gebe nur wenige Güter, wo ein solches Verhältnis herrsche. Er verlangt, dass die Anbieter mehr Öl auf den Markt bringen. (Aber warum sollten sie das tun?)

Zwar gebe es noch keine neue Welt-Energiepolitik, aber sehr wohl eine Welt-Energieordnung. Die sei gekennzeichnet von wenigen Anbietern für Öl und Gas (Golfstaaten, Russland) und neuen Großabnehmern mit rapide steigendem Bedarf (China, Indien), die zukünftig den traditionellen Abnehmern den Rang ablaufen werden und deshalb auch mehr Mitspracherecht erhalten werden.

Birol verneint echten Wettbewerb auf den deutschen Strom- und Gasmärkten und plädiert für eine Trennung von Netz und Erzeugung. Seiner Ansicht nach bestimmen in ganz Europa lediglich sechs bis sieben große Konzerne den Lauf der Dinge.

17
Mrz
2008

Bärbel Höhn: Stromkonzerne tun nicht genug für Klimaschutz

Bereits seit dem 6. Dezember 2007 liegt hier bei mir auf dem Schreibtisch ein FR-Gastbeitrag der grünen MdB Bärbel Höhn herum, in dem sie sich mit dem neuen, ökologischen Image beschäftigt, dass sich die vier großen Energiekonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall derzeit zu geben versuchen. Höhn zählt Werbebeiträge auf, nach denen die Konzerne auf Gezeitenkraftwerke und Biogas setzen. Aber auch reale Anzeichen – Eon ist an vier Offshore-Windparks beteiligt, RWE hat das Geschäft mit den erneuerbaren gebündelt und Ex-Repower-Chef Varenholt als Leiter gewonnen.

Die Politikerin wirf danach einen Blick auf die geplanten Investitionen in D-Land und wird skeptisch. EnBW wolle Kohle- und Gaskraftwerke mit 3000 MW Lesitung bauen und plant 160 MW mit erneuerbarer Energie. Bei Eon stehen 6000 geplante fossile MW 800 erneuerbaren gegenüber und die RWE-Aktivitäten würden sich vollkommen im Ausland abspielen, weil der deutsche Trend verschlafen wurde.

Höhn folgert: Die deutschen Energieriesen haben nichts begriffen. Dabei seien die Regularien klar, etwa: verbindliche EU-Verpflichtung, bis 2020 Stromeinsparungen in Höhe 16 bis 17 Prozent absolut zu erreichen. Oder der angepeilte Ausbau der erneuerbaren in D-Land von 14 auf 27 Prozent Marktanteil, zzgl. 24 Prozent für die KWK mit Gas oder Kohle. Daraus folgert Höhn: „Auf Eon, RWE & Co. könnten also schwere Zeiten zukommen: Der Absatz aus ihrem dominierenden Geschäft, den zentralen Großkraftwerken, dürfte bis 2020 um rund 40 bis 45 Prozent einbrechen.“ Schließlich fragt sie sich, woran die Weigerung der Großen liegen könnte: nicht lernfähig und flexibel genug? Oder warten sie ab, weil sie davon ausgehen, dass der „(Klimaschutz-)Brei nicht so heiß gegessen, wie er gekocht wird“? Höhn befürchtet letzteres. Und befürchtet, dass hinter dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung nicht genug wirksame Instrumente stehen. KWK, Stromsparen? Fehlanzeige, Ausbau der Netze: Vernachlässigt. Deshalb müsse weiter Druck für die klimafreundliche Umgestaltung der Energieversorgung gemacht werden.

12
Mrz
2008

Exportmeister

Im Newsletter Böcklerimpuls, Ausgabe 3/2008 vom 20. Februar, finde ich einen Artikel über die Auswirkungen der Globalisierung auf die BRD-Wirtschaft. Ein Thema, dass ja auch gerne maal unter dem Stichwort „Basarökonomie“ debattiert wird. Diese besagt kurz gefasst, dass u.a. durch die hohen Lohnkosten in der BRD immer weniger produziert wird. Sondern nur noch im Ausland hergestellte Produkte weiterverarbeitet oder gehandelt werden. Das stimmt nicht, haben zwei Wissenschaftler vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle herausgefunden. Denn die schlichte Verrechnung von Im- und Exporten (Deutschland wieder / noch / nicht mehr Exportweltmeister) ist wenig aussagekräftig, weil sie nicht genug differenzier. Beispielsweise den Import von Rohstoffen oder Vorprodukten, aber auch den Re-Export von Gütern, die etwa über einen Deutschen (Flug-)Hafen eingeführt und dann in ein anderes europäisches Land wieder ausgeführt werden ignoriert.

Die Folge: Der Anteil ausländischer Komponenten in deutschen Exporten wird überschätzt. Die beiden genannten Faktoren entwickeln sich auch sehr unterschiedlich – Zwischen 1980 und 2000 vervierfachte sich etwa die Einfuhr von Vorprodukten. Die Re-Exporte aber wuchsen um den Faktor 12. Nach den Zahlen der Forscher ist der Import-Gehalt deutscher Waren, bereinigt um solche Verzerrungen, zwischen 1980 und Mitte der 1990er Jahre stabil bei 22 Prozent gelegen, stieg dann bis 2000 auf 28 Prozent und sinkt seither wieder.

Im Jahr 2002 betrug die Bruttowertschöpfung deutscher Exporte – ohne die quasi nur durchlaufenden Re-Exporte – 460 Mrd. EUR. Die Importe lagen bei 360 Mrd. – bleibt ein Überschuss von rund 100 Mrd. EUR. Deutschland profitiert also von globalen Wirtschaftsbeziehungen. Auch was die Arbeitsplätze angeht, denn 2002 arbeiteten direkt oder indirekt 8,2 Mio. Deutsche für die Exportwirtschaft. Aber nur 6,6 Mio. wären nötig, um alle importierten Güter selbst herzustellen. D.h. eine international vernetzte Wirtschaft nützt der BRD mehr als eine national abgeschottete.

11
Mrz
2008

REN21-Report zum globalen Status der erneuerbaren Energien

Hier einige Ergebnisse des globalen Statusberichts des Netzwerks REN21 für das Jahr 2007, entnommen einer gekürzten Meldung des Solarservers. (Volltextquelle s.u.).

Die weltweite Kapazität der erneuerbaren Stromproduktion betrug 2007 geschätzte 240 GW, sie wuchs seit 2004 um 50 Prozent. Erneuerbare Energiequellen haben einen Anteil von 5 Prozent an der installierten Kapazität und 3,4 Prozent an der Stromproduktion. Die „Neuen Erneuerbaren“ (kleine Wasserkraft; moderne Biomasseanlagen, Wind, Solarenergie, Erdwärme, und Biokraftstoffe) haben 2006 so viel Strom erzeugt wie ein Viertel der weltweiten Atomkraftwerke. Die große Wasserkraft allein deckt rund 15 Prozent des globalen Stromverbrauchs. Am stärksten wuchs die weltweite Windenergie-Leistung: um mehr als 25 Prozent auf geschätzte 95 GW. Netzgekoppelte Photovoltaik hatte 2006 und 2007 eine Wachstumsrate von 50 Prozent, die installierte Leistung liegt mittlerweile bei geschätzten 7,7 GW.

Weitere REN21-Ergebnisse:
  • Über 1,5 Millionen private Dächer mit Solarstromanlagen
  • Freiflächen-Photovoltaikanlagen mit rund 2,7 GW
  • PV-Gesamtkapazität: rund 10 GW
  • rund 2,5 Millionen Haushalte mit PV-Inselsystemen weltweit
  • Fast 50 Millionen Haushalte weltweit nutzen Solarthermie für Warmwasser und zunehmend auch zum Heizen
  • installierte Solarthermie-Kapazität wuchs 2006 um 19 Prozent auf 105 GW
Meldung auf dem Solarserver
REN21-Status-Bericht

Ergänzungen aus dem Infodienst über Erneuerbare Energien Renews März 08, herausgegeben von der Informationskampagne für Erneuerbare Energien
PDF ca. 80 KB

Die Erneuerbare-Energien-Industrie bietet weltweit mehr als 2,4 Millionen Arbeitsplätze. Im Jahr 2007 wurden mehr als 70 Milliarden Dollar (46 Mrd. Euro) in die grünen Technologien investiert. Deutschland ist dem Statusbericht zufolge Vorreiter bei der Nutzung der Erneuerbaren Energien. Es steht international an der Spitze der installierten Wind- und Solarstromkapazitäten und der Investitionen in neue Anlagen.

7
Mrz
2008

Mehr Wachstum, weniger Geld

Das gewerkschaftsnahe Wirtschaftsforschungsinstitut IMK hat den Aufschwung 1998 bis 2001 mit dem jüngsten zwischen 2004 und 2007 verglichen. Beide Wachstumsraten waren inflationsbereinigt sehr ähnlich, schreibt das IMK im aktuellen Böckler Impuls 4/2008. Zum Jahrtausendwechsel hatte das verfügbare Einkommen privater Haushalte um sieben Prozent zugenommen, in etwa so stark wie das Wirtschaftswachstum. In der aktuellen Periode hat es stagniert. Staatliche Transfers wie Renten, Bafög usw. sanken in der aktuellen Boomphase um sechs Prozent, während sie in der Vergleichsphase um vier Prozent gestiegen waren. Ebenso die Nettolöhne: minus 1,5 Prozent statt plus acht Prozent. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass diesmal der Export nahezu alleine das Wachstum treibt, nicht aber die Binnennachfrage, obwohl diese mit 55 Prozent noch immer mehr als die Hälfte der wirtschaftlichen Entwicklung ausmacht.

Boeckler Impuls

5
Mrz
2008

Aserbeidschan vor dem Oil-Peak?

In einem Beitrag für die Börsen-Zeitung, (Ausgabe 1. März 2008) beschäftigen sich die beiden Mitarbeiter des Deutsche Bank Research, Thorsten Nestmann und Evelyn Moser, mit der Lage in Aserbeidschan. Unter dem Titel „Erdöl dominiert die Entwicklung am Kaspischen Meer“ schreiben die beiden Analysten, dass der Peak in der Ölförderung in dem Land am Kaspischen Meer möglicherweise bereits kurz bevorstehe und deshalb eine rasche Diversifizierung der Wirtschaft nötig sei.

Aserbeidschan, das flächenmäßig etwas größer als Österreich ist, hatte bereits im Jahr 1848 eine florierende Erdölindustrie. 95 Prozent des Öls im russischen Reich und rund 50 Prozent der globalen Erdölproduktion stammten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von dort. Heute ist die Bevölkerung von 8,4 Millionen verhältnismäßig jung und überwiegend muslimisch. 0,6 Prozent der weltweit nachgewiesenen Ölreserven und 0,7 Prozent der Gasreserven befinden sich auf aserbaidschanischem Territorium. Das ist vergleichbar mit Angola oder Norwegen (beim Öl) bzw. den Niederlanden (Gas). Öl stammt laut DB-Research hauptsächlich aus dem Offshore-Ölfeld Aseri-Tschirag-Guneschli im kaspischen Meer, das unter der Leitung von BP erschlossen und genutzt wird. Die Ölproduktion steigt derzeit an, ihr Höhepunkt mit 1,1 Mill. Barrel pro Tag – rund 85 Prozent der Gesamtfördermenge Aserbaidschans - wird für 2009/2010 erwartet. Ein Großteil des Öls kann über die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline (BTC) transportiert werden, was insbesondere für europäische Kunden von Bedeutung ist, da sie nicht über russisches Territorium verläuft.

Gas kommt ebenfalls meist aus dem kaspischen Meer: Insbesondere die Erschließung des Shah-Denis-Feldes seit Dezember 2006 hat für einen enormen Aufschwung gesorgt. Mit Reserven von 420 Mrd. Kubikmetern ist Shah-Denis eines der größten Gasfelder, die in den vergangenen Jahren entdeckt wurden. Gas gelangt über die Baku-Tiflis-Erzurum-Pipeline (BTE) in den Westen, parallel zur BTC-Pipeline.

Weil die Ölproduktion in den letzten Jahren jährlich um mehr als 40 Prozent angestiegen ist, lag das Wirtschaftswachstum Aserbaidschans 2007 bei 25 Prozent und 2006 sogar bei 34,5 Prozent. Laut DB ist das eine der weltweit höchsten BIP-Wachstumsraten. Aserbeidschan hat als Folge steigende Fiskaleinnahmen und nur wenig Schulden (Auslandsverschuldung 2007: 8,3 Prozent des BIP, Schulden des öffentlichen Sektors 2007: 5,6 Prozent), dafür aber rund 4 Mrd. US Dollar Fremdwährungsreserven. 2006 stiegen die Staatsausgaben um 80 Prozent, 2007 nochmals um 50 Prozent – vor allem für Löhne, Gehälter und Pensionszahlungen. Den Experten zufolge wird dieser Trend 2008 wegen anstehender Präsidentschaftswahlen vermutlich anhalten. Das gefällt den beiden Autoren aber nicht, denn die Inflation verdoppelte sich 2007 auf einen Jahresdurchschnitt von 16,7 Prozent – Anfang des Jahrtausends habe sie noch bei moderaten drei Prozent gelegen.

Nestmann und Moser warnen vor der hohen Abhängigkeit der Wirtschaft vom Energiesektor, der 2006 für 85 Prozent der Exporte und über 50 Prozent der Staatseinnahmen verantwortlich gewesen sei. Damit dürfte bald Schluss sein, denn momentan werde der Höhepunkt der Erdölproduktion für 2009/2010 erwartet. Zwar habe das Wirtschaftswachstum ohne Energiesektor 4 Prozent (2006) und bereits 11 Prozent (2007) betragen, dennoch sei die wirtschaftliche Diversifizierung dringend. Der stehe der bislang gering entwickelte Finanzsektor, schwierige wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen und die Korruption entgegen.

Zwei Drittel der ausländischen Investitionen in Höhe von jährlich etwa 5 Milliarden US-Dollar (Seit 2004) gehen in den Ölsektor. Insgesamt befinde sich die aserbaidschanische Volkswirtschaft auf relativ niedrigem Entwicklungsniveau, die Wirtschaftskraft sei vergleichbar mit Lettland oder Kenia. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 2007 circa 3400 US-Dollar, etwa die Hälfte des russischen. Rund ein Drittel der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft, die 2007 jedoch nur 6 Prozent zum BIP beisteuerte.

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