17
Mrz
2008

Bärbel Höhn: Stromkonzerne tun nicht genug für Klimaschutz

Bereits seit dem 6. Dezember 2007 liegt hier bei mir auf dem Schreibtisch ein FR-Gastbeitrag der grünen MdB Bärbel Höhn herum, in dem sie sich mit dem neuen, ökologischen Image beschäftigt, dass sich die vier großen Energiekonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall derzeit zu geben versuchen. Höhn zählt Werbebeiträge auf, nach denen die Konzerne auf Gezeitenkraftwerke und Biogas setzen. Aber auch reale Anzeichen – Eon ist an vier Offshore-Windparks beteiligt, RWE hat das Geschäft mit den erneuerbaren gebündelt und Ex-Repower-Chef Varenholt als Leiter gewonnen.

Die Politikerin wirf danach einen Blick auf die geplanten Investitionen in D-Land und wird skeptisch. EnBW wolle Kohle- und Gaskraftwerke mit 3000 MW Lesitung bauen und plant 160 MW mit erneuerbarer Energie. Bei Eon stehen 6000 geplante fossile MW 800 erneuerbaren gegenüber und die RWE-Aktivitäten würden sich vollkommen im Ausland abspielen, weil der deutsche Trend verschlafen wurde.

Höhn folgert: Die deutschen Energieriesen haben nichts begriffen. Dabei seien die Regularien klar, etwa: verbindliche EU-Verpflichtung, bis 2020 Stromeinsparungen in Höhe 16 bis 17 Prozent absolut zu erreichen. Oder der angepeilte Ausbau der erneuerbaren in D-Land von 14 auf 27 Prozent Marktanteil, zzgl. 24 Prozent für die KWK mit Gas oder Kohle. Daraus folgert Höhn: „Auf Eon, RWE & Co. könnten also schwere Zeiten zukommen: Der Absatz aus ihrem dominierenden Geschäft, den zentralen Großkraftwerken, dürfte bis 2020 um rund 40 bis 45 Prozent einbrechen.“ Schließlich fragt sie sich, woran die Weigerung der Großen liegen könnte: nicht lernfähig und flexibel genug? Oder warten sie ab, weil sie davon ausgehen, dass der „(Klimaschutz-)Brei nicht so heiß gegessen, wie er gekocht wird“? Höhn befürchtet letzteres. Und befürchtet, dass hinter dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung nicht genug wirksame Instrumente stehen. KWK, Stromsparen? Fehlanzeige, Ausbau der Netze: Vernachlässigt. Deshalb müsse weiter Druck für die klimafreundliche Umgestaltung der Energieversorgung gemacht werden.

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