schluessel

22
Jan
2006

2 wirtschaftsordnung - plan- oder marktsteuerung

wie kann angesichts von umwegproduktion undd arbeitsteilung dafür gesorgt werden, dass die produktion den bedarf deckt? grundsätzlich gibt es zwei steuerungsmechanismen: die planwirtschaft und die marktwirtschaft

in der planwirtschaft ermittelt eine zentrale planungsstelle den bedarf, vergibt dementsprechende produktionsaufträge und sorgt für die verteilung.

in der marktwirtschaft entscheidet jeder produzent selbst, was wann und in welcher menge er herstellt und kümmert sich um die verteilung. dass die produktion den bedarf dennoch decken kann, dafür sorgt der preis

ist die nachfrage nach einem gut höher als das angebot, so steigt der preis. ein steigender preis signalisiert gute gewinnmöglichkeiten, weshalb anbieter ihre produktionskapazität ausweiten oder neue anbieter auftreten. das angebot erweitert sich, bis es den bedarf wieder decken kann. es liegt in der logik dieses systems, dass sowohl knappheit, als auch überschuss eines gutes auftreten können.

Geldwirtschaft

Folge der Arbeitsteilung war logischerweise die tauschwirtschaft. die brachte probleme mit sich, denn verschiedene Güter erfordern unterschiedlich hohen einsatz von produktionsfaktoren. => ein Tausch 1 zu 1 ist oft nicht sinnvoll.

zweites problem: ein direkter tausch war nicht immer möglich, weil der anbieter nicht gegen das tauschen wollte, was man selbst überschüssig hatte, sondern etwas anderes brauchte. also muss erst das ertauscht werden, um das ursprünglich nachgefragte ertauschen zu können.

drittes Problem: güter sind unterschiedlich lange haltbar, was produzenten verderblichen gutes im tauschgeschäft mit produzenten haltbarer ware benachteiligte. erstere konnten also auch keine direkte vorratshaltung betreiben, sondern mussten zuerst ihre verderblichen güter in andere tauschen, die sie dann bevorraten konnten.

die folge: vom direkten tauschhaandel ging man über zu indirektem. hier wurden bestimmte güter zu einer art währung. voraussetzung:
- nicht verderblich
- auch langfristig stets und überall im wirtschaftssraum als tauschmittel akzeptiert
- bequemer umgang mit dem gut (z.b. leicht transportabel)
- beispiele: gewürze, tee, silber, gold, edelsteine

später wurden diese güter dann durch ein noch allgemeiner einsetzbares gut abgelöst, das geld. es muss 3 zentrale funktionen erfüllen:
- tauschmittelfunktion
- wertaufbewahrungssfunktion
- maßstabsfunktion

tauschmittelfunktion
geld wird vermittler zwischen direkten täuschen, d.h. ich tausche käse in geld und geld in salz. vorteil: ich kann immer geeld in salz tauschen, aber ich kann keine käse in salz tauschen, wenn der salzproduzent gemüse braucht

wertaufbewahrungssfunktion
geld verdirbt nicht. im gegensatz zu käse. wenn geld doch mal verdirbt (inflation in krisenzeiten), kehren menschen idR schnell zur tauschwirtschaft zurück. rare güter wie kaffee oder zigaretten werden zur weithin anerkannten ersatzwährung)

maßstabsfunktion
geld (eingeschränkt auch andere (natural)währungen) ermöglichen es, ein und denselben maßstab an verschiedene güter anzulegen. diese werden somit vergleichbar undd erhalten einen wert, zugleich wird ein gewinn meiner produktion bezifferbar.

erscheinungsformen des geldes
- wertbeständige güter in händelbaren mengen
- kurantmünzen: münzen, deren materieller wert dem vereinbarten entspricht
- scheidemünzen: der reale (material)wert der münze liegt unter dem vereinbarten (nenn)wert
- banknoten: wie scheidemünzen, nur dass der materialwert in übeerhaupt keinem verhältnis mehr zum nennwert steht
- buchgeld: reine verrechnungsvorgänge, pure information

16
Jan
2006

arbeitsteilung

ein zweiter (neben der umwegproduktion weg zur besseren kombination der produktionsfaktoren.

im unterschied zur umwegproduktion erhöht die arbeitsteilung nicht meinen Kapitallstock (also den verfügbaren faktor kapital), sondern ermöglicht direkt eine bessere (ökonomischere, effizientere) ausnutzung gegebener produktionsfaktoren.

vorteile der arbeitsteilung:
- arbeitstempo: eine person, die ein und die gleiche tätigkeit immer wieder ausführt, bekommt übung, geschick, routine - und damit dann auch irgendwann mehr geschwindigkeit und / oder qualität als eine ungeübte person, ohne die anstrengung erhöhen zu müssen.
- kurze lernzeit: wenn nur ein kleiner, dafür wiederkehrender teil einer produktion ausgeführt wird, muss weniger erlernt werden, bevor produktiv gearbeitet werden kann als wenn die gesamte produktion mit allen arbeeitsschritten übernommen wird.
- motivation: spezialisierung ermöglicht es, personen ihrer eignung und neigung entsprechend einzusetzen, was diesen bessere leistungen und erfolgreicheres arbeiten ermöglicht udn damit mehr zufriedenheit.

vermutlich gab es bereits in den allerfrühesten hauswirtschaften arbeitsteilung, je nach neigung und eignung also eine verteilung der anfallenden arbeiten auf die mitglieder der hausgemeinschaft. vermutlich waren aber hausgemeinschaften / familien / clans solange auf autarkie ausgerichtet, wie die einheiten klein waren. vermutlich sorgte das leben in nachbarschaftlichen gemeinschaften (und damit die vergleichsmöglichkeit) dafür, dass sich besondere begabungen bei verschiedenen einzelgemeinschaften zeigten. so begann vermutlich die spezialisierung einzelner glieder einer gemeinschaft auf solche tätigkeiten, für die sie bessere produktionsfaktoren hatten als andere im dorf / clan / stamm.in der arbeitsteiligen produktion verbraucht der produzent einen teil der von ihm produzierten güter immer noch selbst, den rest lagert und tauscht er ein.

nun mag es den einwand geben, dass ein mensch bei allen anfallenden arbeiten besser beegabt als der zweite ist und daher einen nachteil aus einer arbeitsteilung hätte. das muss nicht sein, wenn die arbeit sinnvoll verteilt wird. beispiel:

müller und meier benötigen jeweils 20 fische und 20 kilo brot im monat. müller braucht 3 stunden für einen fisch und 2 für ein kilo brot, meier nur 1 stunde pro fisch und 1,5 stunden pro kilo brot. macht in der summe 20 stunden fisch und 30 stunden brot für meier oder 50 stunden arbeit im monat. müller benötigt hingegen das doppelte, 100 stunden (60 für fisch, 40 für wein).

jeder der beiden kann sich nun entweder auf fisch oder brot spezialisieren. wenn meier fisch fängt und müller brot bäckt, braucht meier 40 stunden für beider monatsration und müller 80 stunden, d.h meier spart 10 und müller 20 stunden gegenüber der autarken produktion. d.h. beide haben mehr frei zum fauleenzen oder um zusätzliche dinge zu produzieren, die von beiden gebildete volkswirtschaft gewinnt praktisch 30 stunden, in denen zusätzlich produziert werden kann.

umgekehrt, d.h. meier bäckt und müller fischt, sieht die sache schlechter aus: meier braucht 60 stunden für den wein (zwar immer noch weniger als müller, aber mehr als er vorher für wein und fisch brauchte). ebenso müller, der 120 stunden für 40 fische benötigt und damit 20 stunden mehr arbeiten würde als wenn er autark wirtschaften würde. die volkswirtschaft meiermüller muss 30 stunden zusätzlich aufwenden, um beider bedürfnisse zu befriedigen.

der grund: meier ist bei beiden einzeldisziplinen fürsich schneller, aber in unterschiedlichem verhältnis. beim brotbacken beträgt dieses aber nur 3:4, beim fischfang hingegen 1:3. wenn müller sich auf diee produktion des gutes erlegt, bei dem seine unterlegenheit geringer ist (d.h. brotbacken), können beide profitieren.

13
Jan
2006

umwegproduktion

problem: hunger
lösung: fischfang
methode:
mit der hand = schwierig und unergiebig d.h. ich fange tendenziell gerade so viel, dass ich mich reproduzieren kann. (direkte produktion)

ich baue eine angel = ich fange so viel, dass ich vorräte anlegen, mehr als nur mich selbst ernähren oder handeln kann. allerdings muss ich erst die angel produzieren, das bedeutet also zunächst produktionsausfall in der zeit, in der ich die angel baue, statt mit der hand zu fischen. die angel geht ein in meinen kapitalstock, meinen bestand an kapitalgegenständen.

wenn ich einen größeren umweg mache (netz statt angel, kutter statt netz), muss ich zunächst mehr produktionsausfall ertragen, erziele aber vermutlich auch einen höheren ertrag. dass verallgemeinern viele ökonomen als gesetz der mehrergiebigkeit längerer produktionswege.

ich würde dem nur bis zu einem bestimmten maß zustimmen. irgendwann tritt keine ertragssteigerung mehr ein, weil die kutter beispielsweise nur sinnlos auf dem meer rumkreuzen (anreiz fehlt) oder weil die meere überfischt sind (produktionsfaktor boden erschöpft).

1 Grundlagen - bedürfnisbefriedigung

lebewesen haben bedürfnisse (die grundlegenden sind sogar gleich: essen, trinken, schlafen usw.). deren befriedigung unterscheidet sich zwischen mensch und tier grundsätzlich. tiere sind auf direkte bedürfnisbefriedigung angewiesen, menschen nicht mehr. es frisst getreide, anstatt daraus brot zu backen. der mensch kann also die natürlichen vorkommen umformen und daraus güter produzieren. er kann aus kombinationen ein höherwertiges produkt schaffen als dessen einzelteile. diese nennt man produktionsfaktoren.

alle produktionsfaktoren lassen sich einer der gruppen arbeit (der bäcker und seinee kraft/zeit), boden (mehl, wasser, hefe) oder kapital (backofen) zuordnen. in jedem vom menschen produzierten brot stecken alle drei faktoren, wenn auch in unterschiedlicher gewichtung. die faktoren enthalten in der regel nochmals einzelfaktoren (der ofen z.b. lehm, wasser, oder modernen: blech, schamotte, schrauben, also: stahl, eisen sowie wiederum arbeitskraft). gerade dem kapital zurechenbare faktoren, aber auch andere, werden idR nicht vollständig aufgebraucht bei der produktion, stecken also nur teilweise im fertigen produkt.

trotzdem der mensch also viel mehr möglichkeiten der bedürfnisbefriedigung als das tier hat, ist er nie befriedigt. er erweitert seine ansprüche fortlaufend, sobald das zuvor angestrebte niveau erreicht ist.

die wünsche des menschen sind tendenziell unbeegrenzt

hingegen sind

die güter immer knapp (heute mehr denn je)

aus diesem gegeensatz folgt, dass die produktionsfaktoren immer möglichst sparsam,effizient, rationell eingesetzt werden müssen: das ökonomische prinzip.

das geht mit dem maximalprinzip: aus der menge x an prod-faktoren möglichst viel y an produktt erzeugen.

oder mit dem minimalprinzip: ein produkt y mit einem möglichst geringen einsatz von x erzeugen.

schlüssel zur volkswirtschaft

alle beiträge in dieser rubrik sind zusammenfassungen des buches "schlüssel zur volkswirtschaft" von otto rauh, Econ TB verlag 1984. ich halte mich an die vorgegebene einteilung.

eigene überleegungen, die mehr als erklärende beispiele oder details sind, setze ich kursiv.

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