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2
Jul
2009

Bilanz 2008 Erneuerbare

Die Pressemeldung des BMU datiert zwar vom 24. April, aber ich will diese Statistik dennoch jetzt nachreichen.

Laut BMU und Daten der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) hat die Branche 2008 in Deutschland knapp 29 Milliarden Euro umgesetzt. Die Arbeitsplätze erhöhten sich von rund 250.000 im Jahr 2007 auf rund 280.000. Dies ergibt eine weitere Studie zur Beschäftigung durch die erneuerbaren Energien für das Bundesumweltministerium, die das Deutsche Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter Beteiligung des DIW, des ZSW und der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) erstellt hat.

Entwicklungsstand erneuerbare Energien, Deutschland 2008
  • Anteile am Endenergieverbrauch 9,7%
  • Anteil EE-Strom am Bruttostromverbrauch: 14,8%
  • Anteil EE-Wärme am Endenergieverbrauch für Wärme: 7,7%
  • Anteil EE am gesamten Kraftstoffverbrauch: 6,1%
  • Gesamtumsatz aus EE: ca. 28,7 Mrd. EUR, davon:
    Umsatz aus Errichtung von Anlagen: ca. 13,1 Mrd. EUR
    Umsatz aus dem Betrieb von Anlagen: ca. 15,6 Mrd. EUR
  • Beschäftigte im EE-Bereich: rd. 278.000
Der AGEE-Stat gehören neben dem Bundesumweltministerium unter anderem auch das Wirtschafts- und das Landwirtschaftsministerium sowie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) an; die Leitung hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW).

25
Mrz
2009

Dividenden von Öl-Aktien

Bereits am 4. Februar schrieb die FR über den Geldsegen für die Aktionäre von Öl-Firmen. Trotzdem die Ölpreise im zweiten Halbjahr drastisch gesunken sind, haben die meisten Firmen offenbar gute Gewinne gemacht. Viele von ihnen haben sogar (wieder einmal) Rekordgewinne gemacht.

BP etwa hatte hohe Abschreibungen und Schwierigkeiten beim russischen Joint-Venture TNK-BP. Dennoch stieg der Gewinn um 1,5 Prozent auf 21,2 Mrd. USD. Nicht bereinigt um die Sonderfaktoren nahm er um 39 Prozent auf 25,6 Mrd. USD zu. Trotzdem BP im letzten Quartal netto einen Verlust gemacht hat, schüttet der Konzern eine Dividende von 14 Cents aus, mehr als im Schlussquartal 2007. Für das Gesamtjahr 2008 steigt die Dividende um 22 Prozent.

Shell erhöht die Dividende für Q4/2008 ebenfalls trotz Einbußen um elf Prozent. Der Jahresgewinn steigt um fast 15 Prozent auf 31,4 Mrd. USD.

Auch Chevron hat sich 2008 hervorragend geschlagen, der Gewinn von 23,9 Mrd. USD liegt 28 Prozent über dem aus dem Jahre 2007.

Absoluter Spitzenreiter ist nach wie vor Exxon mit einem Gewinn von 45,2 Prozent – rund 11 Prozent Steigerung gegenüber 2007. Exxon schüttet vermutlich 90 Prozent davon an seine Aktionäre aus.

Angesichts dieser Ergebnisse und der angekündigten Ausschüttungsquote etwa bei Exxon und der für den Jahresbeginn bereits angekündigten weiteren Dividendenerhöhung bei Shell möchte ich nix von einem Rettungsschirm für Energieunternehmen hören. Und auch nix davon, dass die Förderung immer teurer wird oder man immer mehr in Anlagen investieren müsse.

15
Mrz
2009

Arbeitsmarkt und erneuerbare Energien

Laut einer PM des BMU vom 15. März hat sich die Zahl der Beschäftigten im Bereich der erneuerbaren Energien im Jahr 2008 von 250.000 auf knapp 280.000 erhöht. Ein Plus von mehr als 10 Prozent. Der Grund: Kräftig gestiegener Umsatz (Inland) in Höhe von rund 30 Milliarden Euro im Jahr 2008 - fast 4,5 Milliarden mehr als im Vorjahr.

Ihr Anteil am Endenergieverbrauch betrage rund 10 Prozent, am Brutto-Stromverbrauch 14,8 Prozent und an der Wärmeversorgung 7,7 Prozent.

Mit fast 13 Milliarden Euro lagen die Investitionen im Anlagenbau um fast 20 Prozent über ihrem Vorjahreswert.

Ermittelt wurden die Zahlen von der AGEE-Stat, der Vertreter von Bundesumwelt-, Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium sowie Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg angehören.

25
Feb
2009

Private Haushalte brauchen weniger Energie

PM von Destatis Nr. 055 vom 18. Februar 2009

Der Energieverbrauch der privaten Haushalte für Wohnen ist seit dem Jahr 2000 in Deutschland deutlich rückläufig: Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verringerte sich der Verbrauch an Haushaltsenergie - bereinigt um Temperaturschwankungen und Veränderungen der Lagerbestände bei leichtem Heizöl - zwischen 2000 und 2007 um insgesamt 10,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank der bereinigte Energieverbrauch 2007 um 2,9 Prozent.

Der Energieverbrauch im Zeitraum 2000 bis 2007 war durch starke Änderungen sowohl bei den Energieträgern, als auch bei den Anwendungsbereichen geprägt. Der Verbrauch von Mineralölen (- 32,7%), überwiegend von leichtem Heizöl, und von Kohlen (- 28,1%) ist stark gesunken; Erdgas wies ebenfalls einen Rückgang (- 8,4%) auf. Der Verbrauch von Strom (+ 8,0%) hat hingegen zugenommen, wobei nach 2005 die Anstiege nur noch geringfügig waren. Bei den sonstigen Energieträgern (überwiegend Brennholz einschließlich Holzpellets) erhöhte sich der Verbrauch zwischen 2000 und 2007 kräftig (+ 20,4%).

Bei Betrachtung der Anwendungsbereiche fällt der starke Rückgang des Energieverbrauchs für Raumwärme auf, der im Jahr 2007 um 16,0% unter dem Niveau von 2000 lag. Für Raumwärme wurden 2007 rund 73% der Haushaltsenergie eingesetzt. Der Rückgang ergab sich trotz der gestiegenen Zahl von Haushalten um 3% und einem Anstieg der Wohnfläche um 6,8%. Diese verbrauchssteigernden Faktoren wurden durch einen reduzierten Energieverbrauch je Quadratmeter Wohnfläche (- 21%) mehr als ausgeglichen. Der verminderte spezifische Energieverbrauch je Wohnfläche kann sowohl einer verbesserten Wärmedämmung und Heiztechnik im Wohnungsbestand als auch den Einsparungen der Haushalte in Folge der stark gestiegenen Preise für Heizenergie und elektrischen Strom geschuldet sein. Auffällig ist, dass eine signifikante Verringerung des spezifischen Energieverbrauchs erst in den Jahren nach 2000 zu beobachten ist, also in der Zeit, in der die Energiepreise stark angestiegen sind. Die Verbraucherpreise für Wohnenergie erhöhten sich zwischen 2000 und 2008 um 64,5%. Das legt den Schluss nahe, dass die Einsparungen in hohem Maße eine unmittelbare Folge eines veränderten Heizverhaltens der Haushalte waren.

Herausgeber: (c) Statistisches Bundesamt, Pressestelle

Die Pressemitteilung vom Statistischen Bundesamt

11
Feb
2009

Windenergie Bilanz

Über den SWW-Newsletter wurde ich auf diese beiden Nachrichten zur Windenergie aufmerksam:

Nach Zahlen des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) wurden 2008 in Deutschland 866 Windenergieanlagen (2007: 883) mit einer Leistung von 1.655 MW (2007: 1.667 MW) neu errichtet. Insgesamt waren am Jahresende 20.301 Turbinen mit einer Gesamtleistung von insgesamt 23.902 MW am Netz. Unter den Bundesländern liegen Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bei den Neuinstallationen 2008 vorn. In Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wird mittlerweile rund 40 Prozent des Nettostromverbrauchs aus Windenergie gedeckt.

Nach Angaben der European Wind Energy Association (EWEA) waren 43 Prozent der im Jahr 2008 neu installierten elektrischen Leistung Windenergieanlagen. Auf den Plätzen folgen Gas (13 Prozent), Öl (4 Prozent) und Wasserkraft (2 Prozent). Damit ist Windenergie laut EWEA erstmals die führende Energietechnologie in Europa. Die kumulierte Windenergiekapazität lag Ende 2008 in der EU bei rund 64.950 MW (15 Prozent höher als 2007). Der Strom aus Windenergie reicht aus, um etwa 4.2 Prozent des europäischen Energiebedarfs zu decken.

29
Jan
2009

Solarkraftwerke in der Sahara / Erdgasquellen

hib - heute im Bundestag berichtet am 21. Januar aus dem Ausschuss für Wirtschaft und Technologie. "Angesichts der Lieferausfälle bei Erdgas aus Russland wird für Fraktionen und Bundesregierung die Nutzung der Sonnenenergie interessanter. Die Bundesregierung hält den Bau von Solarkraftwerken in der Wüste Sahara langfristig für eine Alternative zur verstärkten Nutzung des Erdgases."

Das sind natürlich gute Nachrichten für die Leute von Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC) / DESERTEC, durch deren Newsletter ich auch aufmerksam wurde.

Im gleichen hib stehen auch offizielle Angaben der Regierung zur Quelle des in Deutschland verwendeten Erdgases: "Derzeit beziehe Deutschland 35 Prozent seines Gases aus Russland, 27 Prozent aus Norwegen, 18 Prozent aus den Niederlanden und 15 Prozent aus eigener Produktion. Mit 20 Milliarden Kubikmetern habe die Bundesrepublik zudem die größten Speicher in der EU. Das Gesamtvolumen entspreche fast einem Viertel des deutschen Jahresverbrauchs. Nach Ansicht der Regierung ist eine zügige Realisierung der Ostsee-Pipeline "von entscheidender Bedeutung". Die Kritik anderer Länder an dieser Pipeline sei auch eine Frage der Durchleitungsgebühren, die anderen Ländern entgehen könnten."

26
Jan
2009

Bioenergiemarkt 2008

Laut dem Bundesverband Bioenergie (BBE) konnte der Bioenergiemarkt in Deutschland 2008 seinen Marktanteil am Endenergieverbrauch von 6,2 % (2007) auf 6,5 % steigern. Die Stromproduktion aus biogenen Rohstoffen wuchs um 0,7 Punkte auf 4,6 %, entsprechend 30% der gesamten erneuerbar erzeugten Strommenge. Der Wärmemarkt legte von 6,0 % auf 6,7 % der Wärmenachfrage zu.

Jobs in der Windbranche verdoppeln sich

Nach Angaben der europäischen Windenergie Vereinigung EWEA soll sich die Anzahl der Arbeitskräfte im Windenergiesektor der EU von etwa 154.000 (2007) auf rund 325.000 bis 2020 mehr als verdoppeln. Derzeit befinden sich 75 Prozent der Stellen in den Windpionierländern Dänemark, Deutschland und Spanien – Frankreich, Großbritannien und Italien holen jedoch auf. Die Windenergieindustrie war 2007 laut EWEA der am stärksten wachsende Zweig der Energiebranche.

Quelle: Newsletter 2/2006 der Sonne, Wind & Wärme

14
Jan
2009

Der Schatten Gazproms

Am vergangenen Wochenende 10./11. Januar beschäftigte sich eine FR-Doppelseite mit dem Gazprom-Konzern. Der Konzern wird als „Herzstück des neurussischen Rohstoffpatriotismus“ bezeichnet und als zentrales Machtinstrument von Putin. 11 von 18 Gazprom-Verwaltungsräten seien Putin zuzurechnen, aus dessen Zeit in Petersburg oder beim Geheimdienst FSB. Laut dem "russischen Energieexperten Wladimir Milow" seien unter Putin Gazprom-Aktiva im Wert von Dutzenden Mrd. USD an Firmen gegangen, die von Verwandten oder Freunden des Premiers und Ex-Präsidenten gemanagt werden. Der Konzern selbst zahle hingegen nur minimal Steuern.

Als Vehikel der Innenpolitik diene er etwa bei der Disziplinierung der Medien, indem er kritische Sender/Zeitungen kaufe und gleichschalte.

Seiner primären wirtschaftlichen Aufgabe komme er hingegen zunehmen schlechter nach, denn die Gasförderung – Gazprom besitze ein Sechstel der globalen Vorräte – stagniere seit 1999, Die Förderkosten seien mittlerweile dreimal höher als vor 4 Jahren, weil Investitionen in die Anlagen ausbleiben. Zehn Prozent seines Bedarfs müsse Gazprom bereits zukaufen. Dennoch wolle er alleine nach Deutschland 55 Mrd. Kubik im Jahr liefern – während sich die Lücke in der heimischen Versorgung 2011 auf 60 Mrd. belaufen soll, sagt der russische Journalist und Umweltschützer Grigori Pasko im FR-Interview.

Die Nordstream-Pipeline durch die Ostsee soll weitere 20 Mrd. USD kosten, viermal so viel wie eine vergleichbare Pipeline an Land, während Gazprom mit 60 Mrd. USD verschuldet ist. Und zwischen 2003 und 2007 44 Mrd. USD in Ölkonzerne und Stromwerke investiert hat.

Finanzkrise offshore

Am 12. Januar 2009 hat Oliver Ristau in der FR zusammengefasst, wie sich die Finanzkrise auf die Finanzierung der deutschen Offshore-Windparks auswirkt:
  • Investmentfirma Blackstone, die 1 Mrd. USD investieren wollte, hält zwar offiziell fest, Insider behaupten aber, das Projekt stocke.
  • Das 300 Mio.-EUR-Projekt von Energiekontor wurde von 2009 auf 2010 (Baubeginn) verschoben.
  • Beim Pilotprojekt Alpha-Ventus nördlich von Borkum ist der Finanzbedarf für 12 Anlagen wegen der gestiegenen Stahlpreise von 190 Mio. auf 250 Mio. EUR gestiegen, weshalb Eon und Vattenfall sich zurückziehen. Dafür ist der Versorger EWE aus Oldenburg zum größten Gesellschafter geworden.
Anders die Projekte von RWE und EnBW:
  • RWE will 2,8 Mrd. 40 KM nördlich von Juist investieren, der Windpark mit 1000 MW Leistung wäre einer der größten weltweit, schreibt Ristau.
  • EnBW investiert drei Mrd. "in den nächsten Jahren" in je 2 Windparks in Nord- und Ostsee.
Schließlich will die Bard-Gruppe aus Bremen im Mai mit dem Bau von 30 WKAs 100 KM nördlich von Borkum beginnen. Insgesamt sollen in Nord- und Ostsee einmal 4000 bis 5000 Turbinen stehen und 2030 15 Prozent des deutschen Strombedarfs decken.

Nachtrag:
Am 2. Februar greift Ristau das Thema nochmals auf. Fazit des Artikels: Die Banken geben kaum noch Geld für Offshore-Projekte. Das bestätigen ihm Rudolf Klumpp von der HSH Nordbank und Peter Steinfeld von RWE-Tochter Essent. RWE und auch EnBW, so Ristau, finanzieren ihre Windparks deshalb selbst.

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