28
Okt
2006

Russischer Strommarkt

Ein Artikel in der NZZ von heute informiert über das IPO eines russischen Elektrizitätsunternehmens. Darin auch ein paar Informationen zur aktuell laufenden Liberalisierung im russischen Strommarkt. Der bisherige Quasi-Strom-Monopolist UES wurde in den vergangenen Jahren aufgespalten in Gesellschaften, die das Überlandnetz kontrollieren, die Wasserkraftwerke betreiben, in 20 Kraftwerksgesellschaften sowie diverse Stromverteiler. Das überörtliche Übertragungsnetz wird als natürliches Monopol betrachtet und verbleibt beim Staat, eine weise Entscheidung, wie ich meine. Daran sollten sich hiesige Mobilfunk- Festnetz-, Stromnetz-, Bahnnetz- und Gasnetzkontrolleure eine dicke Scheibe abschneiden. Die Tarife für den Verkauf von Strom an die Vertriebsgesellschaften bzw. durch die an den Endverbraucher sind staatlich geregelt und bleiben das auch. Allerdings dürfen zusätzliche Strommengen frei gehandelt werden. Dieser unregulierte Teil des Marktes soll sukzessive ausgeweitet werden.

27
Okt
2006

Ölgewinne

Neue Folge meiner beliebten Serie, Protagonisten diesmal: Shell und Exxon.

Exxon bezeichnet die Süddeutsche in ihrer heutigen Ausgabe als umsatzstärkstes Unternehmen der Welt. Die Nummer eins unter den westlichen Ölgesellschaften erwirtschaftete im dritten Quartal den zweithöchsten Quartalsgewinn der Firmengeschichte. Für die ersten neun Monate liegt das Ergebnis, wie die FR schreibt, auf Rekordniveau. Der Quartalsgewinn lag um 15 Prozent über dem des Vorjahreszeitraumes, unter Herausnahme der Einmaleffekte sogar 24 Prozent höher. Umsatz und Fördermenge sind hingegen nur um sechs Prozent gestiegen.

Auch Shell überraschte die Analysten positiv, Merrill Lynch sieht die eigenen Prognosen sogar um 22 Prozent übertroffen. Shell konnte Produktion und Gewinn steigern, letzteren auf vergleichbarer Basis sogar um 27 Prozent im Jahresvergleich.

Konsumklima bei IFO und GFK

Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute über den neuesten Konsumklimaindikator der GfK. „Die Deutschen konsumieren wie schon lange nicht mehr, aber der Regierung trauen sie immer weniger zu“, so fasst der Artikel die Ergebnisse der monatlich veröffentlichten Untersuchung zusammen. Die persönliche Einkommensentwicklung würde derzeit überwiegend als sehr positiv eingeschätzt, di Anschaffungsneigung sei sogar auf Rekordniveau. Verbraucher kaufen gezielt vor der Erhöhung der MWSt., ein Trend, der bis Jahresende anhalten werde. Auch ein gutes Weihnachtsgeschäft erwartet die GfK.

Die Zweifel an der Kompetenz der Regierung im Hinblick auf neue Reformprojekte wachsen jedoch, weshalb die Deutschen überwiegend eine Konjunkturabschwächung erwarten. Viele Bürger seien überzeugt, dass die Wirtschaft derzeit auf dem Konjunkturhoch ist und es daher nur abwärts gehen könne.

Direkt daneben in der Randspalte schreibt die SZ, dass nach Ansicht des Ifo-Institutes der aktuelle Aufschwung bis 2008 anhalte, die Konjunktur „prächtig“ laufe und die Zahl der Arbeitslosen bis 2008 auf vier Mio. sinken könne. 2006 betragen die Konsenserwartungen für das Wirtschaftswachstum ja 2,3 Prozent, für 2007 nur noch 1,4 – Ifo-Chef Hans-Werner Sinn ist optimistischer und erwartet 1,7 Prozent Wachstum im kommenden Jahr. Denn zum ersten Mal seit sechs Jahren gebe es Anzeichen für eine fundierte Erholung, die Kapazitätsauslastung in der Industrie habe im Oktober bei 86,4 Prozent (ein Plus von 2,2 Punkten) gelegen, während sie EU-weit nur bei 83,1 Prozent liege (plus 1,4). Auch Indikatoren wie die Exporterwartungen deuten laut Sinn auf ein überdurchschnittliches deutsches Wachstum hin.

Bereits am 26. Oktober hat die FR über den Ifo-Index fürs Geschäfstklima berichtet, der auf dem höchsten Stand seit mehr als 15 Jahren sei. "Es ist kein Pessimismus in der Wirtschaft erkennbar", sagte Klaus Abberger vom Ifo-Institut.

GfK-Pressemeldung
Ifo-Institut

Biosprit Beimischungspflicht

Der Bundestag hat die Beimischungspflicht von Biosprit zu normalem Kraftstoff beschlossen, sie tritt ab 2007 in Kraft. Die Beimischungsquote wird kontinuierlich ansteigen, bis auf acht Prozent des deutschen Gesamtbedarfs im Jahr 2015. Kraftstoffe, die für die Beimischung verkauft werden, sind künftig nicht mehr steuerlich begünstigt, die Mineralölbranche rechnet daher mit Preissteigerungen um bis zu sechs Cent je Liter (drei für die Beimischung, der Rest wegen der MWSt.-Erhöhung).

Quelle. FR von heute

Vom Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie gab es dazu bereits gestern die folgende PM

Pressemitteilung 11-2006: Bundestag verabschiedet Biokraftstoffquotengesetz
Biodieselmarkt geht schweren Zeiten entgegen
Reiner Biodiesel bereits heute nicht mehr konkurrenzfähig

Berlin, den 26.Oktober 2006.

Der von der Biokraftstoffbranche erhoffte gesetzgeberische Befreiungsschlag bleibt aus. „Mit dem Biokraftstoffquotengesetz wird die letzte Chance vertan, Biodiesel in Deutschland eine echte Chance zu geben. Der Markt für reinen Biodiesel (B100) wird im kommenden Jahren zusammenbrechen“, so Petra Sprick, Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Hintergrund sind die in dem Gesetz verankerten energiesteuerrechtlichen Änderungen. Ab 2008 wird die Steuer auf B100 um jährlich 6,3 Cent angehoben, unabhängig von der Markentwicklung. Ab 2012 wird der Kraftstoff dem vollen Mineralölsteuersatz unterliegen.
Anzeichen für eine mangelnde Konkurrenzfähigkeit von B100 seien bereits heute an den Tankstellen zu sehen, wo der Biodieselabsatz stark zurückgehe. Ähnlich besorgt äußerten sich Raiffeisen-Genossenschaften, die den Verkauf von Biodiesel als nunmehr wenig rentabel bezeichneten. Als Ursachen gelten vor allem der Preisverfall beim mineralischen Diesel sowie die Besteuerung von Biodiesel in Höhe von 9 Cent pro Liter seit 1. August 2006. Noch am Mittwoch haben Teile der Regierungsfraktionen erfolglos versucht, eine dringend erforderliche Unterkompensationsprüfung gesetzlich zu verankern. Damit wäre der notwendige Preisvorteil von B100 gegenüber mineralischem Diesel durch jährlich zu bestimmende Steuersatzhöhen sichergestellt worden.
Dessen ungeachtet begrüßt der VDB den für 2007 auf 7,1 Cent pro Liter gesenkten Steuersatz auf B100 sowie die Regelungen zur Erfüllung der Biokraftstoffquote. Ab 2007 soll herkömmlicher Diesel 4,4 Prozent Biodieselanteil und Benzin 1,2 Prozent Bioethanolanteil aufweisen. Andernfalls werden Sanktionszahlungen in Höhe von 60 Cent pro Liter bei Biodiesel bzw. 90 Cent bei Bioethanol erhoben. Zudem wird der Biokraftstoffanteil in 2010 nun 6,75 Prozent statt 6 Prozent betragen, bis 2015 wird er dann kontinuierlich auf 8 Prozent steigen. Dennoch gibt Petra Sprick zu bedenken: „Die Quotenerhöhung ist zwar der richtige Schritt. Allerdings kann in der Beimischung niemals die bereits heute bestehende Biodieselproduktion abgesetzt werden.“ Auf B100 entfielen heute etwa 60 Prozent der gesamten Biodieselnachfrage. Zudem bedauert der VDB, dass tierische Fette in Kraftstoffen nur bis 2012 verwendet werden können. Hier bestehe Handlungsbedarf.

25
Okt
2006

Rohstoffpreise

Zwei Agenturkurzmeldungen heute in der FR: RUssland und die Ukraine einigen sich auf einen Preis von 130 USD je Kubikmeter russisches Erdgas, etwa 40 Prozent mehr als zuvor. Und die OPEC will im Dezember eine neue Produktionsdrosselung beschließen.

24
Okt
2006

Umweltschutz als Motor für Wirtschaftswachstum

Hier eine heute veröffentlichte PM des Bildungs- und Forschungsministeriums (BMBF), gekürzt:

BMBF-Forum für Nachhaltigkeit stärkt Allianz von Wissenschaft und Wirtschaft

"Die Umwelttechnikbranche in Deutschland ist internationaler Technologieführer und hat mit ihrer Innovationskraft weit mehr als 1,5 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Dies wollen wir durch strategische Allianzen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter stärken", sagte Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am Dienstag auf dem dritten BMBF-Forum für Nachhaltigkeit in Berlin.

[...]

Die weltweite Nachfrage nach Umweltschutzgütern steigt rasant. Neue Technologien bieten daher ein enormes Marktpotenzial. Das BMBF-Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltigkeit (fona) ist eine effektive Plattform für den Innovationsprozess im Bereich der nachhaltigen Technologien. Das BMBF fördert die Forschung für Nachhaltigkeit über fünf Jahre mit rund 800 Millionen Euro.

[...]

Das diesjährige BMBF-Forum für Nachhaltigkeit steht unter dem Motto "Forschung erdnah - Partnerschaften für globale Märkte". Auf gemeinsame Einladung von BMBF und BDI diskutieren rund 400 Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft, wie sich innovative Umwelttechnologien in weltmarktfähige Produkte umsetzen lassen.

EU untersucht Sonderrechte des Bundes bei Eon-Ruhrgas

Zitate einer Meldung in der FR von heute:

„Die EU-Kommission interessiert sich [...] für die Konditionen des Schulterschlusses der deutschen Energieriesen Eon und Ruhrgas. Die Behörde nimmt insbesondere die Rechte der Bundesregierung unter die Lupe. Ihr wurde im Rahmen der Ministererlaubnis für den Zusammenschluss vor vier Jahren das Recht eingeräumt, über das Schicksal von Ruhrgas mitzuentscheiden. Würde Eon etwa von einem ausländischen Investor erworben, dem die Bundesregierung nicht zutraut, dass er sich in ausreichendem Maße um die Versorgungssicherheit in Deutschland bemüht, kann Berlin darauf bestehen, dass Ruhrgas wieder abgetrennt und verkauft wird.“

Offensichtlich bezweifelt die Kommission die Vereinbarkeit dieser Regelung mit europäischem Recht, so die Meldung weiter.

Bundesbank: Konjunktur bleibt robust

In ihrem aktuellen Monatsbericht schreibt die Bundesbank, dass der aktuelle Aufschwung der deutschen Wirtschaft im Sommer an Stärke gewonnen habe und robust sei. Industrie und Bauwirtschaft hätten das Wachstum im dritten Quartal beflügelt, so die Bank, der Handel bleibe zurück. Hauptmotor seien die Investitionen, auch die Exporte hätten zwischen Juli und September zugelegt. Der Außenhandelsbeitrag sei aber insgesamt zurück gegangen, weil die Importe noch stärker wuchsen. Privater Konsum bleibt mau.

Quelle: FR von heute

23
Okt
2006

Verbraucherzentrale zum Wettbewerb im Energiemarkt

In der aktuellen Debatte um den Wettbewerb im Energiesektor lässt die FR heute Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen zu Wort kommen.

Auch Krawinkel wirft den großen Konzernen, die er als „etablierte Energieoligopole bezeichnet, vor, die Debatte um schärfere Missbrauchskontrolle durch die Drohung mit Investitiosnstreiks zu beantworten. Er vergleicht die Konzerne mit dem verkrusteten Sowjetsystem, in das durch die verschiedenen Versuche der Kontrolle Glasnost gebracht werde. Bundesumweltminister und EU-Wettbewerbskommissarin fordern eigentumsrechtliche Abtrennung der Transportnetze von den restlichen Geschäftsbereichen der Energiekonzerne vor. Noch einen Schritt weiter gehe der hessische Minister Rhiel, so Krawinkel, wenn er die horizontale Entflechtung der Konzerne (Desinvestments, d.h. Verkauf einzelner Kraftwerke oder Anteile daran bei zu großer regionaler Marktmacht) fordert. Das beträfe bei den drei größten Konzernen bis zu einem Drittel der Kraftwerke, so Krawinkel. Einen Investitionsstreik als Reaktion auf diese Vorschläge wertet der Autor als Selbstdemontage der Konzerne. Diese würden derzeit durch die Preiserhöhungen versuchen, die durch die Bundesnetzagentur verordneten Kürzungen der Durchleitungsentgelte zu kompensieren, obwohl sie durch die große Differenz zwischen Erzeugungspreisen und Handelsniveau an der Strombörse in Leipzig sowieso schon auf einer sprudelnden Gewinnquelle säßen. Laut Krawinkel fordern übrigens außer der deutschen Regulierungsbehörde alle anderen nationalen Regulierer eine Entflechtung von Transport und Produktion.

22
Okt
2006

FR-Plus Themenheft soziale Spaltung

Das FR-Plus-Wirtschaft vom 20. Oktober widmete sich der Kluft zwischen Arm und Reich vor dem Hintergrund der Globalisierung. Insgesamt interessante Texte, hier ein paar Ausschnitte daraus:

Zwischen 1995 und 2000 stiegen in Deutschland die Bezüge einkommensschwacher Personengruppen überproportional zu denen mittlerer oder höherer, so Zahlen der seit 1984 laufenden Langzeituntersuchung sozioökonomisches Panel (SOEP). Bei gutlaufender Konjunktur habe sich unter Rot-Grün die Lage der unteren Schichten also verbessert, so der Befund. Dafür ist aber seit 1999 der Anteil der Armen an der Bevölkerung um knapp 50 Prozent auf 17,3 Prozent gestiegen – d.h. bei schwacher Konjunktur verschlechtert sich deren Lage überdurchschnittlich. Übrigens beträgt der Anteil Armer an der Bevölkerung im Osten 21,3 Prozent, im Westen 16,5 Prozent, die höchsten jemals gemessenen Werte des SOEP. Die Armutsquote in der BRD beträgt nach Zahlen von Destatis aktuell (2005) 13,2 Prozent nach 12,7 Prozent in 2004 und 13,7 Prozent 2003. Letzteres übrigens ein Rekord seit 1991, als die Quote bei 11,3 Prozent lag. Tiefpunkt in dieser Zeit waren die 10,9 Prozent 1997. Destatis verwendet die international übliche Armutsdefinition, nach der ein Mensch als arm gilt, wenn er weniger als 60 Prozent vom Durchschnittseinkommen des Landes verdient. Für die BRD wären dies momentan etwa 930 EUR

Die absolute Armutsgrenze von einem oder zwei Dollar pro Tag unterschreiten 53 Prozent der Menschheit (2 USD) bzw. 1,2 Mrd. Menschen (1 USD). Laut dem Armutsbericht der Bundesregierung besitzt die untere Hälfte der BRD-Haushalte vier Prozent des gesamten Privatvermögens, während die oberen zehn Prozent fast die Hälfte (47 Prozent) besitzen.

Zurück zu den Ergebnissen des SOEP: In den vergangenen zehn Jahren stagnierten die unteren Einkommen, während die höheren weiter stiegen. Im internationalen Vergleich kommt Deutschland allerdings noch recht gut weg, in den USA oder GB sind die Einkommen viel stärker ausgespreizt.

Ein weiterer Artikel des Themenheftes widmet sich denn auch der Situation in den USA, dem Land der Extreme – auch beim Einkommen. So hat etwa der bis 2005 amtierende Exxon-Chef in den zwölf Jahren seiner Amtszeit pro Tag knapp 120 000 EUR kassiert. Das Einkommen des obersten Prozents der Bevölkerung stieg zwischen 1972 und 2001 um 87 Prozent, dass der obersten 0,1 Prozent um 181 Prozent und schließlich das der obersten 0,01 Prozent der Bevölkerung um 497 Prozent. (Untersuchung der Northwestern University) Ein Wunder, dass vor diesem Hintergrund 70 Prozent der US-Amerikaner die Abschaffung der Erbschaftssteuer gutheißen, obwohl nur ein Prozent sie auch zahlen muss. Ein anderes US-Forschungsinstitut, Brookings Institution, ermittelte, dass das US-Durchschnittseinkommen zwischen 1998 und 2004 um knapp vier Prozent gesunken ist, obwohl die Produktivität jährlich ! bis zu drei Prozent zulegte. Und nach Regierungsangaben sind die Einkommen von Menschen mit College-Abschluss zwischen 2000 und 2004 um fünf Prozent gesunken. Kein Wunder, wenn also sogar der Ex-Notenbankchef Alan Greenspan die wachsende Ungleichheit bei der Einkommensverteilung als „Gefahr für die kapitalistische Demokratie“ bezeichnet.

21
Okt
2006

Biosprit

Auf der OPEC-Sonderseite der FR war auch ein Text zum Biosprit, der als Ausweg nur begrenzt helfe. Stephan Börnecke gibt darin die Ackerfläche für nahwachsende Rohstoffe mit 1,56 Mio. Hektar im laufenden Jahr an, 13 Prozent der gesamten Fläche und doppelt so viel wie 2002. Fünf Prozent des Dieselverbrauchs sind mittlerweile Biodiesel, insgesamt waren es 2005 dreieinhalb Prozent des gesamten deutschen Spritverbrauches. Das liegt bereits über der EU-Vorgabe von zwei Prozent, aber noch unter den ebenfalls von der EU angepeilten 5,75 Prozent im Jahr 2010. Um das allerdings etwa beim Biodiesel zu erreichen müssten 119 Prozent der aktuell für Raps (Energie und Nahrung) verwendeten Fläche zum Anbau genutzt werden. Das ist kaum vorstellbar, zudem intensiv mit Dünger und Pestiziden bewirtschaftete Monokulturen kaum wünschenswert. Naturschützer wie der BUND oder die Grünen im Europaparlament kritisieren denn auch als Fehler der EU-Vorgaben, dass diese nur den Wechsel von Erdöl zu Nawaro’s propagieren, nicht aber die Energieeinsparung. Und zudem bleibt die Wirksamkeit in Sachen Ölabhängigkeit beschränkt – das Erreichen des 5,75 Prozent-Zieles würde nur 1,7 Prozent des gesamten europäischen Energieverbrauchs auf Nawaro-Quellen umstellen, denn der Verkehr macht nur 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus. Und für einen Import der Rohstoffe für Biosprit aus der dritten Welt sollten strenge Regeln gelten, denn dort gibt es bereits Probleme, weil Regenwald und Urwälder abgeholzt werden, um Energiepflanzen anzubauen.

18
Okt
2006

Strompreiskontrolle

Die Landesregierung von NRW will noch im Oktober eine Bundesratsinitiative auf den Weg bringen, damit die Länder weiterhin die Strompreise genehmigen müssen und damit begrenzen können.

Hin und Her mit der Konjunktur

Bundeswirtschaftsminister Glos (CSU) sprüht vor Optimismus und erwartet ein Wirtschaftswachstum 2006 von 2,5 Prozent, so die FR heute. Der Aufschwung stehe auf zwei soliden Beinen: Export und Binnennachfrage, so der Minister. Das Herbstgutachten der Forschungsinstitute geht dagegen von 2,3 Prozent in diesem und 1,4 Prozent im kommenden Jahr aus. Und auch das ZEW sieht eine weitere Eintrübung der Konjunktur. Auf Glos Seite steht hingegen Creditreform, laut denen es dem deutschen Mittelstand so gut gehe wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das sei das Ergebnis einer Umfrage unter 4000 Mittelständlern. Sie würden 2006 für bis zu 120 000 Arbeitsplätze sorgen und seien optimistisch gestimmt bis ins Frühjahr 2007 hinein. Als einen Grund führt Creditreform an, dass der Einzelhandel die drei Prozent MWSt.-Erhöhung mehrheitlich bereits eingepreist habe, ohne dass es zu Nachfrageeinbrüchen gekommen sei.

Ölkooperation

Die beiden führenden russischen und chinesischen ölkonzerne Rosneft und CNPC haben ein mit 300 000 EUR Grundkapital ausgestattetes Gemeinschaftsunternehmen zur gemeinsamen Ölförderung in Russland gegründet, meldet die FR heute.

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