21
Okt
2006

Biosprit

Auf der OPEC-Sonderseite der FR war auch ein Text zum Biosprit, der als Ausweg nur begrenzt helfe. Stephan Börnecke gibt darin die Ackerfläche für nahwachsende Rohstoffe mit 1,56 Mio. Hektar im laufenden Jahr an, 13 Prozent der gesamten Fläche und doppelt so viel wie 2002. Fünf Prozent des Dieselverbrauchs sind mittlerweile Biodiesel, insgesamt waren es 2005 dreieinhalb Prozent des gesamten deutschen Spritverbrauches. Das liegt bereits über der EU-Vorgabe von zwei Prozent, aber noch unter den ebenfalls von der EU angepeilten 5,75 Prozent im Jahr 2010. Um das allerdings etwa beim Biodiesel zu erreichen müssten 119 Prozent der aktuell für Raps (Energie und Nahrung) verwendeten Fläche zum Anbau genutzt werden. Das ist kaum vorstellbar, zudem intensiv mit Dünger und Pestiziden bewirtschaftete Monokulturen kaum wünschenswert. Naturschützer wie der BUND oder die Grünen im Europaparlament kritisieren denn auch als Fehler der EU-Vorgaben, dass diese nur den Wechsel von Erdöl zu Nawaro’s propagieren, nicht aber die Energieeinsparung. Und zudem bleibt die Wirksamkeit in Sachen Ölabhängigkeit beschränkt – das Erreichen des 5,75 Prozent-Zieles würde nur 1,7 Prozent des gesamten europäischen Energieverbrauchs auf Nawaro-Quellen umstellen, denn der Verkehr macht nur 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus. Und für einen Import der Rohstoffe für Biosprit aus der dritten Welt sollten strenge Regeln gelten, denn dort gibt es bereits Probleme, weil Regenwald und Urwälder abgeholzt werden, um Energiepflanzen anzubauen.

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