23
Okt
2006

Verbraucherzentrale zum Wettbewerb im Energiemarkt

In der aktuellen Debatte um den Wettbewerb im Energiesektor lässt die FR heute Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen zu Wort kommen.

Auch Krawinkel wirft den großen Konzernen, die er als „etablierte Energieoligopole bezeichnet, vor, die Debatte um schärfere Missbrauchskontrolle durch die Drohung mit Investitiosnstreiks zu beantworten. Er vergleicht die Konzerne mit dem verkrusteten Sowjetsystem, in das durch die verschiedenen Versuche der Kontrolle Glasnost gebracht werde. Bundesumweltminister und EU-Wettbewerbskommissarin fordern eigentumsrechtliche Abtrennung der Transportnetze von den restlichen Geschäftsbereichen der Energiekonzerne vor. Noch einen Schritt weiter gehe der hessische Minister Rhiel, so Krawinkel, wenn er die horizontale Entflechtung der Konzerne (Desinvestments, d.h. Verkauf einzelner Kraftwerke oder Anteile daran bei zu großer regionaler Marktmacht) fordert. Das beträfe bei den drei größten Konzernen bis zu einem Drittel der Kraftwerke, so Krawinkel. Einen Investitionsstreik als Reaktion auf diese Vorschläge wertet der Autor als Selbstdemontage der Konzerne. Diese würden derzeit durch die Preiserhöhungen versuchen, die durch die Bundesnetzagentur verordneten Kürzungen der Durchleitungsentgelte zu kompensieren, obwohl sie durch die große Differenz zwischen Erzeugungspreisen und Handelsniveau an der Strombörse in Leipzig sowieso schon auf einer sprudelnden Gewinnquelle säßen. Laut Krawinkel fordern übrigens außer der deutschen Regulierungsbehörde alle anderen nationalen Regulierer eine Entflechtung von Transport und Produktion.

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