14
Nov
2006

Mehr Jobs durch Solar

Nur eine kleine Meldung, heute gestern, 13.11., in der FR, aber zugleich ein weiterer Beleg dafür, wie erfolgreich erneuerbare Enrgien sein können. Der Hamburger Solarzellenhersteller Conergy will 250 Millionen Euro in eine weiteere Solarzellen-Fertigung investieren, geplant sind rund 1000 neue Arbeitsplätze. Das Unternehmen hat aktuell 1500 Angestellte.

Ergänzungen aus der FR von heute:
"Conergy ist nach eigenen Angaben am Umsatz gemessen das größte Solarunternehmen Europas. Für 2006 werde ein mindestens 50-prozentiges Umsatzplus auf dann mehr als 800 Millionen Euro erwartet."

Conergy hat nach eigenen Angaben Gelände und Halle der 2003 gescheiterten Halbleiterfabrik in Frankfurt/Oder für rund fünf Prozent der Investitionssumme, also etwa 12,5 Millionen Euro, übernommen.

In einem weiteren Artikel zum Thema schreibt Thomas Wüpper in der FR von heute: „Besonders in den USA rechnet sich die deutsche Solarbranche [...] Chancen aus. Denn dort setzen Staaten wie Kalifornien oder Pennsylvania auf [..] die Umstellung auf erneuerbare Energien [...].

Das sind sonnige Aussichten für die deutschen Anlagenbauer, deren Produktionsmenge sich allein in den vergangenen drei Jahren versechsfachte. Ein Viertel der weltweit installierten Solarzellen, [...], stammt aus deutsche Fabriken. Derzeit beschäftigt die Solarbranche bundesweit rund 45 000 Menschen in gut 5000 Unternehmen. Fast ein Dutzend neue Fabriken sind momentan im Bau, die meisten davon in Ostdeutschland.“ Der Grund, so Wüpper: Förderungen in Höhe von bis zu 45 Prozent der Investitionskosten.

Außerdem schreibt die FR in der Meldung vom 13.11.: "Der Leiter des Instituts für solare Energieversorgungstechnik, Jürgen Schmid, hält es für möglich, dass der deutsche Strombedarf bis zum Jahr 2030 komplett aus regenerativen Energiequellen gedeckt wird. [...] Der Windenergie und der Biomasse misst er dabei eine besonders große Bedeutung bei."

Und in der Ausgabe vom 15. November gehts weiter: Q-Cells erhöht Prognosen für Umsatz und Gewinn nach oben. Netto-Gewinn in den ersten neun Monaten 2006 mehr als verdoppelt, Umsatz plus 95 Prozent. Und auch Solarworld hebt die Gewinnziele 2006 an und meldet für die ersten neun Monate ein Umsatzplus von 32 Prozent und beim Gewinn vor Zinsen und Steuern sogar von 76 Prozent.

Engpass bei russischem Gas

Die FR (genauer: die DPA unter Berufung auf die russische Zeitung Wedomosti die sich auf einen internen Bericht des russischen Energieministeriums bezieht) berichtet heute darüber, dass die Inlandsversorgung mit und auch der Export russischen Erdgases wegen veralteter Produktionstechnik bedroht sei. Dem weltgrößten Gasförderer drohen angeblich 2007 ab Engpässe. Das im nächsten Jahr noch leichte Defizit von 4,2 Milliarden Kubikmetern Gas könne bis 2010 auf 27,7 Milliarden Kubikmeter ansteigen. Grund: Die veraltete Produktionstechnik bei Gazprom könne die steigende Inlandsnachfrage nicht bedienen. Der Konzern habe die Fördermenge 2005 nur um 0,5 Prozent steigern können, während der Energieverbrauch jährlich mehr als fünf Prozent wachse.

13
Nov
2006

Stromnetz

Übermorgen will EON Angaben zu den Gründen für den massiven Stromausfall vor kurzem machen, meldet FR. Der Leiter des Zentrums für Technik beim Allianz-Konzern erwartet weitere Stromausfälle und eine sich verschlechternde Versorgung, weil zu wenig Investitionen ins Netz getätigt würden.

IKB-Bank / Rohstoffpreise

Heute erreicht mich eine Mail der Presseabteilung der IKB Deutsche Industriebank zum Thema "Internationale Rohstoffmärkte". Die Analysten der Bank erwarten, dass "die Preise für metallische und energetische Rohstoffe sich auch in den nächsten Jahren auf hohem Niveau bewegen" werden. Daraus ein Ausschnitt:

"Angesichts einer stabilen Weltkonjunktur ist demnach mit einer weiterhin starken Nachfrage nach Rohstoffen zu rechnen. Vor allem in den wirtschaftlichen Schwellenländer – und hier insbesondere in China – entwickelt sich der Rohstoffbedarf ungebrochen dynamisch. Neben dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufholprozess dieser Länder sind hierfür auch Produktionsverlagerungen beispielsweise aus den USA verantwortlich.

Heinz-Jürgen Büchner, Direktor Volkswirtschaft und Research der IKB, sieht im Einzelnen folgende Entwicklungstrends bei den Rohstoffpreisen:

Erdöl: Nach der leichten Entspannung im Laufe des Jahres 2006 wird sich der Rohölpreis mittelfristig (bis 2008) in einer Spanne von 50 bis 60 US-Dollar je Barrel entwickeln, sofern militärische Auseinandersetzungen im Nahen Osten unterbleiben. In Krisensituationen ist indes ein Anstieg auf 80 US-Dollar und mehr denkbar.

Erdgas: Nach einem vorübergehenden Preissprung in 2005 auf rund 11 US-Dollar je Mio. Btu ist der Gaspreis aktuell auf ein Niveau von rund 6 US-Dollar zurückgegangen. Angesichts eines kontinuierlich zunehmenden Bedarfs an Erdgas, u.a. zur Elektrizitätserzeugung, ist mittelfristig ein Preisniveau zwischen 6 und 9 US-Dollar zu erwarten."

Nichts Neues soweit, aber eben wieder eine Stimme mehr im Chor...

11
Nov
2006

Öl-Engpass?

Die internationale Energieagentur warnt vor einem möglichen Öl-Engpass im vierten Quartal, berichtet heute die FR. Wenn der Winter streng werde und die OPEC die beschlossenen Fördermengenkürzungen beibehält, könnten Raffinerien auf das Anzapfen ihrer Lager angewiesen sein, um die Nachfrage zu bedienen, so der Bericht.

Die Weichen für neue Ölpreisrekorde scheinen also gestellt.

10
Nov
2006

Sozialismus a la CSU

Die FR meldet heute, dass Bundeswirtschaftsminister Glos (CSU) per Gesetz unangemessen hohe Preise bei Energie und Lebensmitteln verhindern wolle. Ein Referentenentwurf sieht vor, den Verkauf von Lebensmitteln unter Einstandspreis zu verbieten. Fernwärmefirmen sollen keine Entgelte mehr fordern dürfen, die die Kosten in unangemessener Weise überschreiten, Energieanbieter keine, die ungünstiger sind als die anderer Versorger. Die Aufsicht soll bei den Kartellbehördenliegen. Der Verband der Elektrizitätswirtschaft erklärte, damit werde das Rad der Liberlisierung zurückgedreht.

RWE Neunmonatszahlen

Der Energiekonzern RWE hat laut einem FR-Bericht von heute seinen Umsatz in den ersten neun Monaten 2006 um 16 Prozent und den Betriebsgewinn um 15 Prozent gesteigert. Im Gesamtjahr soll der Nettogewinn sogar um 40 Prozent wachsen, wegen des Verkaufs von Thames Water.

8
Nov
2006

Potenzial Energiesparen

Der Bundesverband Verbraucherzentralen beziffert das Potenzial von Energiesparmaßnahmen so: "Würde der Energieverbrauch in Deutschland bis 2020 nur um 20 Prozent gesenkt, könnten allein die Privatverbraucher ihre jährlich Energierechnung um 20 Milliarden Euro reduzieren. Das sind 500 Euro pro Haushalt, Jahr für Jahr."

(Aus der Einladung zu einer PK zum Thema)

PM: Produktion aus Biomasse und Co. wird sich bis 2030 annähernd verdoppeln

Hier eine gekürzte PM der Kampagne unendlich-viel-energie.de

Produktion aus Biomasse und Co. wird sich bis 2030 annähernd verdoppeln

Berlin, 07. November 2006. Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie Erdwärme werden bis 2030 beinahe doppelt soviel Energie liefern wie heute. Das prognostiziert die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem heute vorgestellten World Energy Outlook 2006. Das durchschnittliche Wachstum der Erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung werde dem so genannten Alternative Policy Scenario zufolge bei 8,9 Prozent jährlich liegen. Die bedeutendste Erneuerbare-Energie-Quelle werde Biomasse sein, gefolgt von Wasserkraft, Wind, Solar und Erdwärme.

[...]

Im Jahr 2005 veranschlagte die Organisation den Anteil Erneuerbarer Energien an der Strom-, Wärme- und Kraftstoffproduktion noch auf 14 Prozent bis 2030, heute sieht sie ihn bei 16 Prozent. Es ist wahrscheinlich, dass die IEA ihre Prognosen auch künftig erhöhen wird: Bislang haben sich ihre Schätzungen in Bezug auf Erneuerbare Energien stets als zu konservativ erwiesen. So ging die IEA in ihrem World Energy Outlook 1998 davon aus, dass die weltweite Stromproduktion aus Wind-, Bio- und Solarenergie sowie aus Erdwärme 429 Terawattstunden im Jahr 2020 betragen würde. Diese Menge wird voraussichtlich schon in diesem Jahr erreicht werden.

Vor diesem Hintergrund sieht die Erneuerbare-Energien-Branche den künftigen Anteil der Erneuerbaren Energien wesentlich höher als die IEA. Er könne bis 2030 weltweit bei fast 35 Prozent liegen, erwartet der europäische Branchenverband EREC. Für Deutschland prognostiziert der Bundesverband Erneuerbare Energie einen Anteil von 40 Prozent. Im Bereich der Stromerzeugung soll der Anteil Erneuerbarer Energien hierzulande bis 2030 sogar auf 67 Prozent wachsen.

Grafiken zum Download: www.unendlich-viel-energie.de/index.php?id=113

3
Nov
2006

Flüssiggas

Eon Ruhrgas, größter deutscher Gaskonzern, hat erstmals eine große Menge Flüssiggas (LNG) gekauft und will das Geschäft damit in den kommenden Jahren stark ausbauen, um sich unabhängiger von Pipeline-Lieferungen zu machen, berichtet die FR heute.

2
Nov
2006

Uranpreis

In der kanadischen Uranmine Cigar Lake hat es einen Wassereinbruch gegeben, berichtet die FR heute. Schön, und weiter, war meine erste Reaktion. Aber natürlich ist das ein interessanter Bericht, denn er verweist auf die Verfügbarkeit des Rohstoffes Uran für die Brennelemente der AKWs und hinterfragt so die Behauptung der Atomkraftbefürworter vom billigen und vor allem zuverlässigen Atomstrom. Denn der Rohstoff Uran ist offenbar kaum besser verfügbar als Öl und wird nach Ansicht vieler Experten kaum wesentlich länger zu tragbaren Preisen verfügbar sein.

Aber zurück zum Artikel der FR: Cigar Lake ist eine der ertragreichsten Uranminen der Welt. Durch den Wassereinbruch wird sich der Beginn der Förderung vermutlich um zwei Jahre verschieben. Geplant war eine Jahresförderung von 7000 bis 8000 Tonnen ab 2008. Die Mine gehört zu gut 50 Prozent dem weltweit größten Uranlieferanten Cameco und soll nach dessen Angaben die zweithöchste Urankonzentration der Welt bieten. Die geplante und nun vorerst wegfallende Fördermenge ist in Relation zur sonstigen Produktion zu sehen: Kanada fördert jährlich knapp 12 000 Tonnen Uran, rund 30 Prozent der Weltjahresförderung von 41 000 Tonnen. Cameco wiederum liefert etwa 8000 der kanadischen 12 000, also etwa soviel, wie durch die neue Mine hätte hinzukommen sollen. ich finde es vor diesem Hintergrund erstaunlich, dass die FR es dennoch geschafft hat, Experten zu finden, die der Meinung sind, die Produktionsverschiebung bleibe ohne Auswirkungen auf den Uranpreis - der sich seit dem Jahr 2000 bereits von zehn USD je britisches Pfund auf aktuell 56 USD erhöht hat. Und dabei decken Minen nur rund 60 Prozent des Bedarfs der weltweit über 440 Atomreaktoren, die restlichen 40 Prozent kommt aus Sekundärquellen wie etwa dem Waffenuran aus verschrotteten Atomraketen. Das aber wird ja wohl irgendwann verbraucht sein.

Handel: Stimmung vs. Umsatz

Kürzlich schlugen die Konjunktur- und Anschaffungsindikatoren von Ifo und GfK ja hohe Wellen. Dies tun sie noch immer, wie die FR gestern berichtete: "Wir haben nie an die Euphorie geglaubt, die von Forschungsinstituten wie GfK und Ifo verbreitet wurde" zitiert die Zeitung Hubertus Pellengahr, Sprecher des Hauptverbandes deutscher Einzelhändler. Grund: Neue Zahlen zum Absatz im Handel. Im September sank der Umsatz im Einzelhandel laut Destatis um real 1,2 Prozent. Bei Lebensmitteln, rund ein Drittel des Branchenumsatzes, waren es minus 2,5 Prozent, beim Rest minus 0,3. Versandhandel: minus 13 Prozent.

Stromgewinne

Auch die Rekordgewinne der Stromerzeuger sind ja mittlerweile eine eigene Serie, wenn nicht gar schon ne heimliche Rubrik. Am 2. November 2006 schrieb die FR mal wieder über Vattenfall: Rekordgewinn im Gesamtkonzern dank der phänomenalen Ergebnisse der deutschen Tochter. Vorsteuergewinn in Q3 plus 13,2 Prozent, Rekordquartal. Wichtigster Grund laut Konzernchef: "starke Verbesserung beim deutschen Stromgeschäft". Die deutsche Tochter steigerte ihren operativen Gewinn um fast 150 Prozent. In den ersten neun Monaten stieg der Gewinn in Deutschland um 54,4 Prozent und im gesamten Konzern um 25,4 Prozent. Umsatzwachstum im Gesamtkonzern 9M: plus 14,2, Q3: plus 12,1 Prozent.

30
Okt
2006

Uranpreis (Pressemitteilung)

Zum erstmaligen Überschreiten der 60 Dollarmarke pro pound des Uranpreises erklärt Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher, Bündnis 90/ Die Grünen:

[...]

Schon heute steigen die Uranpreise auf Rekordhöhen, wie die Versechsfachung der Welturanpreise seit dem Jahre 2000 deutlich machen. Diese drastische Erhöhung der Uranpreise ist umso erstaunlicher, weil sich ja - entgegen allen propagandistischen Ausbauankündigungen - die weltweite Nutzung der Atomenergie in den letzten Jahren eben nicht über das niedrige Niveau von etwa 2,5 Prozent Deckung der Weltenergienachfrage erhöht hat. Die hohen Uranpreise können nur mit einer Verknappung des Urans trotz niedrigem Verbrauchsniveaus erklärt werden.

Damit ist klar: Die Ankündigungen vieler Länder auf Ausbau der Atomenergie werden nicht realisierbar sein, da die Uranressourcen nicht ausreichen werden. Die Atomwirtschaft hat sogar selbst in ihrem neuesten Red Book erklärt, dass nur unter der Bedingung der Realisierung der geplanten Erweiterungen der Uranförderung der weltweite Bedarf bis 2010 gesichert werden kann.

[...]

bwl
energie
impressum
mischkonzern
nachhaltigkeit
schluessel
umverteilung
vwl
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren