25
Apr
2006

Energiebedarf Trikont

Heute schreibt die FR über einen gemeinsamen Bericht von IWF und Weltbank zum Energiebedarf auf der Südhalbkugel der Erde. Entwicklungs- und Schwellenländer müssten in den kommenden 25 Jahren rund 300 Mrd. USD im Jahr für ihre Energieversorgung ausgeben. Sie würden für zwei Drittel des steigenden globalen Energiebedarfs in diesem Zeitraum verantwortlich sein, so der Bericht. Die Ursache wird auch genannt, denn weltweit, insbesondere aber in Afrika und Südasien, lebten derzeit noch rund 1,6 Mrd. Menschen ohne Strom, 2,4 Mio. nutzen Holz, Dung und Abfall aus der Landwirtschaft zum Kochen und Heizen.

Strompreis

Die FR berichtet heute unter Berufung auf den Verband der Elektrizitätswirtschaft, dass die Strompreise für den privaten Endverbraucher von Anfang 2005 bis Anfang 2006 um 4,3 Prozent gestiegen seien, weitere Steigerungen seien zum 1. Januar 2007 zu erwarten wegen neuer Erhöhungen und der MWSt.-Anhebung. Die Preise für die Industrie seien sogar um 22 Prozent gestiegen, so der VDEW.

24
Apr
2006

Ölpreis

Nachdem der Preis für Öl mal wieder auf einen neuen Rekord von über 75 USD/Barrel geklettert ist, erklärten die G7-Länder, das weltweite Wirtschaftswachstum sei ernsthaft gefährdet.

Quelle: FR von heute

Schuldenerlass

Auf der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank wurde auch ein Schuldenerlass für arme Staaten beschlossen, berichtet die FR heute. Von Juli an sollen Kredittilgungen für 17 Länder gestrichen werden, in den nächsten 40 Jahren könnten so‚ Schulden von bis zu 37 Mrd. USD erlassen werden, wovon über 40, meist afrikanische, Staaten profitieren sollen. Na, immerhin ein Anfang...

23
Apr
2006

Eon-Ruhrgas und der Gasmarkt

Die FAZ hat bereits am 15. April ein längeres Gespräch mit Burckhard Bergmann, Vorstandsvorsitzender von Eon-Ruhrgas, veröffentlicht. Bergmann beklagt, dass nach jahrzehntelangem steilen Absatzaufschwung der Erdgasverbrauch seit einigen Jahren nur noch schwach wächst und im vergangenen Jahr zumindest bei den Privathaushalten sogar um zwei Prozent abgenommen habe. Es werde bewusster mit Energie umgegangen und mehr gespart, auch rechneten sich Isoliermaßnahmen besser. Der Grund: „Wir haben um rund ein Drittel höhere Preise.“ Längerfristig rechnet Bergmann wegen des steigenden Verbrauchs in den bevölkerungsreichen Schwellenländern mit weiter hohen Ölpreisen, von denen sich der Gasmarkt nicht abkoppeln könne (aber auch er erklärt nicht, warum diese Koppelung besteht, die FAZ hat offensichtlich auch nicht danach gefragt). Außerdem würden Eon-Lieferanten davon ausgehen, dass Gasversorgung aus sicheren Quellen eher knapp sei und deshalb argumentieren, dass der Markt noch höhere Preise hergebe.

(Vor dem Hintergrund der später im Gespräch noch folgenden Beschwerden Bergmanns über das Bundeskartellamt erscheint dieser Hinweis fast wie Erpressung: Er beruft sich auf irgendwelche Lieferanten, die behaupten, die Lieferungen seien unsicher und schiebt diesen die Forderung nach noch höheren Preisen unter. Ganz so, als sei Eon-Ruhrgas eigentlich so mildtätig wie der Weihnachtsmann, wenn man sie nur ließe. Und gerade so, als profitierten sie nicht ebenso wie ihre Lieferanten von höheren Preisen. Der Endkunde kann nun mal nicht weglaufen und ebenso wenig kann er aufs Gas-kaufen verzichten, so wie er darauf verzichten könnte, eine CD zu kaufen wenn sie ihm zu teuer erscheint.)

Das Bundeskartellamt schwäche mit seinem Verbot langfristiger Lieferverträge die heimischen Unternehmen und begünstige damit indirekt ausländische, die auf den deutschen Markt drängten. Auf der Beschaffungsseite stehe man zunehmend im globalen Wettbewerb um Ressourcen, das sei neu. (Klingt ein bisschen, als habe Eon-Ruhrgas bis vor kurzem in der sozialistischen Planwirtschaft gelebt.)
Eon hat Investitionen von 500 Mio. EUR in ein Terminal für Flüssiggas angekündigt und will sich mit einer Mrd. EUR am Bau der neuen Ostsee-Pipeline NEGP beteiligen. Diese könne ab etwa 2010 im ersten Strang 27 Mrd. Kubikmeter jährlich transportieren oder ein Viertel des deutschen Jahresverbrauchs. Das dort tranportierte sibirische Gas ziele aber auch auf Märkte in Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Seit der ersten Ölkrise in den 70ern habe sich der Anteil der Energiewirtschaft am deutschen BIP halbiert auf etwa zwei Prozent. Der Erdgasverbrauch werde in Deutschland nur noch etwa 15 Jahre steigen, so Bergmann.

Macht

Die Londoner City umfasst etwa eine Quadratmeile. Auf dieser Fläche werden 70 Prozent des weltweiten Handels mit Staatsanleihen, 40 Prozent des Derivate- und 30 Prozent des Devisen-Handels abgewickelt.

Da kann Frankfurt nur staunen, New York wundert sich und Al Kaida studiert Stadtpläne...

(Quelle: FR von gestern)

22
Apr
2006

IWF bald pleite?

Der Internationale Währungsfonds IWF sorgt sich um seine Bedeutung, berichtet die FR heute. Nur eine schnelle Erneuerung könne verhindern, dass der Fonds in der Bedeutungslosigkeit versinke, zitiert sie den Gouverneur der Bank von England, Mervyn King. IWF-Direktor Rodrigo Rato will seine Organisation effizienter machen, der IWF soll Finanzkrisen früher erkennen. Außerdem soll die bestehende Stimmengewichtung, die eine Begünstigung der USA und der europäischen Industriestaaten bedeutet, zugunsten der Schwellenländer verändert werden, so Rato.

Der Fonds gerät außerdem selbst in die roten Zahlen, schreibt die FR. Kommendes Jahr könne der IWF erstmals seit 30 Jahren seine laufenden Kosten nicht mehr aus den Einnahmen decken, das Defizit solle 85 Mio. USD betragen und 2008 auf 309 Mio. USD steigen. Der Grund: Die Zinseinnahmen sinken, u.a. weil Großschuldner wie Brasilien oder Argentinien ihre Schulden vorzeitig getilgt haben und andere Schwellen- und Trikont-Länder weniger Kredite nachfragen.

Nachtrag: Am 24. April berichtet die FR, auf der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank sei beschlossen worden, den Schwellenländern mehr Stimmrechte zu Lasten der Europäer und Südamerikaner zu geben. Das ist fein für die Schwellenländer, aber das US-Veto (das einzige ohne Hilfe eines zweiten Staates mögliche) und damit die US-Dominanz im IWF wird dadurch offensichtlich nicht angetastet.

15
Apr
2006

Gewinne in der Metallbranche

Bereits vor einigen Tagen war in der FR ein interessanter Hintergrund zur Lage der Metallindustrie, anlässlich der Tarifverhandlungen. Die Autorin Eva Roth beruft sich auf den Branchenverband Gesamtmetall und schreibt:

Bestellungen steigen, Umsatz 2005 plus 4,6 Prozent, durchschnittliche Nettorendite bei 2,7 Prozent. 22 Prozent der Unternehmen seien „einigermaßen zufrieden“, 24 Prozent machten Verluste.

Nach Angaben der IG Metall sei die Nettorendite sogar bei 3,1 Prozent gelegen, Bankenanalysten würden zudem für 2006 Gewinnsteigerungen von 20 Prozent erwarten.

Heizölpreise

Üblicherweise steigen die Heizölpreise ja in bzw. kurz vor der Heizperiode, weil dann all den Hausbesitzern einfällt, dass sie ja für den Winter noch die Tanks voll machen müssen. Interessant, dass – analog zum Rekordniveau beim Rohöl – die FAZ heute meldet, dass der Heizölpreis sich auf dem Jahreshöchststand befindet. Und interessant auch ein Vergleich zu den vorigen Jahren: Der FAZ-Preis von 64 EUR je 100 Litern bei Abnahme von 3000 Litern bedeutet also eine Rechnung von 1920 EUR (incl. MWSt.). 2005 wäre diese Menge im April für knapp 1400 EUR zu kaufen gewesen, 2004 für unter 1200, im Jahr 2003 hätte die Rechnung nicht mal 1000 EUR betragen, 2002 und 2001 jeweils auch deutlich unter 1200 EUR. Historische Angaben nach dieser Heizöl-Verkaufsseite, also sicherlich nicht ganz neutral ermittelt. Halt nur schnell gegoogelt...

14
Apr
2006

Überstunden

Das DIW meldet, dass für Vollzeitbeschäftigte "die tatsächliche Arbeitszeit den Umfang der vertraglich geregelten Wochenstunden um durchschnittlich 2,5 Stunden. Diese Überstunden werden in der Regel nicht bezahlt, sondern mit Freizeit abgegolten oder gar nicht kompensiert. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 15-16/2006. Die Analyse zeigt, dass der Trend in Richtung flexiblerer Arbeitszeiten längst eingesetzt hat." Die FR meldet dasmit der ERgänzung, dass sich die Angaben auf Westdeutschland beziehen und dass der Anteil der bezahlten Überstunden von fast 50 Prozent Anfang der 90er Jahre auf nur noch 15 Prozent 2005 gesunken sei.

13
Apr
2006

Energiekosten

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes lagen die Preise für Energie im März 2006 11,8 Prozeent über denen desMärz 2005. Haushaltsenergie war sogar 13,5 Prozent teurer, Kraftstoffe 9,4 Prozent. Dies habe über 50 Prozent der Teuerung der letzten 12 Monate aus.

Inflationsrate

Die Jahresteuerungsrate betrug im März nach Angaben des statistischen Bundesamtes1,8 Prozent,nach 2,1 Prozent im Februar. Der Rückgang liege an niedrigeren Preisen bei Pauschalreisen, Ferienwohnungen, Obst und Gemüse.

Exportweltmeister

Die Welthandelsorganisation WTO sieht D-Land unangefochten auf Platz eins der Exportnationen. 970,7 Mrd. USD habe der Export 2005 betragen, das seien 9,3 Prozent vom Weltmarkt. Auf den Plätzen folgen die USA mit 904,3 Mrd. USD und China mit 762 Mrd. USD. Japan auf Platz vier ist bereits deutlich abgeschlagen mit 595,8 Mrd. USD, Frankreich ist das nächste EU-Land und hat für 459,2 Mrd. USD exportiert. Da der Welthandel insgesamt um sechs Prozent gewachsen ist und wir ja auch 2004 bereits vorne lagen, hat sich unser Anteil also überproportional vergrößert.

So schlimm kanns um die Wettbewerbsfähigkeit also nicht stehen, außer man glaubt an die Theorie der Basar-Ökonomie.

Quelle: FR von gestern

12
Apr
2006

IWFs Konjunkturprognose - vol 2

Im Januar sollen es ja noch 1,5 Prozent Wachstum gewesen sein, die der IWF für D-Land erwartet (siehe hier). Heute zitiert die FR die Süddeutsche mit einer IWF-Wachstumserwartung von nur noch 1,4 Prozent für 2006 und von 1,0 Prozent 2007.

Verkehrswachstum

Bundesverkehrsminister Tiefensee geht davon aus, dass der Gütertransport in Deutschland in den kommenden 15 Jahren um 45 Prozent zunehmen wird, der PKW-Verkehr um 33 Prozent. Schreibt die FR heute.

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