22
Apr
2006

IWF bald pleite?

Der Internationale Währungsfonds IWF sorgt sich um seine Bedeutung, berichtet die FR heute. Nur eine schnelle Erneuerung könne verhindern, dass der Fonds in der Bedeutungslosigkeit versinke, zitiert sie den Gouverneur der Bank von England, Mervyn King. IWF-Direktor Rodrigo Rato will seine Organisation effizienter machen, der IWF soll Finanzkrisen früher erkennen. Außerdem soll die bestehende Stimmengewichtung, die eine Begünstigung der USA und der europäischen Industriestaaten bedeutet, zugunsten der Schwellenländer verändert werden, so Rato.

Der Fonds gerät außerdem selbst in die roten Zahlen, schreibt die FR. Kommendes Jahr könne der IWF erstmals seit 30 Jahren seine laufenden Kosten nicht mehr aus den Einnahmen decken, das Defizit solle 85 Mio. USD betragen und 2008 auf 309 Mio. USD steigen. Der Grund: Die Zinseinnahmen sinken, u.a. weil Großschuldner wie Brasilien oder Argentinien ihre Schulden vorzeitig getilgt haben und andere Schwellen- und Trikont-Länder weniger Kredite nachfragen.

Nachtrag: Am 24. April berichtet die FR, auf der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank sei beschlossen worden, den Schwellenländern mehr Stimmrechte zu Lasten der Europäer und Südamerikaner zu geben. Das ist fein für die Schwellenländer, aber das US-Veto (das einzige ohne Hilfe eines zweiten Staates mögliche) und damit die US-Dominanz im IWF wird dadurch offensichtlich nicht angetastet.

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