umverteilung

19
Jan
2006

geldsorgen

in einer vom institut für demoskopie allensbach im auftrag der faz in der ersten dezember-hälfte durchgeführten umfrage sagten 16 % der befragten, dass sie sich gerade so das nötigste leisten könnten bzw. kaum wüssten, wie sie ihren lebensunterhalt finanzieren sollen.

2003 waren es 7 %

14
Jan
2006

noch mehr konjunkturprognosen

zum thema lohnzurückhaltung: institut für weltwirtschaft in kiel und rheinisch-westfälisches institut fürwirtschaftssforschung prognostizierten bereits anfang dezember 2005 ein wirtschaftswachstum 2006 von 1,5 und 1,6 %...

BIP und Lohnquote

das statistissche bundesamt meldet ein BIP-Wachstum im Jahr 2005 von 1,1 % (kalenderbereinigt). und fährt fort:

Die Bruttolöhne und -gehälter beliefen sich 2005 auf rund 909 Milliarden Euro, das waren 0,3% weniger als im Vorjahr. Die Nettolöhne und -gehälter – nach Abzug der Lohnsteuer und der Sozialbeiträge der Arbeit­nehmer – lagen dagegen geringfügig über dem Vorjahresniveau (+ 0,1%), was vor allem auf die Einkommensteuerreform zurückzuführen ist. Der hieraus resultierende deutliche Rückgang der Lohnsteuer der Arbeitnehmer (– 2,7%) übertraf den leichten Anstieg der Sozialbeiträge (+ 0,7%) bei weitem.

wenn man sich überlegt, dass die lohn- und einkommenssteuern den größten teil der staatlichen einnahmen ausmachen, können wir uns ja schon jetzt auf weitere kürzungen freuen. das sogenannte Bruttonationaleinkommen stieg übrigens um 1,5 %, es isst also nicht so, dass keine kohle reinkäme.

weiter schreibt das amt: Das Volkseinkommen nahm im Jahr 2005 um 1,6% auf 1 685 Milliarden Euro zu.

um dann fortzufahren: Die beiden Komponenten des Volkseinkom­mens, das Arbeitnehmer­entgelt sowie die Unternehmens- und Vermögenseinkommen entwickelten sich sehr unterschiedlich: Während das Arbeitnehmerentgelt mit 1 129 Milliarden Euro erstmals seit der Wiedervereinigung unter dem Niveau des Vorjahres blieb (– 0,5%), legten die Unterneh­mens- und Vermögenseinkommen wiederum beachtlich auf 556 Milliarden Euro zu; mit 6,1% fiel die Zunahme aber geringer aus als in 2004 (+ 11,7%). Die Lohnquote (Anteil des Arbeitnehmerentgeltes am Volkseinkommen) lag im Jahr 2005 mit 67,0% nochmals deutlich unter der des Vorjahres (68,4%) und ist damit bereits seit dem Jahr 2000 (72,2%) rückläufig.

und wer immer noch nicht glaubt, dass die fehlende binnenkonjunktur schlicht was mit fehlendem geld oder aber der scheu, vorhandenes auszugeben (weil man eh schon im überfluss sitzt oder angst um seinen job hat) zu tun haben könnte, der lese das:

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm im Jahr 2005 etwas weniger zu (+ 1,5%) als im Vorjahr und erreichte 1 469 Milliarden Euro. Die privaten Konsumaus­gaben erhöhten sich nahezu gleichermaßen (+ 1,4%). Von 1992 bis 2000 hatten die pri­vaten Konsumausgaben in allen Jahren stärker zugenommen als das verfügbare Ein­kommen der privaten Haushalte. Seit dem Jahr 2001 hat sich dieses Verhältnis umge­kehrt. Das Wirtschaftswachstum wird seither ersichtlich durch die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte gebremst. Die Sparquote erhöhte sich weiter von 10,5% im Jahr 2004 auf 10,6% im Berichtsjahr und erreichte damit den höchsten Stand seit 1995 (11,0%).

die vollständige PM

13
Jan
2006

lohnzurückhaltung

"konjunkturoptimismus wächst" titelt die FR. BDI und DIHK schrauben die prognosen hoch. 1,7 bis 1,8 % BIP-wachstum erwartet der BDI-präsid, der von DIHK sogar biss zu 2 %. ähnliches hörte man zuletzt ja auch von immer mehr banken und analysten.

nur mal so zum thema lohnzurückhaltung. im berliner handel haben sie erst vor ein paar tagen eine lohnerhöhung unterhalb der inflationsrate vereinbart. naja, was solls, denkt sich der einzelhandelsverband wahrscheinlich, unsere arbeitnehmer sollen schließlich arbeiten, da haben sie eh keine zeit zum einkaufen...

3
Jan
2006

staat sorgt für schieflage

schreibt die FR am 24. november 2005. das gewerkschaftsnahe WSI untersuchte die einkommensverteilung der BRD.

Demnach schrumpft der anteil von löhnen und gehältern am volkseinkommen "weiter rapide, während gewinnen und erträgen aus vermögen ein immer größeres stück des kuchens zufällt". die bruttolohnquote, also der anteil der bruttolöhne am volkseinkommen, sei 2004 erstmals seit 1990 unter die marke von 70% gefalen, exakt: 68,4%. im ersten halbjahr 2005 habe sie 65,7% betragen. nach abzug von steuern und sozialabgaben sei das missverhältnis noch deutlicher.

Arme trifft es härter...

...steht am 25. november 2005 im Wirtschaftsteil der FR. Sie bezieht sich auf berechnungen der wirtschaftsforschungsinstitute DIW und IWH wobei das IWH öffentlich und durch drittmittel gefördert wird, das DIW ist zur hälfte öffentlich finanziert, der rest sind vereinsmittel und spenden.

Laut DIW werden durch die MWSt-Anhebung Rentner und Arbeitslose besonders belastet. längerfristig soll das von der neuen bundesregierung beschlossene reformpaket die privaten haushalte 0,8% des verfügbaren enkommens kosten - binnenkonjunktur helau.

Laut IWH werden 80% der beschlossenen einsparungen auf der einnahmenseite erwirtschaftet - d.h. im klartext, die neue regierung spart nicht, sondern verbessert ihre einnahmen, indem sie der bevölkerung mehr abnimmt. 25% des sparvolumens seien immerhin dem abbau von subventionen geschuldet, darunter 6 Mrd. EUR durch abschaffung der eigenheimzulage.

achja, das explizit arbeitgebernahe IW wird auch zitiert - es beschwert sich über die sog. reichensteuer, merkt aber zugleich an, dass durch sie nur eine bescheidene belastung auf die zahler zukäme: weniger als 600 Mio. EUR, laut IW. wohnen die also doch alle in der schweiz?

die kluft zwischen hummer und eintopf...

...wird größer, schreibt FR-plus am 30. dezember 2005.

- laut armutsbericht der bundesregierung geht der anteil der abhängig beschäftigten am volkseinkommen zurück.
- jeder haushalt hat im schnitt 133 000 EUR, 17 Prozent mehr als 1998. allerdings besitzen die reichsten 10% der haushalte 47% des volksvermögens, die ärmsten 50% hingegen 4%

- MWSt-erhöhung 2007: laut DIW belastet diese angestellte mit Mehrausgaben von 0,40%, Arbeiter mit 0,51%, beamte mit 1,06%, rentner mit 1,25%, arbeitslose mit 1,3% und kleine selbstständige mit 1,60%, bei einem nettoeinkommen von 800 EUR werden mehrausgaben von 1,3%, bei einem einkommen von 7000 eur nur 0,6% fällig.

- Steueraufkommen in prozent laut statistischem bundesamt und WSI
1960 kamen 37,5% aus massensteuern (Lohn, Umsatz, Verbrauchs und Mineralöl), 34,7% aus Gewinnsteuern und 27,8% aus sonstigen steuern. 2004 waren es 76,5% Massensteuern, 15,1% gewinn und 8,4% sonstige

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