energie

8
Mrz
2007

Siemens baut Windparks

Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP hat der Siemens-Konzern den Auftrag für den Bau zweier Windparks vor der englischen Ostküste erhalten. Siemens liefert 54 Windturbinen und übernimmt im AUftrag von British Gas auch Wartung und Instandhaltung für fünf Jahre.

27
Feb
2007

BMU zu Erneuerbare und Arbeitsplätze

Der BMU-Pressedienst schreibt heute zum Thema Erneuerbare Energien und Arbeitsplätze (gekürzt):

Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet in Deutschland schneller voran als prognostiziert. Allein im vergangenen Jahr legten sie um fast 13 Prozent zu. In der Stromerzeugung liegt der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2006 bei 11,8 Prozent. Die Zielvorgabe des Koalitionsvertrages, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2010 auf mindestens 12,5 Prozent zu steigern, wird bereits im Jahr 2007 überschritten werden. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, dass bis zum Jahr 2020 in der EU 20 Prozent der Primärenergie aus erneuerbaren Quellen stammen soll.

[...]

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Primärenregie kann laut einer DLR-Studie in Deutschland im Jahr 2020 ein Wert von rund 16 Prozent erreichen.

Der Bundesumweltminister begrüßt besonders, dass sich das Wachstum der Branche auch in einer entsprechenden Zunahme der Beschäftigten widerspiegelt: Alleine im letzten Jahr sind rund 24.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Die erneuerbaren Energien beschäftigen mittlerweile rund 214.000 Menschen.

[...]

Im Blick über das Jahr 2020 hinaus zeigt die DLR-Studie, dass bis 2030 der Anteil der erneuerbaren Energien an der Strombereitstellung bereits auf 45 Prozent, bis 2050 auf 77 Prozent steigen kann. Insgesamt kommen die erneuerbaren Energien im Szenario bis zum Jahr 2050 auf etwa 50 Prozent Anteil an der Primärenergie in Deutschland. Zusammen mit besserer Energieeffizienz können sie bis 2050 eine CO2-Minderung um 80 Prozent, bezogen auf 1990, erreichen.

Die aktuellen Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahr 2006 in Deutschland sowie eine Zusammenfassung und die vollständige „Leitstudie 2007 ­ Ausbaustrategie erneuerbare Energien bis 2020 und 2030 mit Ausblick auf 2050“ stehen im Internet unter www.bmu.de sowie www.erneuerbare-energien.de zur Verfügung.

13
Feb
2007

Statoil

Der norwegische Ölkonzern Statoil hat durchwachsene Quartalszahlen vorgelegt. Wie die FTD heute berichtet, wuchs der Gewinn im vierten Quartal 2006 um 41 Prozent der Betriebsgewinn allerdings sank um 6,1 Prozent. Schlechte Nachrichten auch von den Reserven: Der Konzern hat im Jahr 2006 Lagerstätten von Rohöl und Erdgas gefunden, die lediglich 73 Prozent der verbrauchten Reserven ausmachen. 2006 war damit seit 2003 das erste Jahr, in dem Statoil weniger Öl und Gas gefunden als gefördert hat, so die FTD. Bereits im September 2006 hatte das Unternehmen seine Produktionsprognosen nach unten korrigiert. Ob das ganze mit Peak Oil zu tun hat oder nur mit technischen Problemen – die Statoil definitiv in Feldern in Norwegen, Aserbeidschan, Algerien und Iran hatte – wird sich erst in der Rückschau zeigen.

Uranfusion

Die beiden Uranproduzenten SXR Uranium One und Urasia Energy wollen fusionieren, meldet die FTD heute. SXR bietet für den Konkurrenten umgerechnet 2,9 Mrd. USD, beide sind an der Börse in Toronto notiert und würden gemeinsam zur Nummer zwei hinter den Kanadiern Cameco werden. Sie wollen vom kräftig gestiegenen Uranpreis – er hat sich in den vergangenen drei Jahren verdreifacht – profitieren. Wenn die Fusion klappt, wird SXR der einzige Uranhersteller sein, der über geographisch breit gestreute Mienen bzw. Vorkommen verfügt, nämlich in Kasachstan, Australien, Südafrika, Kanada und den USA. Zunehmende Monopolisierung der Erzeuger dürfte sich auch hier kaum preissenkend auswirken.

9
Feb
2007

Probleme in der Ölindustrie

Lucian Caspar hat in der heutigen FR einen interessanten Artikel über heftigen Gegenwind für westliche Ölmultis geschrieben. Er steigt mit den Rekordergebnissen von Exxon-Mobil ein: Seit 5 Quartalen Reingewinn über 10 Mrd. USD, Umsatz 2006 so groß wie das Bruttosozialprodukt der Schweiz, 100 Mrd. USD alleine für Steuern und Abgaben weltweit, Bargeldreserven von 30 Mrd. USD und keine Schulden. Aber die Profitkurve sinke, der Reingewinn im vierten Quartal 2006 sei um vier Prozent yoy gesunken. Chevron habe minus 9 Prozent gemeldet, Conoco minus 13, BP minus 22. Der Grund: Neben dem Rückgang der Rohölpreise vor allem gestiegene Kosten für Exploration und Ausbeute sowie Zunahme der Abgaben durch Förderländer. Viele Länder, nicht nur Venezuela, auch Groß-Britannien etwa hätten die Steuern für Ölkonzerne erhöht. Und neue Vorkommen würden zunehmend eigenen Konzernen zugeschanzt – Beispiel: Der erzwungenne Rückzug von Shell auf eine Minderheitenposition beim Öl- und Gasprojekt Sachalin II zugunsten von Gazprom. Oder die Verstaatlichungen in Venezuela. Auch das WSJ registriere einen wachsenden Ölnationalismus zum Nachteil westlicher Konzerne. Exxon beispielsweise ziehe daraus bereits die Konsequenz, seine riesigen Gewinne lieber an die Aktionäre auszuschütten als in neue Geschäfte zu investieren.

3
Feb
2007

Russisches Öl

2006 hat die BRD laut Mineralölwirtschaftsverband vier prozent weniger Rohöl aus Russland importiert als 2005. Die gelieferten 36,8 Mio. Tonnen entsprechen rudn einem Drittel des Bedarfs.

Quelle: FR von heute

1
Feb
2007

Energie bleibt langfristig teuer

Hier eine gekürzte PM der IKB Deutsche Industriebank von gestern mit Link auf das 15-seitige PDF mit der Analyse. Mit dem Analysten Büchner habe ich mal telefoniert, der erschien mir ganz vernünftig.

Die Energiemärkte stehen vor einem weltweiten Investitionsboom. Zu dieser Einschätzung kommt die IKB Deutsche Industriebank im Rahmen ihrer jüngsten Branchenanalyse. Verantwortlich ist zum einen der stark wachsende Energiebedarf in den Schwellenländern. IKB-Branchenanalyst Heinz-Jürgen Büchner weist darauf hin, dass sich der Stromverbrauch beispielsweise in China bis zum Jahr 2025 – mit entsprechenden Konsequenzen für den Ausbau der Kraftwerkskapazitäten – verfünffachen wird. Zum anderen sind es die Bestrebungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen, die den Investitionsbedarf in Zukunft weiter erhöhen. In diesem Zuge zeichnet sich ein beträchtlicher Erneuerungs- und Modernisierungsbedarf im Kraftwerkssektor ab.

Mit Nachfrageanstieg und Investitionsboom gehen Entwicklungstrends einher, die das Bild der Energiebranche in Zukunft zum Teil nachhaltig verändern werden:
  1. Weiterhin hohes Preisniveau für fossile Primärenergieträger: Auf mittlere Sicht Sicht erwartet die IKB einen Rohölpreis zwischen 50 und 65 US-Dollar/barrel, für Kohle einen Preis zwischen 50 und 75 US-Dollar/t und für Erdgas eine Preisspanne von 6 bis 9 US-Dollar/Mio. btu. Vor diesem Hintergrund wird auch der Strompreis in den nächsten Jahren weiter nach oben tendieren.
  2. Verschiebungen im Primärenergiemix: Zwar werden Kohle, Erdöl und Erdgas weiterhin die dominierende Rolle bei der Stromerzeugung spielen, jedoch ist aus globaler Sicht mit Anteilsgewinnen der Kernenergie und der erneuerbaren Energien zu rechnen. Letztere könnten zukünftig vor allem für die Versorgung von Spitzenlaststrom eine zunehmende Bedeutung bekommen.
  3. Steigende Kapazitäten im Bereich erneuerbarer Energien: Die Leistung der weltweit installierten Windenergieanlagen wird sich bis 2010 annähernd verdoppeln; die Solarenergiekapazitäten dürften sich weit mehr als verdreifachen. Gleichwohl werden diese Energieträger auf absehbare Zeit nur einen geringen Beitrag zur Baseloadversorgung leisten können.
  4. Fortsetzung des Konzentrationsprozeses: Insbesondere auf dem europäischen Gas- und Strommarkt wird diese Entwicklung durch den hohen Investitionsbedarf der Unternehmen vorangetrieben. Auch auf der Ebene der deutschen Stadtwerke erwartet die IKB verstärkt Zusammenschlüsse und Kooperationen.
PDF der Studie, 176 KB

31
Jan
2007

Gründe Stromausfall 4.11.

EON hat als Grund für die europaweiten Stromausfälle eine menschliches Fehlverhalten bei der vorübergehenden Abschaltung einer Stromleitung über die Ems genannt. In der Folge sei es zu einer Kettenreaktion automatischer Abschaltung wegen Überlastung der Netze geekommen. Der Grund seien also keine strukturellen Probleme im EON-Netz (was Kritiker des Konzerns gemutmaßt hatten) und auch nicht die Einspeisung von Windkraft-Strom (was EON als erstes behauptet hatte). Die Bundesnetzagentur beschäftigt sich weiter mit dem EON-Bericht. Rechnerisich fällt in Deutschland pro Jahr und Kunde 23 Minuten lang der Strom aus (Zahlen des VDEW für 2004, technische Gründe), damit seien die deutschen Netze die zuverlässigsten Europas (EU).
  • Frankreich 57 Minuten
  • Großbritannien 87
  • Italien 91
  • Spanien 124
  • Portugal 218
  • Polen 300
Quelle: FR-Bericht vom 16. November

In der FR von heute wird die Reaktion der Netzagentur auf den EON-Bericht wiedergegeben. Auch die geht anscheinend von menschlichem Versagen aus, fragt aber,ob das EON-Regelwerk für solche Fälle angepasst werden müsse. Immerhin habe eine vergleichbare Abschaltung der Stromleitung bereits 17 Mal problemlos funktioniert und könne daher nicht als außergewöhnliches Ereigniss gewertet werden. Aber das deutsche Stromnetz sei sicher, so der Präsident der Behörde, Kurth. Und man sei sich mit den Beteiligten bereits vor dem Ereignis einig gewesen, dass ein Ausbau der Netze dringlich sei.

Nachtrag: In der FR vom 31. Januar 2007 steht eine kleine Meldung, nach der ein EU-Untersuchungssbericht die Hauptveerantwortung für die europaweiten Stromausfälle bei EON sieht. Dort sei der Fehler entstanden und EON habe keinerlei Sicherheitsverfahren eingeführt. EON Netz "verfüge nicht einmal über alle technischen Instrumente, um überprüfen zu können, ob das Netz innerhalb der Sicherheitsgrenzen betrieben wurde". Andere Netzbetreiber seien nicht informiert worden und das Problem durch fehlende Investitionen in das Netz verschärft worden.

Aktionäre und Klimaschutz

Das Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine Initiative von grroßen Investoren, der 240 Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften angehören. Sie verwalten 33 Bio. USD und wollen Klimastrategien und Emissionsdaten von Unternehmen bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen. Die FR berichtet heute über eine Befragung der 265 weltweit größten Energieerzeuger durch das CDP. Laut CDP ist die Branche für ein Viertel der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Lediglich 42 Prozent machten Angaben zur Höhe ihrer Emissionen und nicht mal ein Drittel machte quantifizierbare Angaben. Weniger als 20 Prozent lieferte konkrete Zahlen über klimabedeutsame Investitionen. Das CDP warnt vor starken Beinträchtigungen der Aktienkurse und Ergebnisse der Unternehmen und hohen Wertverlusten, wenn diesen die Umweltkosten angerechnet werden. Beispielsweise könne RWE bis zu 17 Prozent an Wert verlieren, wenn es für seinen CO2-Ausstoß bezahlen muss. Und damit rechnen die CDP-Mitglieder offenbar immer häufiger. Konsequenterweise machen sie Klimaschutz und Klimarisiken zunehmend zum Kriterium von Investmententscheidungen.

Biogas kann Erdgas in der EU ersetzen

Heute kommt mal wieder einer der Infobriefe des grünen MdB H-J Fell bei mir an. Ausnahmsweise dokumentiere ich diesen in voller Länge:

Zur Studie zu den Möglichkeiten einer europäischen Biogaseinspeisungsstrategie des Instituts für Energetik und Umwelt in Leipzig unter Mitarbeit des Öko-Instituts in Darmstadt im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen erklärt Hans-Josef Fell MdB, Sprecher für Energie- und Technologiepolitik:

Die EU kann ihren Erdgasverbrauch zukünftig vollständig durch Biomethan/Biogas ersetzen. Die Versorgungssicherheit für Erdgas mag mittel- bis langfristig gefährdet sein ­ die Versorgung mit Biogas steht hingegen zeitlich unbegrenzt in großen Mengen zur Verfügung. Biogas wird immer wieder neu erzeugt und kann zu einem großen Teil in die vorhandenen europäischen Erdgaspipelines eingespeist werden. Eine gemeinsame europäische Biogaseinspeisungsstrategie ist die richtige Antwort auf die wiederholten Pipeline-Konflikte um die russischen Erdgaslieferungen.

Die Ergebnisse der Studie:
Die europäischen Biomethanpotenziale liegen bei rund 500 Milliarden m3 jährlich, was etwa dem Verbrauch der heutigen EU entspricht. Sogar der Erdgasverbrauch Gesamt-Europas bis hin zum Ural könnte durch Biomethan ersetzt werden! Wie: Indem durch Energieeffizenzmaßnahmen Erdgas eingespart wird und zusätzlich auch andere Erneuerbare Energien wie Sonnenkollektoren Erdgas ersetzen.

Durch den Ersatz von 500 Milliarden m3 klimaschädigendes Erdgas durch klimaneutrales Biogas können in der EU die Treibhausgase um 15% gesenkt werden. Eine europäische Biogaseinspeisungsstrategie kann somit ein zentraler Baustein sowohl europäischer Klimaschutzpolitik werden. Gas-Versorgungssicherheit und Klimaschutz gehen Hand in Hand.

Mehr noch: Dadurch dass das zentral geförderte Erdgas durch das dezentral erschlossene Biogas ersetzt wird, können bis 2020 europaweit 2,7 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden ­ vor allem in der Landwirtschaft, im Anlagenbau und im Anlagenbetrieb.

Wir fordern die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, eine breit angelegte europäische Biogaseinspeisungsstrategie voranzubringen. Kanzlerin Merkel muss die Ratspräsidentschaft nutzen, um eine europäische Biomethanstrategie anzustoßen.
Wir brauchen ein Biogaseinspeisungsgesetz. Bislang gibt es in Deutschland gerade zwei Biogasanlagen, die Biomethan in das Gasnetz einspeist. Die Stadtwerke Aachen, Mitauftraggeber der Studie und erste Biogaseinspeiser in Deutschland, haben hier wertvolle Pionierarbeit geleistet.

Die Studie mit dem Titel `Möglichkeiten einer europäischen Biogaseinspeisungsstrategie` wurde im von der Grünen Bundestagsfraktion im Bundestag unter Beteiligung der Stadtwerke Aachen und des Fachverbandes Biogas beauftragt und vom Institut für Energetik und Umwelt in Leipzig unter Mitarbeit des Öko-Instituts Darmstadt erstellt.

Die vollständige Studie steht Ihnen unter den nachfolgenden Links zur Verfügung:
http://www.hans-josef-fell.de/download.php?id=735&filename=Teilbericht%20I.pdf
http://www.hans-josef-fell.de/download.php?id=736&filename=Teilbericht%20I%20Anhang.pdf
http://www.hans-josef-fell.de/download.php?id=737&filename=Teilbericht%20II.pdf

Den Fernsehbeitrag zur Biogasstudie von Frontal 21 ZDF vom 30.01.2007 können Sie unter dem folgenden Link ansehen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/23/0,4070,4341655-5,00.html

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