energie

4
Apr
2007

Crop Energie

Die börsennotierte Südzucker-Tochter Crop Energies produziert Biosprit auf Ethanolbasis und hat damit ihren Umsatz im abgelaufenen GJ von 60,5 Mio. EUR auf 146 Mio. EUR mehr als verdoppelt, melden FR/DPA heute.

Solarstrom kann bis 2010 mit Braunkohle konkurrieren

Eine gekürzte Meldung aus dem Newsletter des Solarservers vom 4. April:

Ab dem Jahr 2010 wird Solarstrom in Spanien für 10 Cent, in Süddeutschland für 15 Cent und in Kalifornien für 11 Cent pro Kilowattstunde (kWh) produziert werden können. Die Branchenführer werden Solarstrom in Spanien sogar für 8 Cent/kWh erzeugen können, was den Stromgestehungskosten aus neuen Braunkohlekraftwerken entspricht. Dies sind die Ergebnisse einer internationalen Studie von PHOTON Consulting, deren Stichhaltigkeit von Vorständen großer Solarunternehmen bestätigt wurde. Dadurch könnten sich schon bald sehr große Märkte für die Photovoltaik ergeben.

Lesen Sie die komplette Nachricht unter
http://www.solarserver.de/news/news-6739.html

30
Mrz
2007

Bioethanol

Hersteller Verbio plant eine neue Fabrik mit 200 000 Tonnen Jahreskapazität an der Ostseeküste, sie soll 2009 in Betrieb gehen.

20
Mrz
2007

Kurseinbruch bei Biokraftstoff-Aktie

Umsatz und Gewinn des Börsenneulings und Biokraftstoff-Herstellers Verbio dürften in diesem Jahr sinken, meldet die FR heute. Die Gründe: hohe Getreide- und Rapspreise, Besteuerung von Biodiesel, billige Ethanolimporte aus Brasilien sowie eine aus Unternehmenssicht nur "zögerliche" Erfüllung der Beimischungspflicht von Biokraftstoffen im Benzin. Erst 2008 erwartet Verbio eine Erholung des Geschäfts. 2007 werde der Gewinn (Ebit) nur im einstelligen Millionenbereich liegen. Im vorigen Jahr verdiente die Firma rund 44 Millionen Euro. Der Aktienkurs von Verbio, einem führenden Anbieter von Biokraftstoffen in Europa, brach aufgrund der Prognosen ein: Er sackte am Montag zeitweise um 40 Prozent auf 7,10 Euro.

Konzentration im Strommarkt

RWE hat vom Bundeskartellamt die Genehmigung zum Kauf der regionalen Stromvertriebsgesellschaft Eprimo mit Sitz in Groß-Gerau erhalten.

FR-Meldung von heute.

18
Mrz
2007

Manipulation an der Leipziger Strombörse?

Nachschlag 20. März: Laut VDEW ist die Wettbewerbssituation inDeutschland "sehr gut", schreibt die FR. Der größte deutsche Stromanbieter komme auf 28 Prozent Marktanteil, ein so niedriger Wert werde sonst in der EU nur in denNiederlanden erreicht, sagte der VDEW-Heschäftsführer Eberhard Meller. Und rund die Hälfte aller Kraftwerksneubauten werde derzeit von neuen Anbietern geplant.

Stromkonzern EON wünscht sich eine gemeinsame europäische Börse für Strom, um den Verdacht, die großen Vier manipulierten, endgültig aus der Welt zu räumen. EON wie RWE wollen die Manipulationsvorwürfe durch externe Gutachter prüfen lassen. Schließlich zitiert die FR noch die FTD, die über eine Studie des Kölner Volkswirtes Axel Ockenfels für den Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein berichtet. Demnach sind die hohen Preise an der Strombörse nicht Folge von Manipulationen, sondern des Emissionshandels.

FR-Bericht vom 14. März:
Aktuell wird der Leipziger Strombörse, genauer: Akteuren dort, mal wieder Manipulation der Strompreise vorgeworfen. Die vier großen Konzerne sollen, grob gesagt (Näheres folgt irgendwann), Strom zu billigen Preisen gekauft haben, damit die Nachfrage getrieben und ihn dann teuer wieder verkauft haben. Macht zusätzliche Gewinne und generell steigende Preise. Ein aktueller Spiegel-Bericht hatte sich auf offensichtliche Insider-Unterlagen gestützt. Die Börse erwidert nun, zwar seien das offensichtlich detaillierte (=Insider) Marktdaten im Spiegel, aber die mitgelieferte Analyse/Interpretation sei falsch.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt nach einer Anzeig der EEX wegen Verdacht des Verrats von Betriebsgeheimnissen gegen den Insider.Das Bafin analysiert die Daten, das Bundeskartellamt hat dies bereits getan und sie in die Kartelluntersuchungen der EU gegen die Konzeren einfließen lassen. Die EEnergieexpertin des DIWW, Claudia Kempfert, hält Manipulationen für möglich, die Börse sei zu intransparent. Und eine Studie der Uni Erlangen über die Entwicklung der Strompreise im Großhandel hält den Erzeugern vor, ihre Marktmacht zu nutzen um die Preise in die Höhe zu treiben. 2005 hätten sie ihren Strom mit einem Aufschlag von 20 Prozent "in den markt geedrückt, so Christoph Lang zur FR.

FR-Bereicht vom 13. März
Laut Aribert Peters vom BdE zahlen Verbraucher im Jahr 13,5 Mrd. EUR zuviel für Strom. Das sei "Freibeuterei". Die FR gibt den Spiegel-Bericht vom Wochenende wieder. RWE mit 28 Prozent Marktanteil am deutschen Strommarkt sei zugleich größter Einkäufer an der EEX, so die von anonym aufgetauchte Statistik. RWE erklärt, im heißen Sommer 2006 seien Kraftwerke nicht immer im gewohntenMaße einsatzfähig gewesen und daher habe man nachkaufen müssen. Eine VDEW-Sprecherin zitiert die FR mit der Ansicht, die europaweit auf gleichem Niveau befindlichen Preise an den Strombörsen sprächen gegen Manipulation.

Revolutionär Riehl

Schöne Überschrift hat die FR am 16. März für Ihr Interview mit dem hessischen WIirtschaftsminister Alois Riehl gefunden: "Eigentum ist nicht das höchste Gut" - Kommunismus, ick hör die trapsen, und das von einem gestandenen CDUler. Hier ein paar interessante Zitate:

"Die Ursache für die viel zu hohen Strompreise ist die geballte Marktmacht von vier Konzernen: RWE, Eon, Vattenfall und EnBW. Dieses Oligopol fällt durch spontan-solidarisches Verhalten auf, das ohne förmliche Absprachen die Preise erhöht. Wir alle - die Wirtschaft und die privaten Verbraucher - müssen zu viel für Energie bezahlen, während dieses Quartett der Preistreiber gigantische Monopolgewinne macht."

"Das Bundeskartellamt muss die Möglichkeit erhalten, die Konzerne zu zerschlagen. Es soll das Preistreiberquartett zwingen können, Kraftwerke an Konkurrenten zu verkaufen. Das bringt die Preise in Bewegung."

Interessanterweise hält Riehl aber nichts von der Strategie der EU, Netzbetrieb und Stromerzeugung zu trennen. Das bringe keinen Wettbewerb, so Riehl. Er plädiert dafür, den Netzzugang für alle Anbieter zu regeln, damit die großeen Vier hier nicht Wettbwerb verhinder können. Und dann kommts: Angesprochen auf die juristischen Probleme eines solchen Zwangsverkaufs sagt er, dass sei doch Alltag, Bauern etwa müssten ständig zwangsweise Land abgeben für Straßen, Hochspannungsleitungen oder Erdgasnetze. "Das geht alles. Der Schutz des Eigentms ist ein hohes, aber nicht das höchste Gut."

RWE will Saar Ferngas kaufen

Vorerst gestoppt habe das Bundeskartellamt die Übernahme des Gashändlers Saar Ferngas durch RWE, berichtet die FR am 16. März. Die Beehörde findet, dass ein Zusamenschluss die "marktbeherrschende Stellung von RWE verstärke". RWE und Saar Ferngsa Besitzer RAG hatten sich im Mai 2006 auf einen Kauf geeinigt, derPreis für die 77 Prozent der RAG sollte 400 Mio. EUR betragen. Das Unternehmen beliefert 52 regionale und lokale Energieeversorger und 20 Industrieunternehmen bzw. Kraftwerke, im wesentlichen in RLP und dem Saarland. AAußerdem hat Saar Ferngas ebenso wie RWE Beteiligungen an Stadtwerken, Regionalversorgern sowie anderen Ferngasunternehmen. Das AAmt hatte den Kauf bereits im Dezember beansstandet, danach erfolgte Zugeständnisse reichen aber nicht aus, so die jetztige Entscheidung.

Hier ein PDF mit der Entscheidung

12
Mrz
2007

DB-Research zur Energiepolitik

Anfang März hat Analyst Josef Auer von DB-Research eine 16-seitige Analyse der EU-Energiepolitik veröffentlicht. Hier ein paar Auszüge, in voller Länge gibts das PDF (318 KB) hier

Auer sieht 3 Gründe für rasches und entschlossenes Handeln: Klimagefahren, mangelnder Wettbewerb und steigende Importabhängigkeit. Zitate:

Ideal wäre eine vollständige Separierung der Energienetze von Erzeugung/Vertrieb. Die großen Länder Europas werden aber höchstens eine buchhalterische Trennung zulassen. Positiv wäre die Entwicklung eines Parallelmarktes für Erdgas. In Deutschland sollte die neue Anreizregulierung den Druck auf die Netzentgelte erhöhen. Die Bundesnetzagentur sollte die Ferngasstufe – auch im Interesse der europaweiten Binnenkonvergenz – in die Regulierung aufnehmen.

[...]

Da ist der dramatische Preisanstieg des Energieträgers Nr. 1, des Erdöls: Ende 1998 knapp USD 10 pro Barrel und Anfang 2007 mehr als USD 50/Barrel – d.h. eine Preisexplosion um über 400%. Und im Gefolge der Leitenergie steigen die Preise für Erdgas und weitere Energien. Die Zeiten billiger Energie sind damit wohl vorbei

[...]

Energieimportabhängigkeit wird unterschätzt
Die EU-Kommission erwartet, dass als Folge einer „Business-asusual“-Politik die Abhängigkeit der EU von Energieimporten von derzeit 50% des Gesamtenergieverbrauchs auf 65% in 2030 steigen würde. Die ohnehin schon hohe Importabhängigkeit bei Erdöl (derzeit 82%) und auch Erdgas (57%) nimmt dann bis 2030 bei Erdöl spürbar auf 93% und bei Erdgas auf 84% zu. Die EU-Kommission sieht die „Gefahr einer Energieversorgungslücke“. Dabei verweist sie auf Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA), wonach die globale Ölnachfrage bis 2030 um 41% zulegen wird.

[...]

Ideal wäre vollständige Trennung der Erzeugerstufe von den Netzen
Nach unserer Auffassung ist die Schaffung funktionsfähiger Strom und Gas-Binnenmärkte noch lange nicht abgeschlossen. Insbesondere auf dem Elektrizitätsmarkt wäre die vollständige Trennung der Erzeugerstufe von den Netzen ideal, um mehr Wettbewerb in den einzelnen Ländern und auf dem europäischen Markt zu erreichen. Bis dato ermöglichen die Leitungsmonopole den Stromkonzernen, die Konkurrenten klein und die Preise hoch zu halten. Dass der radikale Vorschlag der EU-Kommission am Widerstand Frankreichs und Deutschlands scheitern würde, war abzusehen, denn hier kommen noch Monopol- und Oligopolstrukturen vor. Im Falle Deutschlands ist dies immer wieder der Befund von Monopolkommission und Kartellamt.

[...]

Der Ausarbeitung der EU-Kommission ist zu entnehmen, dass es in Europa eine Vielzahl von Ländern gibt, wo die Trennung von Erzeugung und Netz längst Realität ist. Im Stromsektor ist dies Praxis in 11 von 27 EU-Staaten. Und im Gassektor in mindestens sieben Ländern.7 Die Versorgungssicherheit in diesen Ländern hat aber nicht gelitten.

[...]

Wir erwarten, dass der Ölpreis bis 2020 auf USD 100 pro Barrel steigt.

[...]

Auf Unternehmensebene schreitet die Konzentration in Europa voran. 1999 kamen die fünf größten Utilities in der EU-15 auf einen Anteil am Stromabsatz von 58%. 2005 war ihr Anteil auf knapp 70% gestiegen.10 Die Zeit der „nationalen Champions“ ist vorbei. Die Vollendung des europäischen Binnenmarktes führt zur Entstehung „europäischer Champions“. In der EU-27 werden mittelfristig etwa fünf bis zehn große Player übrig bleiben. Das aktuelle Beispiel E.ON/Endesa zeigt, wie breit Super-Utilities künftig aufgestellt sein werden. Solche Unternehmen sind nicht nur auf Gas oder nur Strom konzentriert, sondern beitreiben beide Geschäfte gleichzeitig. Die Konzentrationstendenz wird – früher oder später – auf die eher städtischen Versorger ausstrahlen.

[...]

Prognosen bis 2030 zeigen, dass Europas (OECD-Abgrenzung) relativ konstanter Ölverbrauch aufgrund sinkender Eigenförderung den Importbedarf erhöht.11 Russlands Anteil am europäischen Ölverbrauch bleibt bei einem Viertel relativ stabil, während sich Russlands Anteil an den Ölimporten Europas von fast 50% auf etwa ein Drittel reduziert. Die Lücke wird großteils durch steigende Importe aus dem kaspischen Raum geschlossen. Der Erdgasverbrauch in Europa steigt nach Schätzungen der EIA um vier Fünftel auf 900 Mrd. m3 in 2030. Auch wegen der rückläufigen Eigenförderung um etwa ein Drittel verdreifacht sich der Importbedarf Europas auf 600 Mrd. m3. Nur bei Zugrundelegung sehr ehrgeiziger Annahmen – rasche Erschließung der Vorkommen auf Jamal und in der Barentssee, steigende Importe aus Zentralasien sowie Dämpfung des Eigenverbrauchs – kann Russland seinen 30%- Anteil am spürbar steigenden europäischen Gasverbrauch halten. Dazu ist fast eine Verdoppelung der russischen Gaslieferungen erforderlich. Gleichwohl sinkt Russlands Anteil an den Gasimporten Europas von rund 70% auf unter 50%. Zur Schließung der Lücke setzt Europa mittelfristig auf Nordafrika und auf die Vorkommen im Iran und Katar.

Zitatende. In dem Text findet sich auch ein langer Absatz über die mögliche Gas-OPEC, den habe ich in den entsprechenden Artikel hier im Blog gepostet.

8
Mrz
2007

Verstaatlichung der Ölindustrie in Venezuela

Die Agentur RTR meldet laut FR von heute, dass sich Venezuela mit Exxon Mobile geeinigt habe, bis zum 1. Mai die Kontrolle über Öl-Projekte im Fördergebiet am Orinoco zu übernehmen.

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