energie

29
Apr
2006

Erneuerbare Hannovermesse

Gestern erreichte mich folgende Jubelpressemeldung:

Pressemitteilung

Hannover Messe: Erneuerbare Energien auf der Überholspur
Messegeschäft um durchschnittlich 30 Prozent gesteigert

Hannover/Berlin, 28. April 2006. Die Branche der Erneuerbaren Energien in Deutschland erwartet für 2006 eine Steigerung des Exportgeschäftes auf deutlich über 5 Milliarden Euro. Auf der diesjährigen Hannover Messe waren die Anlagenhersteller im Bereiche der regenerativen Energien die Wachstumsstars. Im Durchschnitt konnten die Unternehmen das Messegeschäft um 30 Prozent steigern. Verstärkte Nachfrage kommt aus Asien und den Ländern der Europäischen Union.

Inzwischen sind Erneuerbare Energien mit über 100 Ausstellern einer der Schwerpunkte der Hannover Messe. 30 Prozent der Besucher geben diesen Bereich als ihr Hauptinteresse an. Messechef Sepp D. Heckmann: „Die Besuchernachfrage im Bereich Erneuerbare Energien ist in diesem Jahr dramatisch gestiegen, so dass wir diesen Schwerpunkt im nächsten Jahr noch einmal deutlich ausbauen werden.“

Angesichts steigender Öl- und Gaspreise stand die neue Energietechnik auch im Fokus der Politik - angeführt von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Gemeinsam mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulf besuchte sie den deutschen Marktführer für Windenergienanlagen Enercon, um sich über die Weiterentwicklungen der Windenergietechnik an Land und auf See zu informieren. Die Windbranche hat im vergangenen Jahr ihren Exportanteil von 50 auf 64 Prozent steigern können und verzeichnet bereits ein Exportvolumen von drei Milliarden Euro.

Milan Nitzschke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie: „Die Hannover Messe hat gezeigt, dass weltweit die Nachfrage nach deutscher Technik zur Nutzung Erneuerbarer Energien steigt. Deutschland ist hier Weltspitze.“ Basis für den technologischen Vorsprung der deutschen Unternehmen sei die Anwendung der Produkte auf dem heimischen Markt. Auch hier wird das Wachstum fortgesetzt. Alleine für die nächsten sechs Jahre hat die Branche der Erneuerbaren Energien Investitionen in Höhe von 70 Milliarden Euro in Deutschland angekündigt.

Informationen und Grafiken zum Download zu Erneuerbaren Energien allgemein: www.unendlich-viel-energie.de


Herausgeber: Informationskampagne für Erneuerbare Energien
Stralauer Platz 34, 10243 Berlin
Redaktion: Doreen Rieteniet, Tel.: 030/200-535-53
Internet: http://www.unendlich-viel-energie.de/

28
Apr
2006

Stromgewinne

Nicht nur mit Öl macht man Geld: Der Energiekonzern Vattenfall, nach eigenen Angaben die Nummer 5 der Energiekonzerne in Europa, hat nach Angaben der FR von heute „dank der hohen deutschen Strompreise zum Jahresauftakt den höchsten Konzerngewinn der Unternehmensgeschichte eingefahren“. Er sei im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 1,3 Mrd. EUR gestiegen.

27
Apr
2006

Ruhrgas vs. Kartellamt

Die Eilanträge von Eon Ruhrgas und verschiedener Stadtwerke gegen das Bundeskartellam, mit denen die Kläger die Zulässigkeit langfristiger Lieferverträge erstreiten wollen, drohen zu scheitern, schreibt die FR heute. Das Gericht neige dazu, die Anträge abzuweisen, denn: „Man kommt nicht umhin, die missbräuchliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung festzustellen,“ so der vorsitzende Richter des OLG Düsseldorf. Anwälte von Eon sagten daraufhin, diese Haltung des Gerichtes könne dazu führen, dass sich das Unternehmen nicht mehr beim Gaseinkauf engagiere und somit Lieferengpässe drohten.

Lächerlich! Ist man jetzt beleidigt oder wie? Sollen sie halt Bonbons oder Wurst verkaufen und sich in die Ecke setzen und schmollen...

Verbraucherzentrale gegen Gasmonopole

Die Vorsitzender der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert die Einleitung von Missbrauchsverfahren gegen Gaskonzerne. Der Bundesnetzagentur werden schwere Versäumnisse bei der Öffnung der Gasmärkte vorgeworfen: "Anstatt endlich für Wettbewerb im Gasmarkt zu sorgen, lässt sich die Bundesnetzagentur von der Gaswirtschaft an der Nase herumführen", sagte VZBV-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller. Sie rief die Bundesnetzagentur auf, rechtliche Schritte einzuleiten. "Wir fordern die Einleitung eines Missbrauchsverfahrens sowie eine Vorteilsabschöpfung der Monopolgewinne wegen des verzögerten Wettbewerbsbeginns."

Anders als die großen Gaskonzerne bzw. deren Netzbetreibergesellschaften hätten rund 150 Stadtwerke bereits ein Konzept zur Öffnung ihrer Gasnetze für fremde Anbieter und damit zur Schaffung von Wettbewerb ähnlich wie auf dem Strommarkt, diesem aber verweigere die Bundesnetzagentur die Zustimmung. Die Versäumnisse der Agentur kosteten die Verbraucher mehrere Mrd. EUR jährlich.

26
Apr
2006

Energiekonzept des VDEW

Der Verband der Elektrizitätswirtschaft VDEW und dessen Präsident Werner Brinker haben sich auf der Hannovermesse zur Frage der Energieversorgung in Deutschland geäußert, berichtete die FR gestern. Mitte des Jahres soll die Studie „Energiewirtschaftliches Gesamtkonzept 2030“ vorgelegt werden, die zeigen soll, „wie eine nachhaltige Energieversorgung in Deutschland im Jahr 2030 unter den Bedingungen eines europäischen Strombinnenmaktes realisiert werden kann.“ Man befürwortet einen „ausgewogenen Energiemix“ und will auch den Anteil der erneuerbaren Energiequellen steigern. Insbesondere die Windenergie habe große Chancen, allerdings dürfe Deutschland nicht im Alleingang allzu rasch vorpreschen, weil es sonst Wettbewerbsnachteile habe.

Offensichtlich ist die Zahl der von Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien geschaffenen Arbeitsplätze und die Stellung deutscher Unternehmen auf dem Weltmarkt beim VDEW unbekannt. Ein Blick auf deren Webseite zeigt die Gründe, in derSelbsstbeschreibung heißt es: „Der Verband der Elektrizitätswirtschaft – VDEW – e.V. vertritt seit mehr als 100 Jahren erfolgreich die Interessen der deutschen Stromwirtschaft gegenüber Gesellschaft und Politik.“ Und weiter: „VDEW ist der Spitzenverband der deutschen Elektrizitätswirtschaft: er bündelt und vertritt die Interessen seiner Mitglieder und ist Berater und Vordenker in Energiefragen. VDEW repräsentiert mit seinen 750 Mitgliedern knapp 95 Prozent des gesamten deutschen Strommarktes.“ Ein Blick in die Mitgliederliste zeigt: Viele E-Werke, viele Stadtwerke, natürlich die großen Produzenten, aber kaum Unternehmen aus der Öko-Ecke.

Kein Wunder also, was der VDEW dann im Folgenden unter einen „ausgewogenen Energiemix“ versteht: die weitere Nutzung der Kernenergie sei unerlässlich. Man wolle keine Neubauten, sondern Laufzeitverlängerung um fünf bis zehn Jahre.

Nach einer Umfrage des VDEW wollen Mitgliedsunternehmen bis 2020 rund 80 Mrd. EUR investieren, die Hälfte davon für neue Anlagen, die andere für Netze. Insbesondere für die Anbindung von Offshore-Windparks seien neue Hochspannungsleitungen von 850 KM Länge erforderlich.

Erdgasautos

Laut ADAC suchen D-Lands Automobilisten zunehmend Alternativen zu Benzin und Diesel: Die Zahl der mit Erdgas betriebenen Fahrzeuge habe sich im Jahr 2005 um 50 Prozent erhöht – auf 71 000.

25
Apr
2006

Energiebedarf Trikont

Heute schreibt die FR über einen gemeinsamen Bericht von IWF und Weltbank zum Energiebedarf auf der Südhalbkugel der Erde. Entwicklungs- und Schwellenländer müssten in den kommenden 25 Jahren rund 300 Mrd. USD im Jahr für ihre Energieversorgung ausgeben. Sie würden für zwei Drittel des steigenden globalen Energiebedarfs in diesem Zeitraum verantwortlich sein, so der Bericht. Die Ursache wird auch genannt, denn weltweit, insbesondere aber in Afrika und Südasien, lebten derzeit noch rund 1,6 Mrd. Menschen ohne Strom, 2,4 Mio. nutzen Holz, Dung und Abfall aus der Landwirtschaft zum Kochen und Heizen.

Strompreis

Die FR berichtet heute unter Berufung auf den Verband der Elektrizitätswirtschaft, dass die Strompreise für den privaten Endverbraucher von Anfang 2005 bis Anfang 2006 um 4,3 Prozent gestiegen seien, weitere Steigerungen seien zum 1. Januar 2007 zu erwarten wegen neuer Erhöhungen und der MWSt.-Anhebung. Die Preise für die Industrie seien sogar um 22 Prozent gestiegen, so der VDEW.

24
Apr
2006

Ölpreis

Nachdem der Preis für Öl mal wieder auf einen neuen Rekord von über 75 USD/Barrel geklettert ist, erklärten die G7-Länder, das weltweite Wirtschaftswachstum sei ernsthaft gefährdet.

Quelle: FR von heute

23
Apr
2006

Eon-Ruhrgas und der Gasmarkt

Die FAZ hat bereits am 15. April ein längeres Gespräch mit Burckhard Bergmann, Vorstandsvorsitzender von Eon-Ruhrgas, veröffentlicht. Bergmann beklagt, dass nach jahrzehntelangem steilen Absatzaufschwung der Erdgasverbrauch seit einigen Jahren nur noch schwach wächst und im vergangenen Jahr zumindest bei den Privathaushalten sogar um zwei Prozent abgenommen habe. Es werde bewusster mit Energie umgegangen und mehr gespart, auch rechneten sich Isoliermaßnahmen besser. Der Grund: „Wir haben um rund ein Drittel höhere Preise.“ Längerfristig rechnet Bergmann wegen des steigenden Verbrauchs in den bevölkerungsreichen Schwellenländern mit weiter hohen Ölpreisen, von denen sich der Gasmarkt nicht abkoppeln könne (aber auch er erklärt nicht, warum diese Koppelung besteht, die FAZ hat offensichtlich auch nicht danach gefragt). Außerdem würden Eon-Lieferanten davon ausgehen, dass Gasversorgung aus sicheren Quellen eher knapp sei und deshalb argumentieren, dass der Markt noch höhere Preise hergebe.

(Vor dem Hintergrund der später im Gespräch noch folgenden Beschwerden Bergmanns über das Bundeskartellamt erscheint dieser Hinweis fast wie Erpressung: Er beruft sich auf irgendwelche Lieferanten, die behaupten, die Lieferungen seien unsicher und schiebt diesen die Forderung nach noch höheren Preisen unter. Ganz so, als sei Eon-Ruhrgas eigentlich so mildtätig wie der Weihnachtsmann, wenn man sie nur ließe. Und gerade so, als profitierten sie nicht ebenso wie ihre Lieferanten von höheren Preisen. Der Endkunde kann nun mal nicht weglaufen und ebenso wenig kann er aufs Gas-kaufen verzichten, so wie er darauf verzichten könnte, eine CD zu kaufen wenn sie ihm zu teuer erscheint.)

Das Bundeskartellamt schwäche mit seinem Verbot langfristiger Lieferverträge die heimischen Unternehmen und begünstige damit indirekt ausländische, die auf den deutschen Markt drängten. Auf der Beschaffungsseite stehe man zunehmend im globalen Wettbewerb um Ressourcen, das sei neu. (Klingt ein bisschen, als habe Eon-Ruhrgas bis vor kurzem in der sozialistischen Planwirtschaft gelebt.)
Eon hat Investitionen von 500 Mio. EUR in ein Terminal für Flüssiggas angekündigt und will sich mit einer Mrd. EUR am Bau der neuen Ostsee-Pipeline NEGP beteiligen. Diese könne ab etwa 2010 im ersten Strang 27 Mrd. Kubikmeter jährlich transportieren oder ein Viertel des deutschen Jahresverbrauchs. Das dort tranportierte sibirische Gas ziele aber auch auf Märkte in Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Seit der ersten Ölkrise in den 70ern habe sich der Anteil der Energiewirtschaft am deutschen BIP halbiert auf etwa zwei Prozent. Der Erdgasverbrauch werde in Deutschland nur noch etwa 15 Jahre steigen, so Bergmann.

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