energie

17
Mai
2006

Windenergy Hamburg

Anlässlich der Branchenmesse berichtet die FR heute über den Stand der Dinge in der Windkraftindustrie. Eine Grafik aus Material der WWEA zeigt eine kontinuierlich steiler werdende Kurve der weltweit installierten Leistung von Windkraftanlagen in GW: von 7,5 GW in 1997 auf 59 GW 2005. Die führenden Länder seien Deutschland (18,04 GW), Spanien (10,03), USA (9,15) Indien und Dänemark.

Im Artikel wird Norbert Giese vom VDMA zitiert: Fast jeder der 25 EU-Staaten habe mittlerweile Zielvorgaben formuliert. Nach einer von der Messe in Auftrag gegebenen Studie wird die Branche 2014 weltweit ca. 22 Mrd. EUR erwirtschaften, der Neuanlagenmarkt bis dahin im Schnitt 8 Prozent jährlich wachsen. 2005 seien neue Anlagen mit zusammen 11,5 GW Leistung produziert worden und 12 Mio. EUR umgesetzt worden.

Der europäische Branchenverband EEWEA geht davon aus, dass Westeuropa 2030 bis zu 25 Prozent der erzeugten Energie aus Wind herstellt.

Solarwärmeboom

Nach Angaben des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) soll der Markt für Solarwärmeanlagen in diesem Jahr um rund 30 Prozent wachsen.

Hier die volle Pressemeldung

16
Mai
2006

Noch mehr Energiegewinne

Die FR legt heute nach in der Serie über die Gewinne von Energieunternehmen und berichtet über die neuesten Zahlen bei RWE und dem Stadtwerkeverbund MVV. Demnach sei das Nachsteuerergebnis bei RWE um sieben, der Umsatz sogar um 25 Prozent gestiegen. Im Gesamtjahr sollen Betriebsgewinn und Nettogewinn zwischen 5 und 10 bzw. zwischen 10 und 20 Prozent zulegen.

MVV hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2005/05 den Vorsteuergewinn um 24 Prozent steigern können, den Überschuss um 23 und den Umsatz um 18.

13
Mai
2006

Energiegewinne

Eon und EnBW
Am 11. Mai berichtet die FR über die aktuellen Zahlen der beiden Energiekonzerne fürs erste Quartal 2006. Eons Ebit steigt um sechs % auf 2,5Mrd. EUR, der Nachsteuergewinn sogar um 18 % auf 1,7 Mrd.EUR, jeweils gegen Q1/2005. EnBW ist nicht ganz so gut, war ja aber auch letztens schwer in der Krise, angeblich. Umsatz in Q1/06 steigt um gut ein Drittel, Gewinn aber nur um drei Prozent. Dennoch: historische Quartalshöchstwerte. Im laufenden Jahrr wird ein Rekordgewinn erwartet und die DDividende um 20 % auf neeuen Rekord steigen.

Ölgewinne
Das war ja absehbar: Die FR berichtete am 5. Mai über die Ergebnisse verschiedener Ölgesellschaften: Shell und Total haben im ersten Quartal starke Gewinnsprünge gegenüber 2005 verzeichnet: Bei Total steigt der Nettogewinn um 16 Prozent, bei Shell um zwölf. BP hatte bereits vorige Woche ein Plus von sieben Prozent gemeldet, bei Exxon Mobil waren es ebenfalls sieben und bei Chevron gar 48 Prozent. Interessant auch, dass BASF mehr am hohem Ölpreis gewinnt als es unter ihm leidet, so wieder die FR. Der Umsatz stieg um 25 Prozent, der Reingewinn um zehn (erstes Quartal 2006 gegenüber Vorjahr). Der Grund laut FR: BASF profitiert mit seiner Öl- und Gassparte von den hohen Preisen, obwohl das Chemiegeschäft, wo es Gewinneinbußen gab, darunter leidet, weil die Rrohstoffpreise steigen.

Nachtrag 9. Mai: Statoil aus Norwegen haben im ersten Quartal mit 132 Mio. EUR den höchsten Nettogewinn der Unternehmensgeschichte erzielt, er stieg im Jahresvergleich um gut die Hälfte.

Stromgewinne
Nicht nur mit Öl macht man Geld: Der Energiekonzern Vattenfall, nach eigenen Angaben die Nummer 5 der Energiekonzerne in Europa, hat nach Angaben der FR vom 28. April „dank der hohen deutschen Strompreise zum Jahresauftakt den höchsten Konzerngewinn der Unternehmensgeschichte eingefahren“. Er sei im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 1,3 Mrd. EUR gestiegen.

7
Mai
2006

Erneuerbare Energie in Schweden

In ihrem häufig lesenswerten FR-Plus berichtet die Wirtschaftsredaktion bereits am 28. April von den Anstrengungen Schwedens auf dem Sektor der Biokraftstoffe. Das Land will bis 2020 von fossilen Energieträgern unabhängig sein.

30 000 Fahrzeuge mit Flexi Fuel Motor seien dort bereits zugelassen, die Marken Ford, Volvo und Saab hätten entsprechende Motoren im Programm. 500 Ethanol-Tankstellen gebe es bereits und künftig sollen alle verpflichtet sein, Ethanol (E85) zu verkaufen. En mit E85 betanktes Fahrzeug stoße 80 % weniger CO2 aus. Alleine im März 2006 sei ihre Zulassungszahl um 540 yoy gestiegen und habe einen Anteil von 15 % an allen Zulassungen erreicht. FFV-Autos sind in Stockholm von der Straßenmaut befreit und zahlen keine Parkgebühren, der Sprit ist steuerbegünstigt und 42 Cent je Liter billiger als Super.

Die Beheizung mit Öl sei seit 1973 um 70 Prozent gesunken, der Verbrauch der Industrie liege auf dem Niveau von 1994 trotz um 70 Prozent gestiegener Produktion. Anfang der 70er Jahre habe die Industrie noch 12 Öre je Krone Produktionswert für Öl bezahlt, heute seien es nicht mal mehr zwei Öre.

Geheizt werde mit Strom oder Fernwärme, letztere zu über 50 % aus Biomasse erzeugt. Strom allerdings wird zu 50 % aus Atomkraft gewonnen, zu 40 % aus Wasserkraft. Schweden zählt zu den Ländern mit der höchsten Atomproduktion.

3
Mai
2006

Erneuerbare Energien im Trikont

Gestern interviewte die FR Bundesentwicklungs-ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und sprach mit ihr über energiepolitische Fragen. Hier ein Auszug:

Frankfurter Rundschau:Nach Berechnungen der Internationalen Energie-Agentur müssten die Entwicklungs- und Schwellenländer bis 2030 pro Jahr 300 Milliarden Dollar für eine verlässliche Energieversorgung investieren. Können die Staaten der südlichen Halbkugel das selbst stemmen?

Heidemarie Wieczorek-Zeul: Nein, das können die Entwicklungsländer natürlich nicht. Deshalb ist es ja so wichtig, dass die Weltbank sich zum ersten Mal seriös in ihrem Entwicklungsausschuss mit der Frage der Investitionen in Erneuerbare Energien, in Energieeffizienz und saubere Kohle befasst hat. Nun kommt es darauf an, dass tatsächlich alle Finanzierungsinstrumente im Portfolio der Weltbank genutzt werden, aber auch bei der globalen Umweltfaszilität, also in der Partnerschaft mit den Vereinten Nationen, Fortschritte gemacht werden.

Frankfurter Rundschau:Was würde es für die Entwicklungsländer bedeuten, wenn die internationalen Organisationen keinen Erfolg erzielen?

Heidemarie Wieczorek-Zeul:Ein Drittel der Menschheit ist ohne Zugang zu moderner Energie. Wir haben uns schon auf der internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien 2004 in Bonn dafür ausgesprochen, dass eine Milliarde Menschen bis zum Jahr 2015 den Zugang zu Energiedienstleistungen aus Erneuerbaren Energien erhält. Damals haben 150 Regierungen 200 selbstverpflichtende Aktionen für ihr eigenes Handeln zugesagt. Auch die Weltbank hat versprochen, ihr Energieportfolio Jahr für Jahr um rund 20 Prozent in Bezug auf Erneuerbare Energien auszuweiten. Das hat sie auch getan. Das heißt: Der Erfolg ist abhängig vom Engagement aller Beteiligten, in Industrie- wie Entwicklungsländern.

Frankfurter Rundschau:Die Erhöhung des Weltbank-Etats für Erneuerbare Energien macht mit 748 Millionen Dollar nur einen Bruchteil der benötigten Mittel aus.

Heidemarie Wieczorek-Zeul:Deshalb wollen wir, dass die Weltbank aufstockt. Zweitens existiert zusätzlich die globale Umweltfaszilität. Drittens gibt es die Möglichkeit des Clean Development Mechanism. Das heißt, dass private Unternehmen ihre Reduzierung der CO2-Emissionen auch durch Investitionen in Entwicklungsländern umsetzen können. Das sind wichtige privatwirtschaftliche Anreize. Bei uns im Ministerium sind Anfragen von Entwicklungsländern zu Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz der Renner. Deutschland hat auf der Konferenz für Nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg zugesagt, bis 2007 insgesamt eine Milliarde Euro für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz zur Verfügung zu stellen. Der Betrag ist schon nach drei Jahren vollständig abgefragt gewesen. Das zeigt, wie hoch das Interesse ist. Wenn viele Geber handeln wie wir, können wir viel erreichen.

Frankfurter Rundschau:Welche Folgen haben die hohen Ölpreise für die Finanzierung der Investitionsvorhaben?

Heidemarie Wieczorek-Zeul:Dramatische. Die Erdöl importierenden Entwicklungsländer haben schon heute zusätzliche Aufwendungen durch die gestiegenen Ölpreise, die fast die Summe der gesamten öffentlichen Entwicklungshilfe ausmachen. Es muss daher alles getan werden, um wegzukommen vom Öl. Andernfalls würde alles zunichte gemacht, was wir mit der Entwicklungszusammenarbeit und dem Schuldenerlass bezwecken.

2
Mai
2006

Offshore-Windkraft

Die FR schreibt heute über die Flaute bei der Hochsee-Windkraft. Dass die genehmigten Projekte weit hinter ihrem Zeitplan herhinken, hatte ich für eine FTD-Sonderbeilage im September 2005 bereits einmal dargestellt. PDF des Artikels reiche ich noch nach ist vorerst einmal hier. Dass die Stromerzeugung mit Windkraftanlagen auf hoher See aber generell viel Potenzial hat, bestreitet auch die FR nicht: Sie zitiert PwC-Windkraftexperte Stefan Klüver, der bis 2020 Anlagen mit einer Gesamtleistung von zwölf bis 15 GW in den deutschen Teilen von Nord- und Ostsee erwartet. Das seien über zehn Prozent des Strombedarfs.

Der Chef der Deutschen Windenergieinstitutes wird ebenfalls zitiert, er verweist auf die bis zu 45 Meter tiefen Standorte der Anlagen, die technologisch viel schwierigere Anforderungen stellten als Anlagen vor den Küsten von Dänemark oder Großbritannien. Der Grund: Das deutsche Wattenmeer ist geschützt, deshalb muss weiter draußen gebaut werden und daher müssen auch bis zu 850 KM Kabel verlegt werden, wie der VDEW beklagt (siehe diesen Eintrag.)

1
Mai
2006

Geothermie

Die Erdwärme gilt im strengen Sinne nicht als regenerativ oder erneuerbar, denn sie stammt aus dem Zeitraum der Erdbildung und aus dem Zerfall radioaktiver Teilchen. Allerdings ist sie in derartig großen Mengen vorhanden, dass alleine die Energie aus den obersten 3000 Metern des Erdmantels den Bedarf der Weltbevölkerung für rund 100 000 Jahre decken könnte.

Uranvorkommen

Nach Angaben der FR vom 26. April, die sich auf Zahlen der Atomindustrie beruft, reichen die derzeit bekannten, aber noch nicht erschlossenen Mengen Uran für noch rund 400 Jahre.

Nach Angaben in der Zeit vom 16. November 2006 befinden sich 40 % der weltweiten Vorräte in Australien, dass aber wegen strikter Minengesetze kaum eine Rolle spiele.

Ergänzung 30. November
In seinem Infobrif kommentiert der grüne MdB H-J Fell die Uranreserven. Auszüge:

Wie eine Gruppe von unabhängigen Wissenschaftlern jetzt feststellte, gehen die weltweiten Uranreserven noch innerhalb dieses Jahrhunderts zu Ende. „Selbst wenn wir kalkulieren, dass die Preise für Uran enorm steigen und damit die Ausbeutung bislang unwirtschaftlicher Minen interessant wird, sind die Uranlager in spätestens 70 Jahren erschöpft“, sagt Dr. Werner Zittel, Energieexperte bei der Ludwig Bölkow Systemtechnik GmbH in Ottobrunn. Er ist einer der führenden Köpfe der Energy Watch Group, die sich eine kritische und von politischen Interessen unabhängige Analyse der künftigen Energieversorgung auf die Fahnen geschrieben hat.

Die Forscher der Energy Watch Group haben errechnet, dass selbst bei hohen Uranpreisen der Höhepunkt der Uranförderung etwa 2035 erreicht sein wird und maximal bis dahin der Brennstoffbedarf der Atomkraftwerke abgedeckt werden könnte. Sollte es ­ wie von der IEA empfohlen ­ zu einem Ausbau der Atomenergie kommen, würde bereits vor 2030 der Uranbrennstoff knapp werden.

Der erste Report der Energy Watch Group basiert auf der Untersuchung von Trends und Annahmen, wie sie der soeben erschienene World Energy Outlook der Internationalen Energie Agentur (IEA) und das aktuelle Rotbuch der Nuclear Energy Agency (NEA 2006) beschreiben. Bisher wurden weltweit rund 2,3 Megatonnen Uran produziert. Schon elf Förderländer haben ihre Uranreserven erschöpft. Derzeit verfügt nur Kanada über Erzvorkommen, deren Urangehalt über einem Prozent liegt. In vielen Ländern ist das Erz nur zu 0,1 Prozent uranhaltig, mehr als zwei Drittel aller Lagerstätten beinhalten Erze mit weniger als 0,06 Prozent des atomaren Brennstoffs.


Der Gehalt des Urans im Muttergestein ist ein wesentlicher Faktor für die Erschließungskosten und damit die Wirtschaftlichkeit einer Mine. Bereits die aktuelle Uranverknappung hat den Uranpreis auf 130 Dollar je Kilogramm vervielfachen lassen. „Die Brennstäbe der Atomkraftwerke verbrauchen jährlich rund 67 Kilotonnen Uran. Der Uranbergbau kann aber nur 42 Kilotonnen pro Jahr nachliefern.“
Die Lücke von 25 Kilotonnen wird zurzeit vor allem durch Uran aus der Konversion von Kernwaffen und aus alten Beständen gedeckt. Diese Lagerbestände entstanden vor 1980; sie werden innerhalb von zehn Jahren erschöpft sein. So müsste die jährliche Neuproduktion von Uran bis 2015 um 50 Prozent steigen, um den heutigen Bedarf zu decken. Doch die Erschließung neuer Minen gestaltet sich außerordentlich schwierig: Ende Oktober beispielsweise meldete der Cameco-Konzern, dass die Uranmine Cigar Lake in der kanadischen Provinz Saskatchewan nach einem Wassereinbruch im Gestein überflutet wurde. Alle Versuche, das Wasser zu stoppen, schlugen fehl. Cigar Lake galt als weltweit zweitgrößte Lagerstätte für Erz mit hohem Urangehalt. Nun schwinden die Hoffnungen, dass diese Lagerstätte jemals Uranerz liefern kann.


Atomreaktoren werden langfristig geplant, der Bau verschlingt mindestens weitere fünf Jahre. Danach liefert ein Reaktor etwa 40 Jahre lang Strom. Gegenwärtig sind 45 Prozent aller Reaktoren auf der Welt älter als 25 Jahre, 90 Prozent davon laufen seit mehr als 15 Jahren. Bis 2030 müssen sie durch neue Reaktoren ersetzt werden. Doch jährlich gehen auf der ganzen Welt nur drei bis vier neue Reaktoren ans Netz. Bis 2011 wird sich an dieser Zahl wenig ändern, denn weitere Reaktoren sind nicht im Bau. Um die alten Meiler bis 2030 rechtzeitig zu erneuern, wären aber 15 bis 20 Reaktoren im Jahr notwendig. „Das sind die Fakten“, resümiert Zittel. „Darin haben wir noch nicht eingerechnet, welche politischen Widerstände es gegen neue Atomkraftwerke gibt und welche Gefahren sich aus neuen Reaktoren ergeben, die auch ein willkommenes Ziel für Terroristen abgeben.“ Zittel schließt: „Allein aus der Datenlage zu den Uranreserven ergibt sich, dass die Atomkraft schon innerhalb weniger Jahrzehnte als nennenswerte Energiequelle nicht mehr zur Verfügung steht.“

30
Apr
2006

Chinas Energiehunger

Laut IWF soll Chinas Wirtschaft dieses Jahr um 9,5 Prozent wachsen. Das Land ist bereits der zweitgrößte Energiekonsument nach den USA. Chinas Staatspräsident besucht derzeit der Reihe nach Saudi-Arabien, Marokko, Kenia und Nigeria – nach Ansicht der Zeitschrift Internationale Politik vor allem, um über Rohstofflieferungen zu verhandeln. Angeblich soll China im Sudan drei Mrd. USD in Ölfelder, Pipelines und einen Hafen investiert haben. Vor diesem Hintergrund erkläre sich auch die Nichteinmischungspolitik des Landes.

(Quelle: Zeitschriftenrundschau der FR vom 25. April)

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