energie

15
Apr
2006

Heizölpreise

Üblicherweise steigen die Heizölpreise ja in bzw. kurz vor der Heizperiode, weil dann all den Hausbesitzern einfällt, dass sie ja für den Winter noch die Tanks voll machen müssen. Interessant, dass – analog zum Rekordniveau beim Rohöl – die FAZ heute meldet, dass der Heizölpreis sich auf dem Jahreshöchststand befindet. Und interessant auch ein Vergleich zu den vorigen Jahren: Der FAZ-Preis von 64 EUR je 100 Litern bei Abnahme von 3000 Litern bedeutet also eine Rechnung von 1920 EUR (incl. MWSt.). 2005 wäre diese Menge im April für knapp 1400 EUR zu kaufen gewesen, 2004 für unter 1200, im Jahr 2003 hätte die Rechnung nicht mal 1000 EUR betragen, 2002 und 2001 jeweils auch deutlich unter 1200 EUR. Historische Angaben nach dieser Heizöl-Verkaufsseite, also sicherlich nicht ganz neutral ermittelt. Halt nur schnell gegoogelt...

13
Apr
2006

Energiekosten

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes lagen die Preise für Energie im März 2006 11,8 Prozeent über denen desMärz 2005. Haushaltsenergie war sogar 13,5 Prozent teurer, Kraftstoffe 9,4 Prozent. Dies habe über 50 Prozent der Teuerung der letzten 12 Monate aus.

12
Apr
2006

Verkehrswachstum

Bundesverkehrsminister Tiefensee geht davon aus, dass der Gütertransport in Deutschland in den kommenden 15 Jahren um 45 Prozent zunehmen wird, der PKW-Verkehr um 33 Prozent. Schreibt die FR heute.

7
Apr
2006

Energieimport

Abhängigkeit der BRD von Importen bei Energierohstoffen 2004 laut Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe
  • Mineralöl 97 %
  • Erdgas 82 %
  • Steinkohle 60 %
  • Braunkohle 0 %
  • Uran 100 %
  • Wasser-, Wind-, Solarkraft 0 %

6
Apr
2006

Energieinvestitionen

Auf dem Energiegipfel bei der Bundeskanzlerin haben die vier großen Energiekonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW Investitionen in neue Kraftwerke und die Stromnetze von 30 Mrd. EUR bis 2012 zugesagt. Für 20 Mrd. EUR sollen Gas- und Kohlekraftwerke mit insgesamt 12 000 MW Leistung gebaut werden. Stadtwerke haben bis 2012 den Bau neuer Kraftwerke mit zusammen rund 5500 MW Leistung angekündigt. Und die Vertreter der erneuerbaren Energien wollen bis dahin sogar 40 Mrd. EUR investieren, davon 15 Mrd. in Solarenergie, 13 Mrd. in Windkraft und zehn in Biomasse-Anlagen.

D.h. durch den Atomausstieg ist kein „Licht aus“ zu befürchten, denn bis 2012 sollen nur Atomkraftwerke mit einer Leistung von 7500 MW vom Netz.

5
Apr
2006

EU-Energiemarkt

Die Eu prangert mehr als 100 Verstöße gegen die Binnenmarkt-Richtlinie für Strom und Gas an, berichtet die FR heute. EU-Energiekommissar Piebalgs hat 28 sog. „Blaue Briefe“ an 17 Mitgliedsstaaten, darunter auch die BRD, wegen mangelhafter Umsetzung der Binnenmarkt-Richtlinie im Energiebereich verschickt. Die FR schreibt: „Kritisiert wird für die gesamte EU insbesondere das „Fortbestehen reglementierter Preise, die Diskriminierung beim Netzzugang Dritter, mangelnde Entflechtung von Netz und Vertrieb, mangelnde Tariftransparenz sowie unzureichende Zuständigkeiten der Regulierer, insbesondere hinsichtlich der Festlegung der Netzzugangentgelte“. Europas Strom- und Gasmärkte seien noch weit entfernt von einem funktionierenden, freien Wettbewerb, und große Erzeuger nutzten ihre Marktbeherrschende Stellung, um Preise zu diktieren. Auch fehle es insbesondere bei den Netztarifen an Transparenz in den EU-Energiemärkten.“

2
Apr
2006

Atomlobby

Im Vorfeld des morgigen Energiegipfels fordert der Wirtschaftsrat der CDU eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke auf 60 Jahre. Außerdem sollen die Förderstze für erneuerbare Energie von 2008 an halbiert werden.

Ölsand in Kanada

Laut Jeffrey Rubin, Chefökonom bei der kanadischen Bank CIBC, kommt die Zeit der Ölsände. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Sand und teerähnlichem Bitumen, dass voneinander getrennt wird. Der Bitumen wird dann aufgearbeitet zu synthetischem Rohöl. Die Kosten dafür betragen derzeit laut dem Förderer Suncor 11,95 USD je Barrel bei Tagebau (Trennung von Sand und Bitumen mit heißem Wasser) und 19,50 USD bei Abbau per in-situ-Methode (dabei wird Wasserdampf ins Erdreich gepumpt, der den Bitumen in tieferen Schichten löst und nach oben befördert. Rund 80 % der Ölsände müssen so abgebaut werden). Inklusive Abschreibungen betragen die Kosten 18,35 bzw. 25,50 CDN.

Der industrielle Abbau begann in Kanada 1967, allerdings gelang es erst in den 1990er Jahren, die Förderkosten auf ein profitables Niveau zu senken. Von 1996 bis 2004 wurden 21,3 Mrd. EUR alleine in Kanada in Förderprojekte investiert. Das Wirtschaftsministerium der Provinz Alberta erwartet weitere 80 Mrd. kanadische Dollar bis 2015. Derzeit sollen in Kanada 175 Mrd. Barrel wirtschaftlich abbaubare Reserven existieren, das wären nach Saudi-Arabien (260 Mrd.) weltweit die zweitgrößten Reserven. Insgesamt könnten in Kanada bis zu 1,6 Bio. Barrel liegen.

Derzeit werden aus Sand 1 Mio. Barrel täglich gewonnen, etwa so viel wie konventionell. Insgesamt fördert Kanada, zusammen mit der Offshore-Förderung, 2,5 Mio. Barrel / Tag. Bis 2015 soll die Produktion um 50 % steigen, wobei Ölsände dann 2,7 Mio. Barrel täglich liefern sollen. 1,6 Mio. Barrel täglich exportiert Kanada derzeit in die USA.

Quelle: FR-Plus vom 31. März 2006


Ölsand in Wikipedia

Einspeisegesetz

1991 auf Initiative von SPD, CDU und Grünen verabschiedet, sieht Fördersätze für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen in die Stromnetze vor. Zunächst vor allem Windkraft, später erweitert auf Solar, Biomasse, Geothermie, umbenannt in Erneuerbare Energien Gesetz (EEG): Mittlerweile kopiert von verschiedenen EU-Ländern, China, Türkei.

EEG auf Wikipedia

Wettbewerb im Gasmarkt

Das OLG Düsseldorf urteilt Ende März, dass die Bundesnetzagentur detaillierte Auskünfte über die Preisgestaltung von den Betreibern von Versorgungsnetzen und Fernleitungen erheben darf. Hintergrund: die Bestrebungen um mehr Transparenz und Wettbewerb im Gasmarkt, dessen Preis eund vor allem deren Zustandekommen sich kaum jemand vernünftig erklären kann. Das beliebte Argument der Branche, der Gaspreis sei an den Ölpreis gekoppelt, erscheint schließlich in etwa so logisch wie das, der Preis von Fahrrädern stünde in Relation zu dem von Autos.

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