21
Aug
2006

Geldanlagen: Nachhaltig erfolgreich mit Nachhaltigkeit

Aus dem Newsletter CSR today vom 21. August 2006

Seit 2002 über 120 Prozent Zuwachs bei nachhaltigen Geldanlagen

Deutsche, schweizerische und österreichische Finanzdienstleister managten Ende 2005 mehr als 12,4 Milliarden Euro in nachhaltigen Fonds und Mandaten. Seit Dezember 2002 stieg das Volumen damit um über 120 Prozent. Nachhaltige Publikumsfonds wuchsen mit 160 Prozent deutlich stärker als das Gesamtvolumen aller Publikumsfonds, das sich um 60 Prozent erhöhte. “Die Marktentwicklung im Bereich nachhaltige Investments hat in den letzten Jahren alle Erwartungen übertroffen”, kommentiert Volker Weber, Vertriebsleiter der Investmentgesellschaft Swisscanto. Deutschsprachige Finanzdienstleister verwalten mehr als 6,4 Milliarden Euro in nachhaltigen Mandaten. Mit über sechs Milliarden Euro erreichen nachhaltige Publikumsfonds ein vergleichbares Volumen. Und alternative Banken managen Ende 2005 rund 1,2 Milliarden Euro in nachhaltigen Spareinlagen. Der hohe und stark wachsende Anteil von Publikumsfonds und nachhaltigen Spareinlagen weist darauf hin, dass private Anleger zunehmend mehr Interesse an nachhaltigen Investments zeigen. Erstmals wurde auch die Provenienz des nachhaltigen Anlagekapitals erhoben. Lesen Sie mehr dazu auf www.csr-news.net.

19
Aug
2006

Wachstumsdelle

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums soll sich das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal 2006 etwas abschwächen, berichtet die FR heute. Im zweiten Quartal 2006 ist die deutsche Wirtschaft mit 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr gewachsen, so die Zeitung. Der private Konsum habe sich nach Belebung im ersten Quartal im zweiten dann wieder abgeschwächt, so das Ministerium. Das könnte möglicherweise auch so bleiben, denn wie die FR ebenfalls heute unter Berufung auf die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie meldet, steigen derzeit die Preise für landwirtschaftliche Rohwaren stark an. Grund sei die Hitzewelle und höhere Energieausgaben.

18
Aug
2006

Special Konjunkturindices

Das heutige FR-Plus Wirtschaft hat sich einer löblichen und sehr dankenswerten Aufgabe verschrieben: Sie stellen wichtige Konjunkturindices vor und erklären diese häufig zitierten und selten hinterfragten Instrumente. Eine Zusammenfassung

IFO-Index
Ist eine Umfrage unter ca. 7000 führenden Angestellten aus Industrie, Handel und Bau, die monatlich ihre Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und ihrer geschäftlichen Erwartungen für die kommenden sechs Monate abgeben. Hat ein einfaches Antwortsystem (gut, befriedigend, schlecht bzw. günstiger, gleichbleibend, schlechter). Aus den Antworten werden die Differenzen zwischen gut und schlecht, optimistisch und pessimistisch errechnet und die beiden erhaltenen Kennziffern anschließend zum Geschäftsklima-Index vereint. Er gilt als relativ wenig schwankungsanfällig, wird seit Ende der 60er Jahre berechnet und soll wegen der starken Verflechtung der deutschen Wirtschaft mit der europäischen auch über die Landesgrenzen hinaus bedeutsam sein. Laut IFO-Institut misst er in erster Linie die Breite des Aufschwungs. Der Verlauf des Index weist viele Parallelen mit der BIP-Entwicklung auf. Gilt zusammen mit dem ZEW-Index als wichtigstes deutsches Konjunkturbarometer.

GFK-Konsumklima
Wird im Auftrag der EU-Kommission monatlich bei 2000 Verbrauchern ermittelt. Diese werden befragt, ob sich die finanzielle Situation des Haushaltes im kommenden Jahr verbessern oder verschlechtern werde, ob sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in den nächsten 12 Monaten bessern oder verschlechtern werde und ob die Befragten gegenwärtig bereit sind, Geld für größere Anschaffungen auszugeben. Vor allem aus der ersten und der letzten Frage wird der Konsumklima-Index ermittelt, die zweite Frage (allgemeine Konjunktur) fließt nur indirekt ein. Der Index schwankt auch langfristig betrachtet sehr stark.

ZEW-Index der Industrieproduktion
Monatlich werden 350 Finanzfachleute befragt, institutionelle Anleger wie Fondsverwalter und Analysten. Sie sollen ihre Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Lage aktuell und in sechs Monaten abgeben, Antwortmöglichkeiten analog zum IFO-Index. Außerdem werden Prognosen zur Inflation, den Zehnjahres-Zinsen, den dreimonatigen Interbank-Zinsen, zur Entwicklung von Dax und anderen Aktien-Indices, Devisen, Perspektiven einzelner Branchen sowie dem Ölpreis abgefragt. Der Indikator gibt die Differenz zwischen positiver und negativer Erwartung für die deutsche Wirtschaftsentwicklung der nächsten sechs Monate wieder und kann laut ZEW aussagekräftige Hinweise auf die Entwicklung der Industrieproduktion geben. Gilt zusammen mit dem IFO-Index als wichtigstes deutsches Konjunkturbarometer.

Autor Markus Sievers weist auf die Finanzierung der Institute hin, die meistenteils von öffentlichen Geldern abhängig sind. Rund die Hälfte der Mittel erhalten die führenden Institute von Bund und Ländern, hinzu kommen Mittel aus Forschungsaufträgen. Im Gegenzug müssen sich die Institute seit zehn Jahren von der Leibnitz-Gemeinschaft hinsichtlich wissenschaftlicher Qualität und Forschungsleistung überprüfen lassen. Als Konsequenz einer solchen Prüfung fiel das Hamburger Weltwirtschafts-Archiv HWWA aus der Förderung heraus, wurde ins Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut überführt und aus dem offiziellen Kreis der Institute ausgeschlossen, die im Auftrag der Bundesregierung jährliche Frühjahrs- und Herbstgutachten erstellen. Das GfK-Institut nimmt eine Sonderstellung ein, weil es börsennotiert ist.

FR-Autor Detlef Fechtner hat für den Hauptbeitrag Praktiker befragt. Eine Helaba-Volkswirtin bescheinige dem IFO zwar Solidität, spricht aber zugleich von Übertreibungen. Ein Deka-Banker lobt ebenfalls, bewertet die Prognose-Qualität aber nur mit wechselhaft. Seiner Meinung nach laufe der Index der Entwicklung nicht gleichmäßig voraus. Fazit Fechtners: Wirtschaftliche Prognosen auf so detaillierter Ebene wie sie die Indices versuchen, bleiben immer unsicher. Zudem: Die Indices beeinflussen sich selbst, denn die Erwartungen der Befragten sind möglicherweise nicht nur von der realen Lage geprägt, sondern auch davon, dass sie kürzlich erst einen Artikel über die aktuellen Aussagen der Konjunkturindices gelesen haben. Oder dass Aktienmärkte auf die Indices reagieren. Außerdem darf man nie vergessen, dass es sich bei den Indices nur um solcher der STIMMUNG handelt, sie also per se höchst subjektiv sind. Oder, wie es die Helaba-Bankerin ausdrückt: Verbraucher gehen auch mit schlechter Laune einkaufen. Schließlich ist immer auch die Frage, ob die Umfragen relevante Personen erreichen. Fechtner nennt als Beispiele Unternehmensvorstände ohne Budgetverantwortung, Börsianer ohne Anlagevermögen oder Privatpersonen, die sich nie um größere Anschaffungen kümmern – ihre Antworten werden möglicherweise sehr beliebig gegeben. Fazit des Autors: Die Indices sind nützliche Orientierungshilfen, aber keine eindeutigen Beweise, nach denen man etwa Entscheidungen treffen könnte.

15
Aug
2006

BIP wächst stark

Wie Destatis bereits gestern meldete, ist das deutsche BIP im zweiten Quartal um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Bereits im ersten Jahresviertel hatte es um 0,7 Prozent zugelegt. Wachstumsimpulse, so das Amt, hätten vor allem Investitionen in Bauten und Ausrüstungen im Inland gebracht, während sich der Außenhandel abgeschwächt habe. Sehr stark war das Wachstum vor allem im Jahresvergleich, nach einem Plus von 3,1 Prozent im ersten Quartal betrug es im zweiten immer noch 1,0 Prozent. Bereinigt man diese Werte um die kalenderbasierten Verzerrungen, so ergibt sich sogar ein Wachstum von 1,8 Prozent im ersten und von 2,4 Prozent im zweiten Quartal. Die NZZ von heute fügt hinzu: „Einen ähnlichen Aufwärtstrend hatte es zuletzt Anfang 2001 gegeben. Die guten Zahlen überraschten die Ökonomen, die mehrheitlich mit einem kleineren Plus von 0,7 Prozent gerechnet hatten. Mehrere Experten sagten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, nun liege ein Jahreswachstum über 2 Prozent im Bereich des Möglichen. Bisher war man von einem Wachstum um die 1,6 Prozent über das ganze Jahr ausgegangen. Wirtschaftsminister Michael Glos zeigte sich erfreut über die guten Zahlen. «Der konjunkturelle Knoten der letzten Jahre ist nun geplatzt», sagte er.“

NZZ-Meldung
Destatis-PM

13
Aug
2006

Ölpreisfolgen

Die wievielte Folge der Serie "Folgen des hohen Ölpreises" das wohl sein mag? Und kein Ende absehbar.

Die FR meldete vorgestern, dass die USA wegen der hohen Preise für Öl auf ein neues Rekorddefizit im Außenhandel zusteuere. Im ersten Halbjahr 2006 hätte der Wert der Importe den der Exporte um fast 384 Milliarden Dollar übertroffen, so das US-Handelsministerium. Auf das Jahr hochgerechnet ergäbe das ein Rekorddefizitt von 768 Mrd. USD. Alleine im Monat Juni habee die USA für den Import von Rohöl über 20 Mrd. USD ausgegeben.

Des einen Handelsbilanz ist des anderen Binnenkonjunktur: Gestern stand dann in der FR eine weitere Folge der beliebten Serie "Ölpreis und Inflation": Angeheizt von den hohen Preisen für Öl, Gas und Benzin habe die Inflation im Juli 1,9 Prozeent beetragen - immerhin 0,1 Punkte weniger als im Juni. so Destatis. Ohne die im Jahresvergleich um über 10 Prozent gestiegenen Energieepreise hätte die Teuerung nur 1,1 Prozent betragen,so das Amt.

10
Aug
2006

Höhe der Arbeitskosten

Um die Arbeitskosten entbrennt ja immer wieder politischer Streit. So hat die FR erst am 9. August wieder eine neue Studie des arbeitgebernahen Institut der deutsche Wirtschaft (IW) vermeldet, der zufolge die Arbeitskosten der westdeutschen Industrie Nach Norwegen und Dänemark im Jahr 2005 weltweit die dritthöchsten gewesen seien. (Mal abgesehen davon, dass gerade Dänemark ja gerne als Vorzeigemodell gerade von Arbeitgeberseite genannt wird und Norwegen einen deutlich höheren Lebensstandard hat als die BRD.) Das IW nennt laut FR 29,45 EUR bzw. 28,33 EUR für die beiden, gefolgt vom Westen der BRD mit 27,87. Italien, Japan, USA, GB und Frankreich hätten hingegen nur Kosten zwischen 18 und 21 EUR. (Ebenfalls mal abgesehen von einem Produktivitätsvergleich sollte das IW vielleicht mal die Wiedervereinigung zur Kenntnis nehmen, für Ostdeutschland ermittelt es nämlich Arbeitskosten von 17,37 – einen gesamtdeutschen Wert gibt das Institut aber nicht an.)

Richtig interessant wird es nun, erinnert man sich an einen Artikel aus der FR vom 16. Juni 2006 (ja, ich räume gerade liegengebliebene Papierstapel auf...): Der stellte die Position des eher gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung dar. Das beruft sich auf das europäische Statistikamt Eurostat, wonach eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft im Jahr 2004 in der BRD im Schnitt 26,22 Euro gekostet habe. Dänemark, Schweden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Niederlande und Finnland seien darüber (bis 30,70), Österreich und GB darunter. Laut IMK bestehen folgende Unterschiede zu den IW-Berechnungen: Dort werde nur die Industrie berücksichtigt, nicht aber Dienstleistungen, obwohl das verarbeitende Gewerbe weniger als 25 Prozent zur gesamtwirtschaftlichen Leistung beitrage und zudem von den billigeren Dienstleistungen als in Nachbarländern profitiere.

IM
IMK

9
Aug
2006

IT-Systeme gefährden weiter Jobs

Wer hätte es gedacht: der Einsatz von IT-Systemen in der Verwaltung von Unternehmen gefährdet Jobs. Soweit nichts neues, auch nicht, dass dieser von der Managementberatung A.T.Kearney „Industrialisierung der Verwaltung“ genannte Prozess bereits seit etwa 15 bis 20 Jahren läuft. Eine Studie der Berater beziffert jetzt das Volumen des Arbeitplatzabbaus in Veraltungsabteilungen der deutschen Industrie auf über 100.000 Stellen in den kommenden 5 bis 10 Jahren. Analysiert wurden die deutschen Schlüsselindustrien Automobil, Stahl, Pharma, Energie- und Versorgungswirtschaft, Chemie sowie Telekommunikation. „Der größte Anteil entfällt dabei auf Unternehmen der Automobilindustrie (41 Prozent) und der Energie- und Versorgungswirtschaft (23 Prozent), die zusammen mehr als die Hälfte des Strukturwandels zu tragen haben werden. Aufgrund des immer geringer werdenden Personalkostenanteils kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass ein Offshoring dieser Funktionen für Unternehmen meist nur zeitlich begrenzt sinnvoll ist und ein vorübergehendes Phänomen darstellt.“

Die vollständige Pressemeldung als PDF gibt es hier.

8
Aug
2006

Nachhaltigkeit boomt

Aus einer Pressemitteilung von heute:

Seit 2002 über 120 Prozent Zuwachs bei nachhaltigen Geldanlagen

Deutsche, schweizerische und österreichische Finanzdienstleister managten Ende 2005 mehr als 12,4 Milliarden Euro in nachhaltigen Fonds und Mandaten. Seit Dezember 2002 stieg das Volumen damit um über 120 Prozent. Nachhaltige Publikumsfonds wuchsen mit 160 Prozent deutlich stärker als das Gesamtvolumen aller Publikumsfonds, das sich um 60 Prozent erhöhte. [...] Deutschsprachige Finanzdienstleister verwalten mehr als 6,4 Milliarden Euro in nachhaltigen Mandaten. Mit über sechs Milliarden Euro erreichen nachhaltige Publikumsfonds ein vergleichbares Volumen. Und alternative Banken managen Ende 2005 rund 1,2 Milliarden Euro in nachhaltigen Spareinlagen.

Quelle: Studie des Forums Nachhaltige Geldanlagen
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