19
Feb
2006

Ölindustrie Norwegen

Die beiden halbstaatlichen norwegischen Ölkonzerne Statoil undd Nors Hydro fusionieren und bilden dann den weltweit größten Konzern für die Öl- und Gasförderung auf hoher See. Der neue Konzern fördert täglich 1,9 Mio. Barrel Öläquivalente und hat nachgewiesene Reserven von 6,3 Mrd. Barrel. Sein Börsenwert beträgt rund 70 Mrd. EUR, was ihn unter die globalen Top 50 bringt. Größe sei das ausschlaggebende Argument für den Zusammenschluss gewesen, angesichts zunehmender Schwierigkeiten bei der Erschließung neuer Felder. Der norwegische Staat wird nach der Fusion 62,5 % der Anteile halten und will diesen biss auf 67 % ausbauen. Der Konzern ist in 40 Ländern tätig, hat 31 000 Angestellte und sieht immer höhere technische Anforderungen für die Ausbeutung immer tieferer oder entlegenerer Lagerstätten auf sich zukommen.

Quelle: FR von heute

15
Feb
2006

Eon erhöht Investitionen

Der Konzern will zwischen 2007 und 2009 für Modernisierung und Neubau von Kraftwerken 25,3 Mrd. Euro ausgeben, 5,7 Mrd. Für die Stromnetze und 4 Mrd. Für die Gasinfrastruktur. In Beteiligungen sollen 2,9 Mrd. Euro fließen, der größte Teil davon für einen Anteil am Gasfeld Juschno Russkoje in Sibirien.

Quelle: DPA laut FR von heute

10
Feb
2006

reallöhne sinken

nach angaben des statistischen bundesamtes vom januar 2006 sind im oktover 2005 die reallöhne gegenüber dem vorjahr um durchschnittlich 0,5 % höher gewesen. weil die preise aber 2% gestiegen waren, lagen die reallöhne 1,5% unter denen von oktober 2004. binnenkonjunktur. mein lieblingswort...

8
Feb
2006

Außenhandel 2005

Wie das , beträgt der Außenhandelsüberschuss 2005 nach vorläufigen Zahlen 160,5 Mrd. EUR nach 156,1 Mrd. EUR im Jahr 2004.

Die deutschen Exporte haben 2005 um 7,5 % gegenüber 2004 zugenommen, die Importe um 8,7 %

armutsbericht 2004

beim aufräumen von papierstapeln einen alten bericht im spiegel 49/2004 über den entwurf zum armutsbericht der bundesregierung gefunden:

- zwischen 1998 und 2003 ist der anteil der haushalte, deren einkommen unter der armutsgrenze (60 % des mittleren haushaltseinkommens) liegt, von 12,1 % auf 13,5 % gestiegen.

- die zahl der überschuldeten haushalte wuchs um 13 %

- bildungschancen werden weiter vererbt: kinder von gutverdienern haben einem mehr als 7fach höhere chance auf ein studium als kinder aus einem elternhaus mit niedrigem sozialen status.

- das nettovermögen der deutschen beläüft sich auf 5000 Mrd. EUR = 5 Bio. EUR, fast das 20fache des bundeshaushaltes und 17 Prozent mehr als 1998. der rechnerische durchschnitt liegt pro haushalt bei 133 000 EUR

- tatsächlich aber verfügen die 10 reichsten prozent aller deutschen haushalte über 47 % des gesamten deutschen privatvermögens, 1998 waren es noch 45 % die untere hälfte auf der reichtumsskala der deutschen haushalte besaß hingegen 1998 4,4 % des volksvermögens, 2003 aber nur noch 4 %

auf dieser webseite gibt es den bericht als entwurf, ebenso die endfassung sowie aktuellere berichte.

7
Feb
2006

Verschuldung und Vermögen

Laut verdi-publik sind die Schulden der öffentlichen Haushalte in D-land von 1990 bis 2004 von 500 auf 1400 Mrd. EUR gestiegen. Der staatliche Verzicht auf Steuern und andere Einnahmen bewirkt aber nicht nur steigende Verschuldung, sondern auch mehr Vermögen: das private deutsche Geldvermögen wuchs in der gleichen Zeitspanne von 2000 auf 4100 Mrd. EUR.

Lohnkosten

durchschnittlicher anstieg der lohnkosten je beschäftigtem in der privatwirtschaft zwischen 1996 und 2004. quelle: OECD Economic outlook 76/2004, verdie-wipo

d-land: 1,3%
euro-länder: 1,9%
Frankreich: 1,9%
Ösiland: 2,2%
Niederland: 3,6%
USA: 4,1%
UK: 4,5%

Demographie und Produktivität

Das Verhältnis zwischen über 65jährigen und Erwerbsfähigen verändert sich, das ist bekannt. Stichwort demographischer Wandel. Oft vergessen wird, dass dieser schon lange läuft:

1903 kamen auf einen Menschen über 65 noch 12 Erwerbsfähige, 1950 waren es noch sieben,
aktuell sind es nur vier und ca. 2044 werden es nur noch zwei sein.

Häufige Argumentation: wegen dieses Wandels müssten Leistungen beschnitten werden, um das System zu erhalten. Verdi rechnet so: bei produktivitätsorientierter Lohnpolitik (sie verstehen darunter Lohnzuwächse in Höhe von Produktivitäts- und Inflationszunahme) stiege das Durchschnittseinkommen von rund 2800 EUR in 2005 auf 4370 EUR bis 2030. Selbst ein verdoppelter Pflegebeitrag beispielsweise mache dann beim Durchschnittsversicherten gerade mal 40 EUR aus.

außenhandelsüberschuss

laut bundesverband des deutschen groß und außenhandels ist der deutsche außenhandelsüberschuss 2004 um 19 % gewachsen, die exporte stiegen um 9,6 % und die importe um 7,5 %(jeweils gegenüber 2003)

einkommen 2004

laut der abteilung wirtschaftspolitik beim verdi-bundesvorstand gabn es 2004 einen neuen rekord bei der wertschöpfung in d-land. je 100 EUR lohn/gehalt seien im schnitt 171 EUR wert für den kapitaleigner geschaffen worden. die einkommen von unternehmen und vermögensbesitzern sind um 11 % gestiegen, der stärkste zuwachs seit 11 jahren. arbeitseinkommen stagnierten, während produktivität und preise gestiegen seien, so verdi.

31
Jan
2006

jahreswirtschaftsbericht der bundesregierung

2006 wird toll, das sagen ja praktisch alle und nun auch einmal mehr die bundesregierung. im neuen jahreswirtschaftsbericht für 2006 rechnet die regierung mit "einer Fortsetzung der Konjunkturerholung im laufenden Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird im Jahresdurchschnitt um rund 1,5 % (gerechnet 1,4 %) zunehmen, nach 0,9 % im vergangenen Jahr." das wird sich erfreulich auf die unternehmens- und vermögenseinkommen auswirken, die um 7,25 % nach 6,1 % im vorjahr steigen werden.

und? wer soll das bezahlen?

die Bruttolöhne- und -gehälter je Arbeitnehmer, so die regierung, sollen aller voraussicht nach 2006 um durchschnittlich 0,7 % zulegen nach 0,5 % in den beiden vorjahren. daraus resultiere "eine erneute erhebliche verschiebung der einkommensverteilung zu lasten der lohneinkommen", die lohnquote werde mit knapp 66 % das niedrigste niveau seit 1991 erreichen.

scheiß doch auf die binnenkonjunktur. Der Binnenmarkt ist ja nur mehr als doppelt so groß wie der exportmarkt... Die konsumausgaben der privaten haushalte sollen immerhin nach stagnation in 2005 wieder um 0,3 % zunehmen...

LEUTE seid doch nicht so sparsam! kauft euch blöd! da sind doch immerhin noch 0,4 prozentpunkte zischen dem wachsen der privaten ausgaben und dem der bruttolöhne...

19
Jan
2006

IWFs Konjunkturprognose

Der IWF hat die Konjunkturprognose für D-Land angehoben: 1,5 statt 1,2 Prozent soll das BIP 2006 wachsen. Aber auch die Inflation soll steigen, von 1,9 Prozent in 2005 auf 2,5 Prozent in diesem Jahr. Und was raten uns "verschiedene IWF-Direktoren" (Reuters)? Einen verschärften Sparkurs, wegen dem Staatsdefizit, dem verbesserten Wirtschaftswachstum und "der größeren öffentlichen Akzeptanz der Notwendigkeit zur Sanierung der Staatsfinanzen". Beschweren sich zugleich aber auch, dass der private Konsum unter der MWSt-Erhöhung 2007 leiden werde. Ja spinn ich oder was? Worunter leidet denn der private Konsum dann 2006? Dass die Reallöhne vermutlich weiter sinken werden? Und wenn dann noch mehr gespart wird, dann ja wohl mal wieder an den Sozialausgaben, oder? Sas erhöht dann die Konsumfreude bestimmt sehr...

verdeckte armut

irene becker und richard hauser haben "den toten winkel des sozialstaats" ausgeleuchtet und die verdeckte armut untersucht. basis ihrer modellrechnung waren drei große haushaltsstichproben und ergänzende auswertungen. so ermittelten die beiden forscher, dass 1998 auf jeweils 3 gemeldete sozialhilfeempfänger mit bezug von hilfe zum lebensunterhalt weitere 2 bis 3 kommen, die anspruchsberechtigt waren, aber keine leistungen beantragt hatten. ergänzende auswertungen zeigen, dass sich dieses verhältnis bis 2003 kaum verändert habe. (und ich spekuliere jetzt einfach mal wild drauf los: da man ja überall lesen kann, dass mit den hartz-reformen die verwirrung eher zu- als abgenommen hat, dürfte es seit 2003 kaum besser geworden sein...) die beiden hauptgründe, warum menschen ihnen zustehende leistungen nicht beantragten: unwissenheit und angst vor stigmatisierung.

geldsorgen

in einer vom institut für demoskopie allensbach im auftrag der faz in der ersten dezember-hälfte durchgeführten umfrage sagten 16 % der befragten, dass sie sich gerade so das nötigste leisten könnten bzw. kaum wüssten, wie sie ihren lebensunterhalt finanzieren sollen.

2003 waren es 7 %

14
Jan
2006

noch mehr konjunkturprognosen

zum thema lohnzurückhaltung: institut für weltwirtschaft in kiel und rheinisch-westfälisches institut fürwirtschaftssforschung prognostizierten bereits anfang dezember 2005 ein wirtschaftswachstum 2006 von 1,5 und 1,6 %...

BIP und Lohnquote

das statistissche bundesamt meldet ein BIP-Wachstum im Jahr 2005 von 1,1 % (kalenderbereinigt). und fährt fort:

Die Bruttolöhne und -gehälter beliefen sich 2005 auf rund 909 Milliarden Euro, das waren 0,3% weniger als im Vorjahr. Die Nettolöhne und -gehälter – nach Abzug der Lohnsteuer und der Sozialbeiträge der Arbeit­nehmer – lagen dagegen geringfügig über dem Vorjahresniveau (+ 0,1%), was vor allem auf die Einkommensteuerreform zurückzuführen ist. Der hieraus resultierende deutliche Rückgang der Lohnsteuer der Arbeitnehmer (– 2,7%) übertraf den leichten Anstieg der Sozialbeiträge (+ 0,7%) bei weitem.

wenn man sich überlegt, dass die lohn- und einkommenssteuern den größten teil der staatlichen einnahmen ausmachen, können wir uns ja schon jetzt auf weitere kürzungen freuen. das sogenannte Bruttonationaleinkommen stieg übrigens um 1,5 %, es isst also nicht so, dass keine kohle reinkäme.

weiter schreibt das amt: Das Volkseinkommen nahm im Jahr 2005 um 1,6% auf 1 685 Milliarden Euro zu.

um dann fortzufahren: Die beiden Komponenten des Volkseinkom­mens, das Arbeitnehmer­entgelt sowie die Unternehmens- und Vermögenseinkommen entwickelten sich sehr unterschiedlich: Während das Arbeitnehmerentgelt mit 1 129 Milliarden Euro erstmals seit der Wiedervereinigung unter dem Niveau des Vorjahres blieb (– 0,5%), legten die Unterneh­mens- und Vermögenseinkommen wiederum beachtlich auf 556 Milliarden Euro zu; mit 6,1% fiel die Zunahme aber geringer aus als in 2004 (+ 11,7%). Die Lohnquote (Anteil des Arbeitnehmerentgeltes am Volkseinkommen) lag im Jahr 2005 mit 67,0% nochmals deutlich unter der des Vorjahres (68,4%) und ist damit bereits seit dem Jahr 2000 (72,2%) rückläufig.

und wer immer noch nicht glaubt, dass die fehlende binnenkonjunktur schlicht was mit fehlendem geld oder aber der scheu, vorhandenes auszugeben (weil man eh schon im überfluss sitzt oder angst um seinen job hat) zu tun haben könnte, der lese das:

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm im Jahr 2005 etwas weniger zu (+ 1,5%) als im Vorjahr und erreichte 1 469 Milliarden Euro. Die privaten Konsumaus­gaben erhöhten sich nahezu gleichermaßen (+ 1,4%). Von 1992 bis 2000 hatten die pri­vaten Konsumausgaben in allen Jahren stärker zugenommen als das verfügbare Ein­kommen der privaten Haushalte. Seit dem Jahr 2001 hat sich dieses Verhältnis umge­kehrt. Das Wirtschaftswachstum wird seither ersichtlich durch die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte gebremst. Die Sparquote erhöhte sich weiter von 10,5% im Jahr 2004 auf 10,6% im Berichtsjahr und erreichte damit den höchsten Stand seit 1995 (11,0%).

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