4
Jan
2006

von konsumenten und hunden

Frage: Die Union hat vor der Wahl eine erhöhung der MWSt um 2% angekündigt, die SPD war strikt dagegen
Antwort: Die erhöhung ist zwar riskant, aber sie macht sinn. die sorge, dass die 2% die weiterhin labile konjunkktur kippen könnten, besteht zu recht. bei den konsumausgaben ist tote hose, die auftragslage im baugewerbe ist unterirdisch schlecht, nur der export läuft gut. aber: vor der erhöhung kriegen wir einen kaufschub. der konsument reagiert wie der pwlowsche hund: wenn er die 2% sparen kann, rennt er zu mediamarkt und zum autohändler, um bislang aufgeschobene konsumwünsche zu befriedigen. und das dann natürlich folgende nachfrageloch dürfte zum teil von der fußball-WM gefüllt werden.

der chefvolkswirt der deutschen bank norbert walter im interview mit der FR mitte oktober 2005. war damals die anhebung bereits für 1.1.2006 geplant oder weißt der mann nicht, wann dieses ganzen fußball-deppen hier anrücken? der vergleich mit den hunden ist natürlich charmant, herr walter. allerdings fehlt mir der schlichte hinweis darauf, dass nur das geld ausgegeben werden kann, dass der hund hat (oder zumindest geliehen bekommt, was auch wieder am haben hängt).

go east

der osten zeigt uns jetzt mal, wie das mit dem kapitalismus funktioniert: wie heute in der NZZ zu lesen ist, haben sich russland und die ukraine geeinigt im gasstreit. russland verlangt künftig einen marktgerechten preis von 230 USD je 1000 Kubikmeter (und hat sich damit durchgesetzt), verkauft das gas jedoch nicht an die ukrainische gasgesellschaft, sondern an einen zwischenhändler. dieser beliefert die ukraine für 90 USD je 1000 Kubikmeter (die sich damit auch durchgesetzt hat). super geschäft, oder? spitzen gewinnmarge. die chefs beider unternehmen meinten, der gashändler könne das machen, weil er auch billiges gas aus turkmenistan kaufe... voll die win-win-situation.

ich will jetzt gar nicht mit dem rechnen anfangen, sondern nur ein paar fragen stellen:

wann geht der zwischenhändler an die börse?
ist gerd schon aufsichtsratsvorsitzender?
wo werden die verluste steuerlich geltend gemamcht?
wer hat die mehrheit der anteile am zwischenhändler?
und wann geht dieser pleite?

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