energie

25
Jul
2007

100 Milliarden Dollar für erneuerbare Energie

Im monatlichen SAM-Newsletter wurde ich beim nachurlaublichen E-Mail-Sichten auf eine Meldung der Sonnenseite von Franz Alt aufmerksam. Der berichtet von einer UN-Studie (UNEP), nach der 2006 erstmals weltweit über 100 Mrd. USD in erneuerbare Energien investiert wurden, ein Plus von 20 Mrd.

Sonnenseite von Franz Alt
Der UNEP-Bericht als PDF

6
Jul
2007

Bis 2013 ein Viertel Ökostrom

Der Bund der Energieverbraucher hat am 22. Juni 2007 die prognostizierte Verdoppelung des Ökostroms bis 2013 als sensationellen Erfolg des Einspeisgesetzes EEG gelobt. Hier Auszüge aus dem Artikel auf der BdE-Webseite:
„Mehr als 25% des Stromverbrauchs in deutschen Haushalten könnten 2013 aus Ökostrom gespeist werden, so eine Prognose des Verbands der Netzbetreiber (VDN) beim VDEW. [...] Grund sei der starke Zubau von Onshore-Windenergie-, Biomasse- und Solaranlagen. [...] Der Anteil der nach dem EEG geförderten Strommengen am gesamten Letztverbrauch habe 2006 etwa 10,4% betragen und könne bis 2013 auf 21,8% ansteigen, so der VDN. Hinzu kämen 3,4% Strom aus nicht EEG-geförderten Wasserkraftwerken, so dass die Erneuerbaren 2013 insgesamt mehr als 25% des Stromverbrauchs der öffentlichen Versorgung ausmachen würden. Der Löwenanteil der EEG-Einspeisungen käme mit über 60% aus Windenergie. [...]

http://www.vdn-berlin.de/eeg_mittelfristprognose.asp

Dazu ergänzend aus dem Erfahrungsbericht zum Erneuerbare-Energien-Gesetz, den Bundesumweltminister Gabriel mit dem BMU-Pressedienst Nr. 190/07 vom 05. Juli 2007 kommunizierte:

Laut BMU ist das für 2010 gesetzte Ausbauziel bereits Mitte 2007 erreicht, deshalb soll nun „die Latte höher gelegt werden“ und 2020 mindestens 27 Prozent Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch erreicht werden. 2030 soll der Anteil dann mindestens 45 Prozent betragen. Bisher ist im EEG festgeschrieben, diesen Anteil bis 2010 auf 12,5 Prozent und bis 2020 auf mindestens 20 Prozent zu erhöhen. 2006 lag er bei zwölf Prozent. Das EEG hat laut BMU auch 125.000 der insgesamt rund 214.000 Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien geschaffen. Außerdem wird der Exportbeitrag hervorgehoben, 2006 wurden über 70 Prozent der produzierten Windanlagen exportiert und eine ähnliche Entwicklung sei bei der Photovoltaik in Sicht. Schließlich erhöht der EEG-Strom laut BMU das Angebot im Strommarkt und dämpft so die Preise. Fazit: „Der volkswirtschaftliche Nutzen des EEG betrug daher etwa 9 Mrd. Euro. Ge-samtwirtschaftlich übersteigt der Nutzen des EEG heute schon deutlich seine Kosten.“

20
Jun
2007

BP-Weltenergiebericht

Seit 1951 gibt Energiekonzern BP seinen Weltenergiebericht BP Statistical Review of World Energy heraus. Er enthält laut Selbstbeschreibung, „ Zahlen, Daten und Fakten über die weltweite Produktion und den Verbrauch von Öl, Gas, Kohle, Kern- und Wasserkraft und erneuerbare Energien.“. Die neue Version wurde am 19. Juni in Berlin vorgestellt. Hier einige Kernaussagen aus der PM samt Link zum Bericht.

2006 ist wiederum von hohen Energiepreisen und dennoch überdurchschnittlich wachsendem Energieverbrauch gekennzeichnet gewesen. Eine Verlagerung des Energieverbrauches weg von den OECD-Ländern ist erkennbar. Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum hat der Energieverbrauch zugenommen, in China um über 8 Prozent (global um 2,4). Chinas Anteil am globalen Verbrauch beträgt laut BP nun 15 Prozent.

Zum Thema Öl- und Gasreserven steht in dem Bericht:
„Die Öl- und Gasreserven blieben 2006 weitgehend unverändert. Die „Reserves-to-Production Ratio“ (d.h. die geförderten Mengen in Bezug zu den geschätzten Reserven) betrug über 40 Jahre für Öl und 60 Jahre für Gas. Trotz eines kleinen Rückgangs im Jahre 2006 sind die Ölreserven mit 1.208 Mrd. Barrel immer noch ca. 15 Prozent höher als vor zehn Jahren. Die globalen Gasreserven lagen mit 181.000 Mrd. m3 ein wenig höher. Dabei war in den USA sowie bei einigen OPEC-Mitgliedern ein Anstieg zu verzeichnen.“

Der Ölverbrauch hat durch die hohen Preise die schwächste Wachstumsrate seit 2001 gehabt: 0,7 Prozent, in den OECD-Ländern gab es sogar den stärksten Rückgang seit mehr als 20 Jahren. Die Ölförderung stieg weltweit um 0,4 Prozent, in Großbritannien und den USA sank er hingegen im siebten bzw. sechsten Jahr in Folge. Der Gasverbrauch legte 2,5 Prozent zu, der von Kohle um 8,7 Prozent (achtes Jahr in Folge mit Wachstum. 70 Prozent des Anstiegs in 2006 sollen auf das Konto von China gehen. Kernkraft und Wasserkraft legten 1,4 bzw. 3,2 Prozent zu, Windkraft um 25 Prozent. Dennoch werden weniger als 1 Prozent des globalen Stromverbrauchs durch Wind produziert.

Die vollständige PM als PDF
Der gesamte Bericht als PDF, 4,3 MB

6
Jun
2007

BP goes Libyen

Nachdem Muammar al-Gaddafi ja nun bereits seit einiger Zeit nicht mehr als das Böse schlechthin gilt, steht Geschäften mit Libyen aus dieser Richtung nichts mehr im Wege. Die FR hat bereits am 30. Mai berichtet, dass BP nach Angaben eines Sprechers des britischen Premiers wieder Geschäfte in dem Land machen will. BP hatte sich 1974, als die dortige Ölindustrie verstaatlicht wurde, aus Libyen zurück gezogen. BP bestätigte, in Libyen zu investieren. Von Konkurrent Shell ist dies ebenfalls bekannt, so die FR.

30
Mai
2007

Geothermie

Drei Viertel einer PM des BMU von heute:

In der Geothermie (Erdwärme)-Branche ist in den nächsten Jahren mit einem größeren Wachstum zu rechnen. Das lässt sich aus der Anzahl der Genehmigungen für Geothermiekraftwerke schließen. Derzeit sind in Deutschland rund 150 solcher Projekte in der Planung. Das Investitionsvolumen dieser Projekte wird auf vier Mrd. Euro geschätzt.

Einige dieser Geothermiekraftwerke werden als Demonstrationsvorhaben vom Bundesumweltministerium gefördert. Dazu zählen die Projekte in Unterhaching, Landau, Bruchsal und Groß-Schönebeck. Das Bundesumweltministerium hat die Forschungsgelder für Geothermiekraftwerke in den vergangenen Jahren deutlich erhöht und stellte 2006 knapp 14 Mio. Euro zur Verfügung.

Weltweit sind rund 9.000 Megawatt elektrischer Leistung installiert. Zu den größten geothermischen Stromproduzenten gehören Italien, die USA, die Philippinen, Indonesien und Mexiko. In Deutschland steht die Stromgewinnung aus Erdwärme noch am Anfang. Im Wärmebereich ist die Nutzung von geothermischer Wärme bei uns aber bereits eine feste Größe: Rund 2.000 Gigawattstunden Wärme werden aus geothermischen Anlagen jährlich erzeugt. Einen wichtigen Beitrag dazu liefern auch private Haushalte, die Wärmepumpen installiert haben. Rund 100.000 Systeme sind derzeit installiert. Das Marktvolumen für Wärmepumpen in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt.

23
Mai
2007

Erneuerbare in Marokko

Eine PM der Informationskampagne für Erneuerbare Energien von heute berichtet über die EEG-Förderung in Marokko. Dabei muss ich natürlich an meinen Solarthermie-in-Afrika-Artikel für die SWW denken und den irgendwann mal online machen. Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich auch, dass AFAIK die nordafrikanischen Staaten Freihanelsabkommen mit der EU haben, die bereits in Kraft sind oder in den nächsten Jahren in Kraft treten werden. Das ist für den Export sicher nicht ganz unerheblich.


Als erstes arabisches Land verabschiedet Marokko in dieser Woche ein Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien. Die Regelung orientiert sich am deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und soll im Juli in Kraft treten. Ziel des Gesetzes ist es, den Anteil Erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch von zwei auf zehn Prozent bis zum Jahr 2010 zu erhöhen. Dank der hervorragenden Windverhältnisse in den Küstenregionen und der hohen Sonneneinstrahlung baut Marokko vor allem auf Wind- und Solarenergie. Langfristig will das Land Strom nach Europa exportieren. Marokkos ehrgeizige Ausbauziele sind eine Chance für die deutsche Erneuerbare-Energien-Industrie. Bereits im Jahr 2006 haben deutsche Anlagenhersteller und Zulieferer durch Lieferungen ins Ausland einen Umsatz von rund 6 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dieser Betrag wird nach Branchenschätzungen bis 2012 auf knapp 16 Milliarden steigen.

21
Mai
2007

Installierte PV-Leistung

Ich gebe hier eine Meldung des Solarservers vom 23. April wieder:

3.4 Gigawatt Photovoltaik-Leistung in der EU installiert
Der europäische Photovoltaikmarkt ist auch 2006 enorm gewachsen. Neue Zahlen des von der EU-Kommission geförderten Projekts "EurObserv’ER" unter Berücksichtigung der ersten vorliegenden Schätzungen gehen von einer zusätzlich installierten Kapazität von 1.245,7 Megawatt Photovoltaik-Spitzenleistung (MWp) aus. Somit ist die PV-Gesamtkapazität der europäischen Union auf insgesamt mehr als 3.400 MWp (3,4 GWp) gestiegen. Das entspricht in etwa dem zehnfachen der Leistung des ältesten Atomkraftwerks Deutschlands (Obrigheim; bereits stillgelegt; 357 MW).

Die komplette Nachricht

18
Mai
2007

Vattenfall beantragt längere Laufzeit für Brunsbüttel

Vattenfall Europe hat am 6. März die Übertagung von 15 Mrd. KWh Stromerzeugung von dem nie in Betrieb gegangenen Reaktor in Mülheim-Kärlich auf das AKW Brunsbüttel beantragt. . Hier die zugehörige PM des KonzernsNach Konzernangaben könne das AKW damit 2,5 Jahre länger laufen als bis 2009, wie es der Atomkonsens vorsieht. Natürlich wird mit der CO2-Freiheit von AKWs begründet.

RWE hat bereits für Biblis und EnBW für Neckarwestheim den Atomkonsens aufgekündigt

Am 9. März schreibt die BMU-Presseabteilung: "Bundesumweltminister Sigmar Gabriel beabsichtigt, die von dem Atomkonzern RWE beantragte Übertragung von Strommengen des stillgelegten Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich auf das Atomkraftwerk Biblis A abzulehnen. Der vom BMU erarbeitete Ablehnungsbescheid wurde dem Antragsteller zur Anhörung zugestellt. RWE hat jetzt vier Wochen Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Danach wird das BMU unter Berücksichtigung der Stellungnahme des Antrag¬stellers seinen endgültigen Bescheid erlassen." Volltext

NEU: Der RWE-Antrag wurde am Freitag, 18. Mai, abgewiesen. Eine PM findet sich unter diesem Datum unter obigem Link.

Zum Themenkomplex Vattenfall / Brunsbüttel erreichte mich bereits Dienstag, 27. Februar, folgende Info-Mail vom grünen MdB Fell:
Zu dem internen Untersuchungsbericht zum Atomkraftwerk Forsmark sowie zu der Informationspolitik Vattenfalls in Deutschland erklärt Hans-Josef Fell MdB, Sprecher für Energie- und Technologiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Der interne Untersuchungsbericht zu dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark stellt in Frage, ob Vattenfall als Betreiber von Atomkraftwerken geeignet ist. Der AKW-Betreiber-Vattenfall ist ein Risiko für die Gesellschaft. In Schweden hat Vattenfall die Atomkraftwerke auf Volldampf gefahren ­ unter Missachtung von Sicherheitsvorschriften und Warnhinweisen der Mitarbeiter. Es gibt keinen Grund zur Annahme, wieso Vattenfall in Deutschland eine bessere Sicherheitskultur haben sollte als in Schweden. Vattenfall weigert sich hierzulande, die Mängelliste von Brunsbüttel offen zu legen. Die Erfahrung von Forsmark lässt befürchten, dass die bereits 1999 beanstandeten Sicherheitsmängel bis heute nicht alle beseitigt wurden. Der Bundesumweltminister sollte die Sicherheitskultur Vattenfalls überprüfen und ggfs. Vattenfall die Erlaubnis zum Betrieb von Atomkraftwerken entziehen.

Der interne Bericht spricht von einem "Höhepunkt im Verfall der Sicherheitskultur des Unternehmens". Er zeigt eine Reihe von "inakzeptablen Mängeln" in dem Atomkraftwerk Forsmark auf und kommt zu dem Ergebnis, dass das Atomkraftwerk auf Profit gefahren wurde ­ zu Lasten der Sicherheit. Da das Atomkraftwerk in den letzten Jahren gutes Geld verdient hat, will Vattenfall die Laufzeit verlängern lassen. Gleiches gilt auch für das deutsche Atomkraftwerk Brunsbüttel, für das Vattenfall einen Antrag zur Laufzeitverlängerung angekündigt hat.

Vattenfall Mitarbeiter hatten den internen Bericht Anfang Februar in Schweden ans Licht der Öffentlichkeit gebracht, offenbar da sie eine Vertuschung befürchtet hatten.
Link zum Untersuchungsbericht

12
Mai
2007

Windkraft boomt in den USA

Laut Branchenverband Awea werden die Windenergiekapazitäten in den USA in diesem Jahr um 25 Prozent wachsen. 2006 habe der Zuwachs 20 Prozent betragen. Ein vom Verband geforderter Mindestanteil Öko-Energie an allem produzierten Strom könnte, so die FR-Meldung von heute, noch diesen Monat im Kongress diskutiert werden.

EU leitet Verfahren gegen Gaskonzerne ein

Die FR berichtet heute, dass die EU-Kommission nach vorhergehenden Durchsuchungen der beiden Konzerne RWE und ENI jetzt Verfahren gegen beide eingeleitet habe, die mit hohen Geldstrafen enden könnten. RWE und ENI wird vorgeworfen, ihre dominante Position in den jeweiligen Märkten dazu missbraucht zu haben, Konkurrenten den Zugang zum Gasnetz zu verweigern. RWE habe in NRW künstliche Hürden für fremde Anbieter aufgebaut und damit die Kosten für den Netzzugang künstlich in die Höhe getrieben. Hinweise darauf hätten die Durchsuchungen im Jahr 2006 erbracht. Gegen die deutsche Tochter von ENI lautet der Verdacht ähnlich, zusätzlich habe sie absichtlich zu wenig in die eigenen Netze investiert, um so Mitbewerber zu blockieren.

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