Vattenfall Europe hat am 6. März die Übertagung von 15 Mrd. KWh Stromerzeugung von dem nie in Betrieb gegangenen Reaktor in Mülheim-Kärlich auf das AKW Brunsbüttel beantragt.
. Hier die zugehörige PM des KonzernsNach Konzernangaben könne das AKW damit 2,5 Jahre länger laufen als bis 2009, wie es der Atomkonsens vorsieht. Natürlich wird mit der CO2-Freiheit von AKWs begründet.
RWE hat bereits für Biblis und EnBW für Neckarwestheim den Atomkonsens aufgekündigt
Am 9. März schreibt die BMU-Presseabteilung: "Bundesumweltminister Sigmar Gabriel beabsichtigt, die von dem Atomkonzern RWE beantragte Übertragung von Strommengen des stillgelegten Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich auf das Atomkraftwerk Biblis A abzulehnen. Der vom BMU erarbeitete Ablehnungsbescheid wurde dem Antragsteller zur Anhörung zugestellt. RWE hat jetzt vier Wochen Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Danach wird das BMU unter Berücksichtigung der Stellungnahme des Antrag¬stellers seinen endgültigen Bescheid erlassen."
Volltext
NEU: Der RWE-Antrag wurde am Freitag, 18. Mai, abgewiesen. Eine PM findet sich unter diesem Datum unter obigem Link.
Zum Themenkomplex Vattenfall / Brunsbüttel erreichte mich bereits Dienstag, 27. Februar, folgende Info-Mail vom grünen MdB Fell:
Zu dem internen Untersuchungsbericht zum Atomkraftwerk Forsmark sowie zu der Informationspolitik Vattenfalls in Deutschland erklärt Hans-Josef Fell MdB, Sprecher für Energie- und Technologiepolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Der interne Untersuchungsbericht zu dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark stellt in Frage, ob Vattenfall als Betreiber von Atomkraftwerken geeignet ist. Der AKW-Betreiber-Vattenfall ist ein Risiko für die Gesellschaft. In Schweden hat Vattenfall die Atomkraftwerke auf Volldampf gefahren unter Missachtung von Sicherheitsvorschriften und Warnhinweisen der Mitarbeiter. Es gibt keinen Grund zur Annahme, wieso Vattenfall in Deutschland eine bessere Sicherheitskultur haben sollte als in Schweden. Vattenfall weigert sich hierzulande, die Mängelliste von Brunsbüttel offen zu legen. Die Erfahrung von Forsmark lässt befürchten, dass die bereits 1999 beanstandeten Sicherheitsmängel bis heute nicht alle beseitigt wurden. Der Bundesumweltminister sollte die Sicherheitskultur Vattenfalls überprüfen und ggfs. Vattenfall die Erlaubnis zum Betrieb von Atomkraftwerken entziehen.
Der interne Bericht spricht von einem "Höhepunkt im Verfall der Sicherheitskultur des Unternehmens". Er zeigt eine Reihe von "inakzeptablen Mängeln" in dem Atomkraftwerk Forsmark auf und kommt zu dem Ergebnis, dass das Atomkraftwerk auf Profit gefahren wurde zu Lasten der Sicherheit. Da das Atomkraftwerk in den letzten Jahren gutes Geld verdient hat, will Vattenfall die Laufzeit verlängern lassen. Gleiches gilt auch für das deutsche Atomkraftwerk Brunsbüttel, für das Vattenfall einen Antrag zur Laufzeitverlängerung angekündigt hat.
Vattenfall Mitarbeiter hatten den internen Bericht Anfang Februar in Schweden ans Licht der Öffentlichkeit gebracht, offenbar da sie eine Vertuschung befürchtet hatten.
Link zum Untersuchungsbericht
martin1969 - 18. Mai, 12:38