Kollege Börnecke hat gestern in der FR über ein Gutachten des BUND zur Biomasse-Nutzung berichtet. Hessens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dietzel setzt sich bereits seit längerem dafür ein, wie auch in meinem aktuellen Artikel zur Getreideverbrennung für die SWW steht. Kommt irgendwann nachgeliefert.
Unter dem Titel „Zweifel an Realitätsnähe“ von Biomasse-Gutachten schreibt Börnecke u.a.: Hessen wolle den Anteil erneuerbarer Energien am Verbrauch auf 15 Prozent bis 2015 vor allem mittels Biomasse erhöhen. Das BUND-Gutachten warne vor einer Intensivierung der Landwirtschaft. Bioenergie decke derzeit laut einer Studie des Landes in Hessen gerade mal zwei Prozent des Energieverbrauchs ab, fast 60 Prozent davon seien die etwa 620 000 privaten Holzfeuerungsanlagen. Biodiesel habe einen Anteil von zehn Prozent, mit Biomasse wie Holzhackschnitzel oder Pflanzenöl betriebene Heizwerke rund ein Viertel. Nach der Landesstudie betrage das Potenzial der Biomasse 15 Prozent, so lasse sich etwa das beim Holzeinschlag anfallendes Restholz zu 50 Prozent nutzen, der Einschlag könne erhöht und Holz aus Pflegeschnitt besser genutzt werden. Außerdem will die Studie den gezielten Anbau von Energiepflanzen sowie die Nutzung von Stroh, Gülle, Mist, Grünschnitt und Bioabfällen. 20 Prozent der hessischen Ackerflächen könnten für die Erzeugung von Bioenergie benutzt werden, ohne die Nahrungsmittelproduktion zu reduzieren.
Die BUND-Studie meldet „Zweifel an der Realitätsnähe“ der Biomasse-Studie. Beispielsweise könne nicht, wie vorgeschlagen, 75 Prozent des bei der Landschaftspflege anfallenden Holzes genutzt werden, weil dies sehr verstreut anfällt. Ähnlich bei den Grünabfällen. Außerdem sei die Erzeugung von Energierohstoffen „allzu leicht begleitet von erheblichen weiteren Intensivierungen in der landwirtschaftlichen Produktion“.
martin1969 - 30. Mai, 14:01