10
Apr
2007

Repower-Übernahme

Am 10. April meldet DPA, dass die indische Suzlon-Gruppe ihr Kaufangebot an Repower-Aktionäre von 126 auf 150 Euro je Aktie erhöht hat und damit Areva um zehn Euro überbietet. In der in der FR veröffentlichten Meldung heißt es weiter: Das gesamte Unternehmen sei damit mit 1,22 Milliarden Euro bewertet, teilte Suzlon mit. Areva hat nun bis zum 20. April Zeit, das Angebot für REpower nochmals zu erhöhen. Gleichzeitig teilte Suzlon mit, dass die Gruppe über Ostern 7,7 Prozent des REpower-Kapitals aufgekauft habe. Mit der verbündeten portugiesischen Martifer-Gruppe kommt Suzlon auf einen aktuellen Anteilsbesitz von 32 bis 33 Prozent an REpower, während Areva 30 bis 31 Prozent hält.

Am 20. März legt die FR dann auf Seite 3 mit einer Übersicht nach. Demnach hält Areva die 29,9 Prozent bereits seit 2005. Der Bieter-Wettbewerb startete im Januar, als Areva bei einem Aktienkurs von 90 EUR 105 EUR bot. Suzlon, die Joachim Wille in der FR als weltweite Nummer 5 im Windgeschäft bezeichnete, legte daraufhin mit 126 EUR nach. Wille erinnert auch daran, dass Repower 2004 beinahe pleite war und 2002 noch mit rund 70 Mio. EUR bewertet wurde. Varenholt, der Repower-Vorstandsvorsitzende, hat sich erst für Areva, dann für Suzlon als Käufer ausgesprochen. Das scheint logisch, denn Areva nehme die Windkraft sehr ernst, behandle sie nicht nur als Feigenblatt für die Atomkraft, habe viel Kapital und guten Zugang zum Stromnetz. Suzlon hingegenist eh schon in der branche aktiv, hat eine Beschäftigungsgarantie für die deutschen Mitarbeiter abgegeben und sogar ein neues Forschungszentrum und damit neue Jobs in Aussicht gestellt. Deshalb, so Varenholt, sei es letztlich eine Frage des Preises.

Repower hat, so der Bericht, 2006 einen Umsatz von 461 Mio. EUR und einen Reingewinn von 7,05 Mio. gemacht (2005: 335 Mio bzw. -6,7 Mio.) und beschäftigt 738 Menschen. 2007 soll der Umsatz 650 Mio. betragen, 2008 bereits 800. (Zahlen korrigiert und ergänzt nach FR vom 22. März).

Mittlerweile bietet Areva 140 EUR je Aktie, meldet die FR am 16. März, womit Repower mit 1,1 Mrd. EUR bewertet wäre. Areva soll mittlerweile bei 30 Prozent liegen, die mit Suzlon verbündete portugiesische Martifer 26 Prozent.

Vorstand und Aufsichtsrat empfehlen den Aktionären laut FR vom 8. März 2007, das Angebot der indischen Suzlon-Gruppe anzunehmen. Die bietet 126 EUR je Aktie statt 105 wie der französische Staats- und Atom-Konzern Areva.

Bereits am 10. Februar hatte die FR über das Angebot von Suzlon berichtet. In dem Text steht auch, dass die Inder in den ersten neun Monaten 2006 bei einem Umsatz von 832 Mio. EUR einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 180 Mio. EUR gemacht haben. Die FR listet auch die größten Windkraftanlagenhersteller auf: 2005 soll Vestas einen Marktanteil von 28 Prozent geehabt haben, GE 18 Prozent, Enercon (BRD) und Gamesa (Spanien) je 13 und Suzlon sechs. Ebenfalsl unter den ersten 10 seien Nordex, Repower und Siemens.

Am 23. Januar bestimmt das Areva-Angebot für Repower fast eine ganze Seite im FR-Wirtschaftsteil. Laut Areva-CHefin Anne Lauvergeon soll die Repower-Übernahme ein komplett neues Geschäftsfeld eröffnen, künftig will Areva mit Kernkraft und Erneuerbaren wachsen. Areva setzt allein in Deutschland 1,2 Mrd. EUR um und beschäftigt 6500 Menschen, weltweit sind es 58 000 Angestellte, 10,1 Mrd. EUR Umsatz und 1 Mrd. EUR Gewinn. 66 % des Areva-Umsatzes kommen aus der Kernenergie, der Rest aus Stromverteilung und -transport. 87 Prozent von Areva sind in Staatsbesitz, 80 Prozent ihres Stroms decken die Franzosen aus AKW. Areva ist in 40 Staaten vertreten und bedient Kunden in 100 Ländern. 30 Prozent an Repower hält der Konzern aktuell und zwar bereits seit 1995. Die Martifer-Gruppe aus Portugal, Verbündete der Inder Suzlon (was zum damaligen Zeitpunkt allerdings noch nicht bekannt ist), hält 25 Prozent. Areva bietet mit 105 EUR 17 Prozent mehr als der letzte Schlusskurs, nach dem Gebot schnellt die Aktie allerdings um 20 Prozent hoch und die weitere Entwicklung ist ja bekannt. Arbeitsplätze sollen nicht abgebaut werden. Repower hingegen will 2007 einen Umsatz von 650 Mio. EUR nach 450 Mio. in 2006 erzielen, 850 Mio. sollen es dann 2008 sein. 2004 und 2005 machte Repower allerdings Verlust. Laut europäischem Windkraftverband soll der weltweite Markt mit jährlich 25 Prozent wachsen. Repower hat seinen Marktanteil in D-Land 2006 von 5,5 auf 7,6 Prozent erhöht und ist damit hinter Vestas und Enercon die Nummer 3. Konzernchef Fritz Varenholt begrüßt den Einstieg von Areva (und in der Folge auch denVon Suzlon), weil der Konzern das anstehende Wachstum (Offshore) nicht alleine finanzieren könne.

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