5
Sep
2006

Ökostromanbieter für Senkung der Netzentgelte

Die FR berichtete gestern über die Auswirkungen der aktuellen Auseinandersetzungen über die Netznutzungsentgelte für Stromnetze auf die Anbieter von Ökostrom. Deren größter, Lichtblick aus Hamburg mit gut 200 00 Kunden, befürwortet weitere Senkungen nicht nur bei den Betreibern der Fernnetze, sondern auch bei den Stadtwerken und Regionalnetzen. Denn deren Anteil am Strompreis sei wesentlich höher als der der Fernnetze. Lichtblick beliefert Kunden in 800 verschiedenen Netzen, will Preissenkungen voll an die Kunden weitergeben und erhofft sich davon die völlige Konkurrenzfähigkeit auch beim Preis. Die Unterschiede seien jetzt bereits nur noch marginal. Mittelfristig will Lichtblick 2 Mio. Kunden gewinnen. Und auch die Greenpeace-Strom-Tochter befürwortet weitere Entgeltsenkungen.

Fusion bei Energiekonzernen?

Laut der FR von heute, die sich auf einen Sprecher der EU-Kommission beruft, gibt es Verhandlungen zwischen Spanien und Deutschland wegen einer möglichen Fusion der beiden Energiekonzerne Eon und Endesa. Eon will seit längerem schon Endesa übernehmen, der spanische Konzern versuchte sich dem bislang mit starker Unterstützung der Regierung zu widersetzen. Brüssel hatte dagegen wiederum interveniert unter Berufung auf den freien Wettbewerb, während die deutsche Regierung Eon unterstützte, obwohl sie doch hierzulande tatsächlich einiges gegen das Vierer-Oligopol des Stromkartells unternimmt.

Rekord beim Anbau nachwachsender Rohstoffe

Pressemeldung der FNR:

Nachwachsende Rohstoffe weiter auf Wachstumskurs
Über 1,5 Millionen Hektar für Bioenergie und pflanzliche Industrierohstoffe zur Ernte 2006

Die Anbauschätzung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) für das Jahr 2006 vermeldet einen erneuten Rekord: Auf mehr als 1,56 Millionen Hektar bauen Deutschlands Landwirte in diesem Jahr Energie- und Industriepflanzen an. Mengenmäßig wichtigste Kulturart bleibt der Raps. Seit Beginn der statistischen Erhebung wurden noch nie so viele Industriepflanzen produziert wie 2006: Heute gedeihen nachwachsende Rohstoffe auf 13 Prozent der gesamten deutschen Ackerfläche, womit sie zum wichtigen wirtschaftlichen Standbein für die deutsche Landwirtschaft avancieren. Nachwachsende Rohstoffe tragen damit nicht nur ganz erheblich zur Rohstoffbereitstellung u.a. für die Chemische Industrie bei, aus ihnen wird in Deutschland die mit weitem Abstand größte Menge an erneuerbaren Energien erzeugt. Neben dem Raps, der mit 1,1 Millionen Hektar den beträchtlichsten Anteil an der Anbaufläche einnimmt und überwiegend in der Biodieselindustrie verarbeitet wird, konnten vor allem die Energiegetreide und der Energiemais im Jahresvergleich erheblich zulegen. Diese Energiepflanzen für die Ethanolherstellung und die Verstromung in Biogasanlagen wuchsen 2006 bereits auf rund 295.000 Hektar. Im chemisch-technischen Bereich spielen Weizen, Kartoffeln und Mais für die Stärkeproduktion, Zuckerrüben, Arzneipflanzen sowie Lein- und Sonnenblumenöl für technische Anwendungen wie Schmierstoffe eine Rolle. Zudem wird Holz für konstruktive und energetische Zwecke in den über 11 Millionen Hektar Wald produziert. Dass nachwachsende Rohstoffe auch in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs bleiben, davon ist die FNR überzeugt. Nicht nur steigende Preise für fossile Energien und Rohstoffe tragen dazu bei, auch ausreichend Fläche steht zur Verfügung: Studien zeigen auf, dass bis 2030 ca. vier Millionen Hektar Ackerfläche für Industrie- und Energiepflanzen in Deutschland frei werden, ohne Nahrungsmittelproduktion und Naturschutz einzuschränken.

Der vollständige Text steht hier zur Verfügung.

Biokraftstoffe verbieten?

Was im ersten Moment nach einer Forderung der Mineralölindustrie gilt, stammt tatsächlich von der Organisation Rettet den Regenwald RdR. Ihre Argumente klingen ernsthaft: Weder in Deutschland, noch in Europa gibt es genug landwirtschaftliche Anbaufläche, um den aktuellen Kraftstoffbedarf zu 100 Prozent durch Biokraftstoffe zu ersetzen. Dennoch forciert beispielsweise die EU mit ihrem Biomasse-Aktionsplan die Ersetzung des Erdöls. Die erste Palmöl-Raffinerie Deutschlands soll in Emden ab 2007 jährlich 430 000 Tonnen Palmöl aus Indonesien zu Biodiesel verarbeiten.

RdR befürchtet:
  • Kahlschlag tropischer Regenwälder
  • Gravierende Auswirkungen auf die örtliche Bevölkerung (die Organisation berichtet bereits jetzt über Folter und Mord im Zusammenhang mit Landkonflikten wegen Palmölplantagen)
  • Auch unter Klimaspekten sei die Vernichtung von Regenwäldern für Biokraftstoffe absurd, denn in den oft torfigen/sumpfigen Regenwäldern sind große Mengen an Kohlendioxid gebunden, die im Falle einer Rodung frei würden.
Weitere Infos und Fakten hier: http://www.regenwald.org/pressemitteilungen.php

bwl
energie
impressum
mischkonzern
nachhaltigkeit
schluessel
umverteilung
vwl
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren