9
Sep
2007

Arbeitskosten

Das IMK hat sich mit den deutschen Arbeitskosten im Vergleich zur EU beschäftigt. Eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft koste demnach im Schnitt 26,70 EUR, was nur leicht über dem Durchschnitt im Euroraum (25 EUR) liege. Das gerade aus der neoliberalen Ecke gerne gepriesene Dänemark führt mit 32,50 EUR, Polen ist mit 6,0 EUR Schlusslicht. Laut IMK-Untersuchung sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Wirtschaftssektoren in Deutschland groß, so liege die Industrie im europaweiten Vergleich in der Spitzengruppe der Arbeitskosten, der Dienstleistungssektor hingegen im Durchschnitt. Zudem habe Deutschland neben Österreich die niedrigsten Lohnstückkosten und diese seien seit 1995 sogar noch gesunken.

Den eklatanten Unterschied zu einer Studie des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erklärt FR-Autor Manus damit, dass in der IW-Studie von 2006 – sie hatte die deutschen Arbeitskosten des Jahres 2005 weltweit an dritter Stelle platziert – nur westdeutsche Industriearbeiter betrachtet wurden. Nicht hingegen die ostdeutschen Löhne oder der Dienstleistungssektor.

Einen Tag später berichtet die FR über die aktuelle Entwicklung der deutschen Löhne im ersten und zweiten Quartal unter Berufung auf Destatis-Zahlen. Demnach mussten Arbeitgeber (Industrie und Dienstleistung) im zweiten Quartal durchschnittlich nur 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr zahlen. Denn der Anstieg der Bruttolöhne wurde durch die gesunkenen Lohnnebenkosten gemindert. Den Produktivitätsanstieg im ersten Halbjahr 2007 einbezogen sind die Lohnstückkosten weiter gesunken. Ein Europavergleich, so der Artikel, sei wegen unzureichenden Datenmaterials noch wackelig, allerdings habe der Anstieg der Arbeitskosten in Deutschland im ersten Quartal mit 0,2 Prozent am unteren Ende gelegen, während Lettland mit fast 33 Prozent führte.

Quelle. FR vom 7. und 8. September 2007

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