9
Jan
2007

Entspannte Lage auf dem Ölmarkt

Die Preise für Rohöl an den internationalen Handelsplätzen zeigen sich auch am Dienstag unbeeindruckt von der anhaltenden Unterbrechung russischer Öllieferungen in mehrere europäische Länder. Das steht in einer Meldung der Agentur DDP, die sich in der FR von heute findet. Händler zeigten sich überrascht von dem deutlichen Preisrückgang angesichts der aktuellen Nachrichtenlage. Denn der Anstieg am Montag war begründet worden mit einem erwarteten Kälteeinbruch im Nordosten der USA und dem Lieferstopp aus Russland. Offensichtlich sei die "bearishe" Stimmung der letzten Wochen, also die Erwartung tendenziell fallender Preise, noch immer anhaltend, hieß es.

Experten zufolge spricht vieles dafür, dass der Ölpreis für die nächste Zeit auf dem aktuellen Niveau verharrt. Verbraucherschützer erwarten daher keine unmittelbaren Auswirkungen der Lieferunterbrechung auf die Heizöl- und Kraftstoffpreise. Langfristig seien Auswirkungen allerdings dann möglich, wenn sich aus der Unterbrechung der Ölimporte eine "massive energiepolitische Krise" entwickelt.

Ökonomen verschiedener europäischer Wirtschaftsforschungsinstitute hatten Ende vergangenen Jahres die Erwartung geäußert, dass der Rohölpreis nach dem Anstieg von 29 Prozent im vergangenen Jahr nunmehr in den nächsten zwölf Monaten um etwa neun Prozent zurückgehen werde. Bei einer zu erwartenden Abschwächung der Spekulationen an den Rohstoffmärkten angesichts steigender Zinssätze würden die kurzfristigen Preistrends mehr und mehr durch die fundamentalen ökonomischen Daten beeinflusst, hieß es zur Begründung. Mit einem erwarteten langsameren globalen Wirtschaftswachstum schwäche sich die Rohstoffnachfrage ab.

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