27
Mai
2006

Steuererklärung der Konzerne

Das Ergebnis der steuerlichen Betriebsprüfung 2005 des Bundesfinanzministeriums zeigt, dass deutsche Großbetriebe 10,8 Mrd. EUR Steuern nachzahlen müssen – laut FR-Autor Hermanus Pfeiffer (Ausgabe von gestern) haben sie für rund ein Drittel der Gewinne keine Körperschaftssteuer bezahlt. Weil deutsche Unternehmen im Durchschnitt nur alle 4,5Jahre mit einer Betriebsprüfung rechnen müssen, darf man getrost davon ausgehen, dass dem Fiskus riesige Summen entgehen. Pfeiffer beruft sich in seinem Artikel außerdem auf die wirtschaftspolitische Abteilung von Verdi, laut der maximal 15 Prozent der Unternehmensgewinne an den Staat gehen, also real wesentlich weniger als die formalen Steuersätze annehmen lassen. Interessant, dass Sprecher von BDI und DIHK sich auf das komplizierte Steuerrecht als Erklärung für das Verhalten der Konzerne berufen. Tatsächlich sind aber von insgesamt 13,5 Mrd. EUR Steuernachforderungen 2005 von Unternehmen eben 10,8 Mrd. bei Großbetrieben fällig, die in der Regel über hochqualifizierte Steuerabteilungen oder -berater verfügen. Im Gegenteil zu mittleren und kleineren Betrieben verursachen die großen aber überproportional hohe Steuernachzahlungen. Finanzminister Steinbrück will dennoch die Gesamtbelastung der Unternehmen von 39 Prozent (25 Prozent Körperschaft- und durchschnittlich 14 Prozent Gewerbesteuer) auf 25 senken.

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