4
Mai
2006

Mindestlohn

Dass die Gewerkschaften den Mindestlohn fordern, ist klar. Sie haben aber auch gute Argumente, wie etwa in der aktuellen (Ausgabe Mai 2006) Mitgliederzeitschrift Publik von Verdi. 18 von 25 EU-Ländern haben bereits einen Mindestlohn. Großbritannien etwa bereits seit 1999, damals betrug er 5,21 EUR/Stunde. Regelmäßige Erhöhungen folgten, ab Oktober 2006 sollen auf der Insel mindestens 7,71 EUR gezahlt werden. Seit seiner Einführung ist die Arbeitslosigkeit in Großbritannien um 25 Prozent gesunken.

In Deutschland, so die Zeitschrift, arbeiten 3 Mio. Menschen Vollzeit und 4 Mio. Menschen Teilzeit im Niedriglohnbereich, das zehre die Kaufkraft eines großen Bevölkerungsteils laus.

Verdi und die Gewerkschaft NGG fordern einen gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 EUR, das wäre weniger als alle westlichen EU-Länder, abgesehen von der iberischen Halbinsel. Dort liegt er bei 3,78 EUR (Spanien) bzw. 2,62 EUR (Portugal). Frankreich und Luxemburg haben Mindestlöhne über 8 EUR, Niederlande mit 7,96 EUR fast so hoch. Auch Großbritannien und Irland liegen noch über den geforderten 7,50 EUR, Belgien mit 7,48 gleichauf. Auch die osteuropäischen EU-Länder haben Mindestlöhne, allerdings reicht dort die Spanne von 0,67 EUR (Lettland) bis 3,03 EUR (Slowenien).

Die skandinavischen Länder, so Publik, hätten zwar keinen gesetzlichen, aber einen tariflichen Mindestlohn und bei einem gewerkschaftlichen Organisationsgrad von rund 90 Prozent erreiche dieser auch die meisten Arbeitnehmer. Auch Österreich hat tarifliche Mindestlöhne, in Italien schreibt die Verfassung ein faires Entgelt vor.

Mehr Infos zur Kampagne: www.mindestlohn.de

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