29
Jul
2007

Uran-Reserven

Ein Artikel aus Die Welt, 4. Juli 2007, beschäftigt sich mit den Uran-Reserven. Laut IAEA reichen die gesicherten Uranreserven noch für 25 oder 47 Jahre, je nach Szenario (aus Verbrauch = Wachstum und Abbaupreisen). Einschließlich vermuteter, spekulativer Lagerstätten kommt die IAEA auf 166 Jahre, werden nur die geschätzten zusätzlichen Lagerstätten auf nicht-spekulativer Basis berücksichtigt kommen Werte von 37 bzw. 67 Jahren heraus.Basis sind Abbaupreise von 40 bzw. 130 Dollar je Tonne. Beim Berechnungsverfahren werden jeweils die Menge der Vorräte bzw. vermuteten bzw. spekulativ vermuteten Vvorräte durch den aktuellen Verbrauch geteilt. 2004 (Basisjahr der Untersuchung) verbrauchten 440 AKWs gut 68 000 to bei einer Jahresproduktion an Natururan von gut 40 000 to. Berücksichtigt in diesen Berechnungen ist nicht der mögliche Ausbau der Atomkraft – so will alleine Russland bis 2015 angeblich zehn neue AKW bauen, insgesamt sollen dort bis zu 40 in Planung sein.

Interessant: Vor gut einem schrieb ich darüber, dass die Atom-Industrie die Vorräte auf 400 Jahre beziffert...

26
Jul
2007

Subventionen für Energie

Hier eine Anmerkungen für all diejenigen, die den erneuerbaren Energiequellen vorwerfen, sie seien ja nur mit massiver Förderung wirtschaftlich. In einer gemeinsamen Pressemitteilung teilen Bundesumweltministerium und Bundesministerium der Finanzen am 13. Juli 2007 mit:

„Für die Sanierung der Braunkohle-Altlasten in Ostdeutschland stellen Bund und Länder in den nächsten fünf Jahren über eine Milliarde Euro zur Verfügung. [...] Bund und Länder haben seit 1990 über 8 Mrd. Euro in die Braunkohlesanierung investiert.“

Und das ist ja nur ein klitzekleiner Ausschnitt, nicht zu reden von den laufenden Steinkohlesubventionen im Westen und von den Milliarden, die in die Atomforschung gesteckt worden sind. Und was die Atommüllentsorgung so insgesamt kosten wird, wird sich definitiv erst in ein paar tausend Jahren sagen lassen. Wenn wir Glück haben...

25
Jul
2007

Energiegipfel

Laut einer Pressemitteilung der Informationskampagne für Erneuerbare Energien vom 2. Juli 2007, im Vorfeld des Energiegipfels, „erhält Bundeskanzlerin Angela Merkel volle Rückendeckung für ihre Energie- und Klimaziele durch die Unternehmen der Erneuerbaren Energien“.

OK, die haben die PR-Speech natürlich auch schon längst drauf. Und dass sie jetzt den Klimaschutz zur Förderung ihrer wirtschaftlichen Interessen einsetzen ist mir immer noch lieber als wenn die Atom-Lobby ihren angeblich CO2-freien Strom preist. Das ganze Geblubber weggeschnitten bleiben ein paar interessante Zahlen in der PM: „Um die EU-Ziele zu erreichen, hat die Branche der Erneuerbaren Energien ein Investitionspaket von 200 Milliarden Euro angekündigt. Die Zahl der Beschäftigten soll auf 500.000 verdoppelt werden. Für den bisherigen Kraftwerkspark hat der Ausbau Erneuerbarer Energien weitreichende Konsequenzen: Im Jahr 2020 wären von den heute 19 Atomkraftwerken nur noch fünf in Betrieb. Von 21 geplanten neuen Kohlekraftwerken müssten gerade noch drei realisiert werden. Der Rest wird wegen des wachsenden Stromangebots aus Wind, Biogas und Co. unwirtschaftlich.“ Nach Auskunft der Verfasser „haben das Erneuerbare-Energien-Gesetz und der gesetzlich festgelegte Atomausstieg bis heute Investitionen in Höhe von 36 Milliarden Euro ausgelöst. Seit dem Jahr 2000 ist dadurch der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung auf heute 12,5 Prozent verdoppelt worden. Damit ist das Ziel der EU für 2010 in Deutschland bereits jetzt erreicht worden“

Bereits ein paar Tage zuvor, am 5. Juli, hatten die Lobbyisten der Informationskampagne in einer PM geschrieben, dass im Jahr 2013 der Anteil der regenerativen Stromerzeugung die 25-Prozent-Marke überschreiten solle. Und weiter: „Die Zahl der Arbeitsplätze allein im Bereich der Stromgewinnung aus Erneuerbaren Energien ist auf aktuell 130.000 gestiegen. Gleichzeitig hat sich in Deutschland eine international führende Industrie entwickelt, die Komponenten zur regenerativen Stromgewinnung im Wert von mehr als acht Milliarden Euro pro Jahr exportiert.“

100 Milliarden Dollar für erneuerbare Energie

Im monatlichen SAM-Newsletter wurde ich beim nachurlaublichen E-Mail-Sichten auf eine Meldung der Sonnenseite von Franz Alt aufmerksam. Der berichtet von einer UN-Studie (UNEP), nach der 2006 erstmals weltweit über 100 Mrd. USD in erneuerbare Energien investiert wurden, ein Plus von 20 Mrd.

Sonnenseite von Franz Alt
Der UNEP-Bericht als PDF

6
Jul
2007

Bis 2013 ein Viertel Ökostrom

Der Bund der Energieverbraucher hat am 22. Juni 2007 die prognostizierte Verdoppelung des Ökostroms bis 2013 als sensationellen Erfolg des Einspeisgesetzes EEG gelobt. Hier Auszüge aus dem Artikel auf der BdE-Webseite:
„Mehr als 25% des Stromverbrauchs in deutschen Haushalten könnten 2013 aus Ökostrom gespeist werden, so eine Prognose des Verbands der Netzbetreiber (VDN) beim VDEW. [...] Grund sei der starke Zubau von Onshore-Windenergie-, Biomasse- und Solaranlagen. [...] Der Anteil der nach dem EEG geförderten Strommengen am gesamten Letztverbrauch habe 2006 etwa 10,4% betragen und könne bis 2013 auf 21,8% ansteigen, so der VDN. Hinzu kämen 3,4% Strom aus nicht EEG-geförderten Wasserkraftwerken, so dass die Erneuerbaren 2013 insgesamt mehr als 25% des Stromverbrauchs der öffentlichen Versorgung ausmachen würden. Der Löwenanteil der EEG-Einspeisungen käme mit über 60% aus Windenergie. [...]

http://www.vdn-berlin.de/eeg_mittelfristprognose.asp

Dazu ergänzend aus dem Erfahrungsbericht zum Erneuerbare-Energien-Gesetz, den Bundesumweltminister Gabriel mit dem BMU-Pressedienst Nr. 190/07 vom 05. Juli 2007 kommunizierte:

Laut BMU ist das für 2010 gesetzte Ausbauziel bereits Mitte 2007 erreicht, deshalb soll nun „die Latte höher gelegt werden“ und 2020 mindestens 27 Prozent Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch erreicht werden. 2030 soll der Anteil dann mindestens 45 Prozent betragen. Bisher ist im EEG festgeschrieben, diesen Anteil bis 2010 auf 12,5 Prozent und bis 2020 auf mindestens 20 Prozent zu erhöhen. 2006 lag er bei zwölf Prozent. Das EEG hat laut BMU auch 125.000 der insgesamt rund 214.000 Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien geschaffen. Außerdem wird der Exportbeitrag hervorgehoben, 2006 wurden über 70 Prozent der produzierten Windanlagen exportiert und eine ähnliche Entwicklung sei bei der Photovoltaik in Sicht. Schließlich erhöht der EEG-Strom laut BMU das Angebot im Strommarkt und dämpft so die Preise. Fazit: „Der volkswirtschaftliche Nutzen des EEG betrug daher etwa 9 Mrd. Euro. Ge-samtwirtschaftlich übersteigt der Nutzen des EEG heute schon deutlich seine Kosten.“

20
Jun
2007

BP-Weltenergiebericht

Seit 1951 gibt Energiekonzern BP seinen Weltenergiebericht BP Statistical Review of World Energy heraus. Er enthält laut Selbstbeschreibung, „ Zahlen, Daten und Fakten über die weltweite Produktion und den Verbrauch von Öl, Gas, Kohle, Kern- und Wasserkraft und erneuerbare Energien.“. Die neue Version wurde am 19. Juni in Berlin vorgestellt. Hier einige Kernaussagen aus der PM samt Link zum Bericht.

2006 ist wiederum von hohen Energiepreisen und dennoch überdurchschnittlich wachsendem Energieverbrauch gekennzeichnet gewesen. Eine Verlagerung des Energieverbrauches weg von den OECD-Ländern ist erkennbar. Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum hat der Energieverbrauch zugenommen, in China um über 8 Prozent (global um 2,4). Chinas Anteil am globalen Verbrauch beträgt laut BP nun 15 Prozent.

Zum Thema Öl- und Gasreserven steht in dem Bericht:
„Die Öl- und Gasreserven blieben 2006 weitgehend unverändert. Die „Reserves-to-Production Ratio“ (d.h. die geförderten Mengen in Bezug zu den geschätzten Reserven) betrug über 40 Jahre für Öl und 60 Jahre für Gas. Trotz eines kleinen Rückgangs im Jahre 2006 sind die Ölreserven mit 1.208 Mrd. Barrel immer noch ca. 15 Prozent höher als vor zehn Jahren. Die globalen Gasreserven lagen mit 181.000 Mrd. m3 ein wenig höher. Dabei war in den USA sowie bei einigen OPEC-Mitgliedern ein Anstieg zu verzeichnen.“

Der Ölverbrauch hat durch die hohen Preise die schwächste Wachstumsrate seit 2001 gehabt: 0,7 Prozent, in den OECD-Ländern gab es sogar den stärksten Rückgang seit mehr als 20 Jahren. Die Ölförderung stieg weltweit um 0,4 Prozent, in Großbritannien und den USA sank er hingegen im siebten bzw. sechsten Jahr in Folge. Der Gasverbrauch legte 2,5 Prozent zu, der von Kohle um 8,7 Prozent (achtes Jahr in Folge mit Wachstum. 70 Prozent des Anstiegs in 2006 sollen auf das Konto von China gehen. Kernkraft und Wasserkraft legten 1,4 bzw. 3,2 Prozent zu, Windkraft um 25 Prozent. Dennoch werden weniger als 1 Prozent des globalen Stromverbrauchs durch Wind produziert.

Die vollständige PM als PDF
Der gesamte Bericht als PDF, 4,3 MB

6
Jun
2007

BP goes Libyen

Nachdem Muammar al-Gaddafi ja nun bereits seit einiger Zeit nicht mehr als das Böse schlechthin gilt, steht Geschäften mit Libyen aus dieser Richtung nichts mehr im Wege. Die FR hat bereits am 30. Mai berichtet, dass BP nach Angaben eines Sprechers des britischen Premiers wieder Geschäfte in dem Land machen will. BP hatte sich 1974, als die dortige Ölindustrie verstaatlicht wurde, aus Libyen zurück gezogen. BP bestätigte, in Libyen zu investieren. Von Konkurrent Shell ist dies ebenfalls bekannt, so die FR.

30
Mai
2007

Umwelttechnik als Leitindustrie

Laut einer PM des BMU von heute (gekürzt) entpuppt sich Umwelttechnologie als

„der Wachstumsmarkt der Zukunft. Im Jahr 2020 wird die Umwelttechnologie-Branche in Deutschland mehr Umsatz erzielen als der Kraftfahrzeug- oder Maschinenbau. Der Anteil der Umwelttechnik an der gesamten deutschen Industrieproduktion wird im Jahr 2030 auf 16 Prozent steigen, das entspricht einer Vervierfachung gegenüber 2005. Das geht aus dem neuen Umwelttechnologie-Atlas für Deutschland hervor. Die Studie basiert auf einer Befragung von 1.500 Unternehmen und 250 Forschungseinrichtungen.

Deutschland ist Exportweltmeister auch in der Umwelttechnik. Im global boomenden Leitmarkt der Energieerzeugung beispielsweise halten deutsche Unternehmen einen Weltmarktanteil von 30 Prozent, allein die Unternehmen dieses Segments erwarten ein Umsatzwachstum von 27 Prozent bis zum Jahr 2009. Die befragten Umwelttechnologie-Firmen gehen davon aus, dass sie in den kommenden beiden Jahren 13 Prozent zusätzliche Mitarbeiter einstellen werden.

Die im Umwelttechnologie-Atlas dargestellten Leitmärkte hatten im Jahr 2005 ein Weltmarktvolumen von etwa 1.000 Milliarden Euro. Bis 2020 wird sich der Umsatz der Umweltindustrien voraussichtlich auf 2.200 Milliarden Euro mehr als verdoppeln.“

Geothermie

Drei Viertel einer PM des BMU von heute:

In der Geothermie (Erdwärme)-Branche ist in den nächsten Jahren mit einem größeren Wachstum zu rechnen. Das lässt sich aus der Anzahl der Genehmigungen für Geothermiekraftwerke schließen. Derzeit sind in Deutschland rund 150 solcher Projekte in der Planung. Das Investitionsvolumen dieser Projekte wird auf vier Mrd. Euro geschätzt.

Einige dieser Geothermiekraftwerke werden als Demonstrationsvorhaben vom Bundesumweltministerium gefördert. Dazu zählen die Projekte in Unterhaching, Landau, Bruchsal und Groß-Schönebeck. Das Bundesumweltministerium hat die Forschungsgelder für Geothermiekraftwerke in den vergangenen Jahren deutlich erhöht und stellte 2006 knapp 14 Mio. Euro zur Verfügung.

Weltweit sind rund 9.000 Megawatt elektrischer Leistung installiert. Zu den größten geothermischen Stromproduzenten gehören Italien, die USA, die Philippinen, Indonesien und Mexiko. In Deutschland steht die Stromgewinnung aus Erdwärme noch am Anfang. Im Wärmebereich ist die Nutzung von geothermischer Wärme bei uns aber bereits eine feste Größe: Rund 2.000 Gigawattstunden Wärme werden aus geothermischen Anlagen jährlich erzeugt. Einen wichtigen Beitrag dazu liefern auch private Haushalte, die Wärmepumpen installiert haben. Rund 100.000 Systeme sind derzeit installiert. Das Marktvolumen für Wärmepumpen in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt.

23
Mai
2007

Erneuerbare in Marokko

Eine PM der Informationskampagne für Erneuerbare Energien von heute berichtet über die EEG-Förderung in Marokko. Dabei muss ich natürlich an meinen Solarthermie-in-Afrika-Artikel für die SWW denken und den irgendwann mal online machen. Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich auch, dass AFAIK die nordafrikanischen Staaten Freihanelsabkommen mit der EU haben, die bereits in Kraft sind oder in den nächsten Jahren in Kraft treten werden. Das ist für den Export sicher nicht ganz unerheblich.


Als erstes arabisches Land verabschiedet Marokko in dieser Woche ein Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien. Die Regelung orientiert sich am deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und soll im Juli in Kraft treten. Ziel des Gesetzes ist es, den Anteil Erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch von zwei auf zehn Prozent bis zum Jahr 2010 zu erhöhen. Dank der hervorragenden Windverhältnisse in den Küstenregionen und der hohen Sonneneinstrahlung baut Marokko vor allem auf Wind- und Solarenergie. Langfristig will das Land Strom nach Europa exportieren. Marokkos ehrgeizige Ausbauziele sind eine Chance für die deutsche Erneuerbare-Energien-Industrie. Bereits im Jahr 2006 haben deutsche Anlagenhersteller und Zulieferer durch Lieferungen ins Ausland einen Umsatz von rund 6 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dieser Betrag wird nach Branchenschätzungen bis 2012 auf knapp 16 Milliarden steigen.

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