14
Aug
2007

Studie zu Auswirkungen von Biogasanlagen auf Natur und Landschaft

Gekürzte Pressemitteilung der FNR vom 14. August:

Das Büro für Umwelt- und Agrarplanung „agroplan“ hat [...] die Ergebnisse einer Umfrage bei Landwirten und Beratern zum Thema „Bioenergie und Biogasförderung nach dem EEG und ihre Auswirkungen auf Natur und Landschaft“ zusammengetragen. [...] Insgesamt 270 Landwirte (2005: rund 10 % Anlagenbetreiber) und 99 landwirtschaftliche Berater aus sieben Bundesländern befragten die Mitarbeiter von „agroplan“ zusammen mit ihrem Projektpartner, dem Institut für Agrarlandschaft und Biodiversität, in den Jahren 2005 und 2006. Die Ergebnisse der Analyse: In den untersuchten Betrieben wurde der Maisanbau, bezogen auf die Gesamtfläche [...] vor der Novellierung des EEG 2004, um etwa sieben Prozent ausgeweitet,. Der Anbau von Getreide sank um vier Prozent, von Hackfrüchten und Raps um je etwa ein Prozent und die Stilllegungsfläche um etwa ein halbes Prozent. Der Pflanzenschutz- und Düngemitteleinsatz für den Anbau von Biomasse war im Durchschnitt geringer und es wurde eine häufigere ganzjährige Begrünung von Ackerflächen beobachtet. Im Hinblick auf geschlossene Nährstoffkreisläufe sind die besseren Düngeeigenschaften der Gärreste vorteilhaft. Sie können die Bodeneigenschaften so verändern, dass sich mehr Kleinstlebewesen ansiedeln und damit das Nahrungsangebot für Vögel erhöhen. Selbst der ausgeweitete Maisanbau muss kein Nachteil sein: In Gegenden, in denen vor der Biogasnutzung gar kein Mais angebaut wurde, trägt dieser zur Auflockerung der Fruchtfolge bei. Der Anbau von Zwischenfrüchten wird durch die Verwendung von Getreide als Ganzpflanzensilage begünstigt, Erosion und Nährstoffverluste werden so vermieden.

Es gibt jedoch in Einzelfällen auch eine Kehrseite der Medaille: So finden ackerbrütende Vogelarten in Maisschlägen keine Nistmöglichkeiten und in Getreidefeldern können ihre Nestlinge der frühen Ernte der Ganzpflanzen zum Opfer fallen. Auch eine Intensivierung der Grünlandnutzung bewerten die Wissenschaftler, die in diesem Zusammenhang verschiedene aktuelle Studien auswerteten, negativ. Ungünstige Effekte des Energiepflanzenanbaus können aber durch die Anlage von Blühstreifen, Buntbrachen sowie freiwillige Extensivierungsmaßnahmen abgemildert werden.

Abschlussbericht und weitere Infos auf FNR

Ergänzung: In der am 23. Juli verschickten Einladung zum Fachsymposium Energiepflanzen schreibt die FNR: „Energiepflanzen wurden 2006 auf rund 1,3 Millionen Hektar in Deutschland angebaut, diese Zahl könnte sich bis zum Jahr 2030 auf über 4 Millionen erhöhen. Dies ist das Ergebnis von Studien, die bei der Ermittlung der Flächenpotenziale auch den Nahrungsmittelbedarf und naturschutzfachliche Mindestanforderungen nicht außer Acht lassen."

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