1
Feb
2007

Energie bleibt langfristig teuer

Hier eine gekürzte PM der IKB Deutsche Industriebank von gestern mit Link auf das 15-seitige PDF mit der Analyse. Mit dem Analysten Büchner habe ich mal telefoniert, der erschien mir ganz vernünftig.

Die Energiemärkte stehen vor einem weltweiten Investitionsboom. Zu dieser Einschätzung kommt die IKB Deutsche Industriebank im Rahmen ihrer jüngsten Branchenanalyse. Verantwortlich ist zum einen der stark wachsende Energiebedarf in den Schwellenländern. IKB-Branchenanalyst Heinz-Jürgen Büchner weist darauf hin, dass sich der Stromverbrauch beispielsweise in China bis zum Jahr 2025 – mit entsprechenden Konsequenzen für den Ausbau der Kraftwerkskapazitäten – verfünffachen wird. Zum anderen sind es die Bestrebungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen, die den Investitionsbedarf in Zukunft weiter erhöhen. In diesem Zuge zeichnet sich ein beträchtlicher Erneuerungs- und Modernisierungsbedarf im Kraftwerkssektor ab.

Mit Nachfrageanstieg und Investitionsboom gehen Entwicklungstrends einher, die das Bild der Energiebranche in Zukunft zum Teil nachhaltig verändern werden:
  1. Weiterhin hohes Preisniveau für fossile Primärenergieträger: Auf mittlere Sicht Sicht erwartet die IKB einen Rohölpreis zwischen 50 und 65 US-Dollar/barrel, für Kohle einen Preis zwischen 50 und 75 US-Dollar/t und für Erdgas eine Preisspanne von 6 bis 9 US-Dollar/Mio. btu. Vor diesem Hintergrund wird auch der Strompreis in den nächsten Jahren weiter nach oben tendieren.
  2. Verschiebungen im Primärenergiemix: Zwar werden Kohle, Erdöl und Erdgas weiterhin die dominierende Rolle bei der Stromerzeugung spielen, jedoch ist aus globaler Sicht mit Anteilsgewinnen der Kernenergie und der erneuerbaren Energien zu rechnen. Letztere könnten zukünftig vor allem für die Versorgung von Spitzenlaststrom eine zunehmende Bedeutung bekommen.
  3. Steigende Kapazitäten im Bereich erneuerbarer Energien: Die Leistung der weltweit installierten Windenergieanlagen wird sich bis 2010 annähernd verdoppeln; die Solarenergiekapazitäten dürften sich weit mehr als verdreifachen. Gleichwohl werden diese Energieträger auf absehbare Zeit nur einen geringen Beitrag zur Baseloadversorgung leisten können.
  4. Fortsetzung des Konzentrationsprozeses: Insbesondere auf dem europäischen Gas- und Strommarkt wird diese Entwicklung durch den hohen Investitionsbedarf der Unternehmen vorangetrieben. Auch auf der Ebene der deutschen Stadtwerke erwartet die IKB verstärkt Zusammenschlüsse und Kooperationen.
PDF der Studie, 176 KB

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