Interview Matthias Kurth in der Zeit
Manche nennen ihn den Herren der Netze: Matthias Kurth, seit 2001 Chef der Bundesnetzagentur, die damals zur Regulierung der Telekommunikation und der Post gegründet wurde und seit 2005 auch die Aufsicht über Strom- und Gasnetze ausübt. Ab 2007 könnte auch das Bahnnetz hinzukommen. Die Zeit hat Kurth in der Ausgabe 36 vom 31. August 2006 interviewt.
Kurth gibt den Anteil der Netzentgelte am Strompreis mit einem Drittel an und sieht noch "viel Luft in den Strompreisen". Es gibt derzeit selbst für Industriekunden keinen funktionierenden Wettbewerb im Strommarkt, die Lage habe sich seit Beginn der Liberalisierung wieder drastisch verschlechtert, so Kurth. Er sieht als wichtiges Problem im Strom- wie im Gasmarkt die niedrige Zahl der Anbieter – und will diese erhöhen, indem er neuen Unternehmen faire Netzgebühren und transparente Zugangsregeln ermöglicht. Und es gebe mittlerweile eine Reihe von Unternehmen, die neue Kraftwerke bauen wollen. Damit diese Pläne umgesetzt werden, muss der Netzzugang gesichert werden. Angesprochen auf die Besonderheit von Kürzungen der Netzentgelte bei Stadtwerken – die einerseits die Stromrechnung der Bürger senken können, andererseits aber über sinkende Gewinne der Stadtwerke deren Beitrag zu den Kommunalfinanzen schmälert und so den Geldbeutel des Bürgers wieder belastet (Subventionierung ÖPNV etwa) – sagt Kurth, dass seine Behörde weder großen noch kleinen Netzbetreibern das Recht auf Gewinne abstreite. Man wolle nur dafür sorgen, dass der Gewinn in einem angemessenen Verhältnis zum unternehmerischen Risiko steht und durch einen effizienten Betrieb des Netzes erwirtschaftet wird.
Ergänzung aus der FR vom 8. November 2007
Die Bundesnetzagentur fordert von den Energiekonzernen mehr Transparenz bei ihrer Preisgestaltung. "Trotz mancher Ankündigungen" vermisst der Chef der Agentur, Matthias Kurth, "eine detaillierte Herleitung der Bezugs- und Beschaffungskostenentwicklung im vergangenen Jahr". Auf dem Strom- und Gasmarkt fehle Transparenz, der Kraftwerkspark und die Leitungsnetze würden nicht genügend ausgebaut und auf Anbieterseite herrsche starke Konzentration, so Kurth.
Kurth gibt den Anteil der Netzentgelte am Strompreis mit einem Drittel an und sieht noch "viel Luft in den Strompreisen". Es gibt derzeit selbst für Industriekunden keinen funktionierenden Wettbewerb im Strommarkt, die Lage habe sich seit Beginn der Liberalisierung wieder drastisch verschlechtert, so Kurth. Er sieht als wichtiges Problem im Strom- wie im Gasmarkt die niedrige Zahl der Anbieter – und will diese erhöhen, indem er neuen Unternehmen faire Netzgebühren und transparente Zugangsregeln ermöglicht. Und es gebe mittlerweile eine Reihe von Unternehmen, die neue Kraftwerke bauen wollen. Damit diese Pläne umgesetzt werden, muss der Netzzugang gesichert werden. Angesprochen auf die Besonderheit von Kürzungen der Netzentgelte bei Stadtwerken – die einerseits die Stromrechnung der Bürger senken können, andererseits aber über sinkende Gewinne der Stadtwerke deren Beitrag zu den Kommunalfinanzen schmälert und so den Geldbeutel des Bürgers wieder belastet (Subventionierung ÖPNV etwa) – sagt Kurth, dass seine Behörde weder großen noch kleinen Netzbetreibern das Recht auf Gewinne abstreite. Man wolle nur dafür sorgen, dass der Gewinn in einem angemessenen Verhältnis zum unternehmerischen Risiko steht und durch einen effizienten Betrieb des Netzes erwirtschaftet wird.
Ergänzung aus der FR vom 8. November 2007
Die Bundesnetzagentur fordert von den Energiekonzernen mehr Transparenz bei ihrer Preisgestaltung. "Trotz mancher Ankündigungen" vermisst der Chef der Agentur, Matthias Kurth, "eine detaillierte Herleitung der Bezugs- und Beschaffungskostenentwicklung im vergangenen Jahr". Auf dem Strom- und Gasmarkt fehle Transparenz, der Kraftwerkspark und die Leitungsnetze würden nicht genügend ausgebaut und auf Anbieterseite herrsche starke Konzentration, so Kurth.
martin1969 - 1. Sep, 12:47
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