6
Okt
2006

Pellets-Preise

Der Aufmacher im FR-Wirtschaftsteil beschäftigt sich heute mit dem Preisanstieg Holzpellets. Diese kosten aktuell rund 25 bis 30 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, mit steigendem Trend wegen der beginnenden Heizsaison. Mancherorts habe es vor einigen Monaten sogar Lieferschwierigkeiten gegeben, die aber laut Deutschem Energie-Pelletverband nicht auf Produktionsengpässe zurückgingen, sondern auf die Tatsache, dass viele Hersteller ihre Pellets ins Ausland verkauft hätten, das in Deutschland die Nachfrage in den Jahren zuvor zu niedrig gewesen sei. Mittlerweile gebe es genug Produktionskapazität, manche Anbieter würden sogar bereits anderes als nur Sägemehl verarbeiten – beispielsweise auch Rundholz aus dem Wald. In jedem 550sten Haushalt stehe ein Pelletbrenner, der Verband rechnet aber mit Wachstumsraten von 100 Prozent und hofft auf eine installierte Zahl von 70 000 Ende 2006. Die Zahl der Kaminkachelöfen beträgt vier Mio. und die der offenen Kamine 1,3 Mio. Die Folge: Nach dem starken Ölpreisanstieg herrscht ein wahrer Run aufs Brennholz, Hessen-Forst beispielsweise hat den Absatz seit 2002 von 250 000 Festmeter auf 800 000 gesteigert. Tendenz auch hier weiter steigend. Ein Forstexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sagt steigende Preise fürs Holz und zunehmende Konkurrenz zwischen Papier- und Energienutzung voraus. Bayerns Landwirtschaftsminister schätzt, dass aus heimischen Wäldern noch 50 Prozent mehr Holz geholt werden könne als bislang und auch das Kompetenzzentrum Hessen-Rohstoffe sieht steigende Preise. Und bald werden sich vermutlich die ersten Umweltverbände sorgen machen über fehlendes Totholz im Wald, wenn sie das nicht bereits tun. Zu recht, denn ein gewisses Maß an Totholz ist tatsächlich immens wichtig für viele Lebewesen und für die Bodenerneuerung (Verrottung).

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