Probleme in der Ölindustrie
Lucian Caspar hat in der heutigen FR einen interessanten Artikel über heftigen Gegenwind für westliche Ölmultis geschrieben. Er steigt mit den Rekordergebnissen von Exxon-Mobil ein: Seit 5 Quartalen Reingewinn über 10 Mrd. USD, Umsatz 2006 so groß wie das Bruttosozialprodukt der Schweiz, 100 Mrd. USD alleine für Steuern und Abgaben weltweit, Bargeldreserven von 30 Mrd. USD und keine Schulden. Aber die Profitkurve sinke, der Reingewinn im vierten Quartal 2006 sei um vier Prozent yoy gesunken. Chevron habe minus 9 Prozent gemeldet, Conoco minus 13, BP minus 22. Der Grund: Neben dem Rückgang der Rohölpreise vor allem gestiegene Kosten für Exploration und Ausbeute sowie Zunahme der Abgaben durch Förderländer. Viele Länder, nicht nur Venezuela, auch Groß-Britannien etwa hätten die Steuern für Ölkonzerne erhöht. Und neue Vorkommen würden zunehmend eigenen Konzernen zugeschanzt – Beispiel: Der erzwungenne Rückzug von Shell auf eine Minderheitenposition beim Öl- und Gasprojekt Sachalin II zugunsten von Gazprom. Oder die Verstaatlichungen in Venezuela. Auch das WSJ registriere einen wachsenden Ölnationalismus zum Nachteil westlicher Konzerne. Exxon beispielsweise ziehe daraus bereits die Konsequenz, seine riesigen Gewinne lieber an die Aktionäre auszuschütten als in neue Geschäfte zu investieren.
martin1969 - 9. Feb, 22:15
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