17
Nov
2006

Geothermie

Pressemeldung des Bundesumweltministeriums von heute:

Für einen Ausbau der Stromerzeugung aus Erdwärme hat sich heute Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, auf der 9. Geothermischen Fachtagung in Karlsruhe ausgesprochen. „Die Erdwärmenutzung in Deutschland steht noch am Anfang. Sie ist wegen ihrer enormen Potenziale für die Zukunft im deutschen Energiemix unverzichtbar,“ sagte Klug. „Weil sie grundlastfähig und bedarfsgerecht regelbar sind, können geothermische Kraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.“

Es gibt viel versprechende Anzeichen für ein größeres Wachstum der Geothermie-Branche in den kommenden Jahren. Die Zahl der genehmigten oder beantragten Felder in Süddeutschland, auf denen gebohrt werden darf, lässt auf 70 bis 80 Geothermie-Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 2 Milliarden Euro schließen. Bundesweit wird das Investitionsvolumen auf das Doppelte geschätzt. Astrid Klug: „Die Nutzung der Geothermie und anderer erneuerbaren Energien hilft uns von Importen im Energiebereich unabhängig zu werden und mittelfristig die Preise zu stabilisieren.“ Das Bundesumweltministerium unterstützt diese Entwicklung durch Projektförderung und das Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Weltweit sind rund 9.000 Megawatt elektrischer Leistung installiert. Zu den größten geothermischen Stromproduzenten gehören Italien, die USA, die Philippinen, Indonesien und Mexiko. Während die Stromgewinnung aus Erdwärme in Deutschland noch am Anfang steht, hat die Nutzung von Erdwärme als Heizenergie schon einen festen Stellenwert: Rund 1.600 Gigawattstunden Wärme werden aus geothermischen Anlagen jährlich erzeugt. Diese Energie stammt aus 30 Anlagen der tiefen Geothermie und 100.000 Wärmepumpenanlagen.

Förderung erneuerbarer Energie

Hier Auszüge einer PM des BMU zur Förderung erneuerbarer Energie, Anlass war der Klimagipfel in Nairobi. Vor allem im letzten Absatz wird klar, dass es hier nicht nur um Klimaschutz oder Entwicklungshilfe geht, sondern natürlich auch um Exportförderung.

„Deutschland fördert erneuerbare Technologien in Entwicklungsländern mit 24 Millionen Euro. Europäischer Energiefonds steigt auf über 100 Millionen Euro.

Auf Initiative von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat die Europäische Union auf der Klimakonferenz in Nairobi einen neuen Fonds zur Investitionsförderung für effiziente und erneuerbare Energietechnologien (GEREF: Global Efficiency and Renewable Energy Fund) vorgestellt. Mit 80 Mio. Euro pro Jahr für den Zeitraum von zunächst vier Jahren werden Investitionen in effiziente und erneuerbare Energien für Entwicklungsländer unterstützt. Der Fonds übernimmt die Kreditrisiken bei Investitionen in diese Technologien in Entwicklungsländern und ermöglicht damit ein Investitionsvolumen von bis zu 1 Milliarde Euro.

Deutschland beteiligt sich an diesem Fonds mit zusätzlichen 24 Millionen Euro innerhalb der kommenden vier Jahre. Aufgrund dieser deutschen Initiative haben andere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ebenfalls zugesagt, ihren Beitrag zu diesem Fonds aufzustocken. Allein durch den zusätzlichen deutschen Beitrag wächst der Fonds bereits auf mehr als 100 Millionen Euro an und hebt damit auch das erreichbare Investitionsvolumen auf rund 1,25 Milliarden Euro. Die Entwicklungsländer haben diese Initiative auf der Klimakonferenz in Nairobi besonders begrüßt.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: „Eines der zentralen Probleme der Entwicklungsländer beim Klimaschutz ist die Entkopplung von wirtschaftlichem Wachstum und der Emission von Treibhausgasen. 1,6 Milliarden Menschen haben weltweit keinerlei Zugang zu Energieversorgungssystemen. Die Verbesserung ihres Lebensstandards und wirtschaftliches Wachstum sind deshalb unmittelbar mit dem Zugang zu Energie und einem steigenden Energieverbrauch in Entwicklungsländern verbunden.“

Die Industriestaaten haben in den letzten Jahren zunehmend effizientere und vor allem klimafreundliche Technologien für die Energieerzeugung entwickelt. Der Transfer dieser Technologien in die Entwicklungsländer ist deshalb die zentrale Lösung für die Entkopplung von wachsendem Energieverbrauch und der Emission von Treibhausgasen in Entwicklungsländern. Insbesondere erneuerbare Energien ermöglichen einen Energieverbrauch ohne Treibhausgase und verschaffen Zugang zur Energieversorgung ohne den teuren Aufbau von großen Elektrizitätsnetzen. Erneuerbare Energien sind also vor allem für die ländlichen Regionen der Entwicklungsländer ein besonders wichtiges Angebot.“

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