2
Nov
2006

Uranpreis

In der kanadischen Uranmine Cigar Lake hat es einen Wassereinbruch gegeben, berichtet die FR heute. Schön, und weiter, war meine erste Reaktion. Aber natürlich ist das ein interessanter Bericht, denn er verweist auf die Verfügbarkeit des Rohstoffes Uran für die Brennelemente der AKWs und hinterfragt so die Behauptung der Atomkraftbefürworter vom billigen und vor allem zuverlässigen Atomstrom. Denn der Rohstoff Uran ist offenbar kaum besser verfügbar als Öl und wird nach Ansicht vieler Experten kaum wesentlich länger zu tragbaren Preisen verfügbar sein.

Aber zurück zum Artikel der FR: Cigar Lake ist eine der ertragreichsten Uranminen der Welt. Durch den Wassereinbruch wird sich der Beginn der Förderung vermutlich um zwei Jahre verschieben. Geplant war eine Jahresförderung von 7000 bis 8000 Tonnen ab 2008. Die Mine gehört zu gut 50 Prozent dem weltweit größten Uranlieferanten Cameco und soll nach dessen Angaben die zweithöchste Urankonzentration der Welt bieten. Die geplante und nun vorerst wegfallende Fördermenge ist in Relation zur sonstigen Produktion zu sehen: Kanada fördert jährlich knapp 12 000 Tonnen Uran, rund 30 Prozent der Weltjahresförderung von 41 000 Tonnen. Cameco wiederum liefert etwa 8000 der kanadischen 12 000, also etwa soviel, wie durch die neue Mine hätte hinzukommen sollen. ich finde es vor diesem Hintergrund erstaunlich, dass die FR es dennoch geschafft hat, Experten zu finden, die der Meinung sind, die Produktionsverschiebung bleibe ohne Auswirkungen auf den Uranpreis - der sich seit dem Jahr 2000 bereits von zehn USD je britisches Pfund auf aktuell 56 USD erhöht hat. Und dabei decken Minen nur rund 60 Prozent des Bedarfs der weltweit über 440 Atomreaktoren, die restlichen 40 Prozent kommt aus Sekundärquellen wie etwa dem Waffenuran aus verschrotteten Atomraketen. Das aber wird ja wohl irgendwann verbraucht sein.

Handel: Stimmung vs. Umsatz

Kürzlich schlugen die Konjunktur- und Anschaffungsindikatoren von Ifo und GfK ja hohe Wellen. Dies tun sie noch immer, wie die FR gestern berichtete: "Wir haben nie an die Euphorie geglaubt, die von Forschungsinstituten wie GfK und Ifo verbreitet wurde" zitiert die Zeitung Hubertus Pellengahr, Sprecher des Hauptverbandes deutscher Einzelhändler. Grund: Neue Zahlen zum Absatz im Handel. Im September sank der Umsatz im Einzelhandel laut Destatis um real 1,2 Prozent. Bei Lebensmitteln, rund ein Drittel des Branchenumsatzes, waren es minus 2,5 Prozent, beim Rest minus 0,3. Versandhandel: minus 13 Prozent.

Stromgewinne

Auch die Rekordgewinne der Stromerzeuger sind ja mittlerweile eine eigene Serie, wenn nicht gar schon ne heimliche Rubrik. Am 2. November 2006 schrieb die FR mal wieder über Vattenfall: Rekordgewinn im Gesamtkonzern dank der phänomenalen Ergebnisse der deutschen Tochter. Vorsteuergewinn in Q3 plus 13,2 Prozent, Rekordquartal. Wichtigster Grund laut Konzernchef: "starke Verbesserung beim deutschen Stromgeschäft". Die deutsche Tochter steigerte ihren operativen Gewinn um fast 150 Prozent. In den ersten neun Monaten stieg der Gewinn in Deutschland um 54,4 Prozent und im gesamten Konzern um 25,4 Prozent. Umsatzwachstum im Gesamtkonzern 9M: plus 14,2, Q3: plus 12,1 Prozent.

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