30
Sep
2006

Energiemarkt: Liberalisierung vs. Wettbewerb

Naheliegende Überlegungen von Claudia Kemfert, Energieexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, druckt die FR im Wirtschaftsteil von heute.

Kemfert nimmt die aktuellen Auseinandersetzungen um Endesa zum Anlass. Die Nerven der Spanier liegen blank, die hektischen Bemühungen von Regierung (gegen Eon) und verschiedenen Konzernen (zu Überbnahmen und Fusionen) zeigen das. Die Großfusion (oder Übernahme, je nach Standpunkt mb) Eon/Endesa solle verhindert werden. Die EU aber wolle freien Wettbewerb, wozu auch Fusionen gehören – zumal im Energiesektor, wo Größe zähle. Spanien trage diese Politik in der EU schon seit langem mit und könne sich daher nicht jetzt verschließen. Interessant wird dann der letzte Abschnitt ihrer Argumentation: Man müsse sich klar vor Augen halten, „dass diese Entwicklung zwar aus dem Wettbewerbsgedanken heraus geboren wurde, aber nicht notwendigerweise zu mehr Wettbewerb führt.“ Denn wenn immer weniger Anbieter den Markt kontrollieren, steigt die Gefahr marktmissbräuchlichen Verhaltens, konkret: ungerechtfertigt hoher Energiepreise. Kemferts Lösungsvorschlag: eine europäische Regulierungsbehörde.

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