Die Erdwärme gilt im strengen Sinne nicht als regenerativ oder erneuerbar, denn sie stammt aus dem Zeitraum der Erdbildung und aus dem Zerfall radioaktiver Teilchen. Allerdings ist sie in derartig großen Mengen vorhanden, dass alleine die Energie aus den obersten 3000 Metern des Erdmantels den Bedarf der Weltbevölkerung für rund 100 000 Jahre decken könnte.
martin1969 - 1. Mai, 13:20
Nach Angaben der FR vom 26. April, die sich auf Zahlen der Atomindustrie beruft, reichen die derzeit bekannten, aber noch nicht erschlossenen Mengen Uran für noch rund 400 Jahre.
Nach Angaben in der Zeit vom 16. November 2006 befinden sich 40 % der weltweiten Vorräte in Australien, dass aber wegen strikter Minengesetze kaum eine Rolle spiele.
Ergänzung 30. November
In seinem Infobrif kommentiert der grüne MdB H-J Fell die Uranreserven. Auszüge:
Wie eine Gruppe von unabhängigen Wissenschaftlern jetzt feststellte, gehen die weltweiten Uranreserven noch innerhalb dieses Jahrhunderts zu Ende. „Selbst wenn wir kalkulieren, dass die Preise für Uran enorm steigen und damit die Ausbeutung bislang unwirtschaftlicher Minen interessant wird, sind die Uranlager in spätestens 70 Jahren erschöpft“, sagt Dr. Werner Zittel, Energieexperte bei der Ludwig Bölkow Systemtechnik GmbH in Ottobrunn. Er ist einer der führenden Köpfe der Energy Watch Group, die sich eine kritische und von politischen Interessen unabhängige Analyse der künftigen Energieversorgung auf die Fahnen geschrieben hat.
Die Forscher der Energy Watch Group haben errechnet, dass selbst bei hohen Uranpreisen der Höhepunkt der Uranförderung etwa 2035 erreicht sein wird und maximal bis dahin der Brennstoffbedarf der Atomkraftwerke abgedeckt werden könnte. Sollte es wie von der IEA empfohlen zu einem Ausbau der Atomenergie kommen, würde bereits vor 2030 der Uranbrennstoff knapp werden.
Der erste Report der Energy Watch Group basiert auf der Untersuchung von Trends und Annahmen, wie sie der soeben erschienene World Energy Outlook der Internationalen Energie Agentur (IEA) und das aktuelle Rotbuch der Nuclear Energy Agency (NEA 2006) beschreiben. Bisher wurden weltweit rund 2,3 Megatonnen Uran produziert. Schon elf Förderländer haben ihre Uranreserven erschöpft. Derzeit verfügt nur Kanada über Erzvorkommen, deren Urangehalt über einem Prozent liegt. In vielen Ländern ist das Erz nur zu 0,1 Prozent uranhaltig, mehr als zwei Drittel aller Lagerstätten beinhalten Erze mit weniger als 0,06 Prozent des atomaren Brennstoffs.
Der Gehalt des Urans im Muttergestein ist ein wesentlicher Faktor für die Erschließungskosten und damit die Wirtschaftlichkeit einer Mine. Bereits die aktuelle Uranverknappung hat den Uranpreis auf 130 Dollar je Kilogramm vervielfachen lassen. „Die Brennstäbe der Atomkraftwerke verbrauchen jährlich rund 67 Kilotonnen Uran. Der Uranbergbau kann aber nur 42 Kilotonnen pro Jahr nachliefern.“
Die Lücke von 25 Kilotonnen wird zurzeit vor allem durch Uran aus der Konversion von Kernwaffen und aus alten Beständen gedeckt. Diese Lagerbestände entstanden vor 1980; sie werden innerhalb von zehn Jahren erschöpft sein. So müsste die jährliche Neuproduktion von Uran bis 2015 um 50 Prozent steigen, um den heutigen Bedarf zu decken. Doch die Erschließung neuer Minen gestaltet sich außerordentlich schwierig: Ende Oktober beispielsweise meldete der Cameco-Konzern, dass die Uranmine Cigar Lake in der kanadischen Provinz Saskatchewan nach einem Wassereinbruch im Gestein überflutet wurde. Alle Versuche, das Wasser zu stoppen, schlugen fehl. Cigar Lake galt als weltweit zweitgrößte Lagerstätte für Erz mit hohem Urangehalt. Nun schwinden die Hoffnungen, dass diese Lagerstätte jemals Uranerz liefern kann.
Atomreaktoren werden langfristig geplant, der Bau verschlingt mindestens weitere fünf Jahre. Danach liefert ein Reaktor etwa 40 Jahre lang Strom. Gegenwärtig sind 45 Prozent aller Reaktoren auf der Welt älter als 25 Jahre, 90 Prozent davon laufen seit mehr als 15 Jahren. Bis 2030 müssen sie durch neue Reaktoren ersetzt werden. Doch jährlich gehen auf der ganzen Welt nur drei bis vier neue Reaktoren ans Netz. Bis 2011 wird sich an dieser Zahl wenig ändern, denn weitere Reaktoren sind nicht im Bau. Um die alten Meiler bis 2030 rechtzeitig zu erneuern, wären aber 15 bis 20 Reaktoren im Jahr notwendig. „Das sind die Fakten“, resümiert Zittel. „Darin haben wir noch nicht eingerechnet, welche politischen Widerstände es gegen neue Atomkraftwerke gibt und welche Gefahren sich aus neuen Reaktoren ergeben, die auch ein willkommenes Ziel für Terroristen abgeben.“ Zittel schließt: „Allein aus der Datenlage zu den Uranreserven ergibt sich, dass die Atomkraft schon innerhalb weniger Jahrzehnte als nennenswerte Energiequelle nicht mehr zur Verfügung steht.“
martin1969 - 1. Mai, 13:20