26
Apr
2006

Energiekonzept des VDEW

Der Verband der Elektrizitätswirtschaft VDEW und dessen Präsident Werner Brinker haben sich auf der Hannovermesse zur Frage der Energieversorgung in Deutschland geäußert, berichtete die FR gestern. Mitte des Jahres soll die Studie „Energiewirtschaftliches Gesamtkonzept 2030“ vorgelegt werden, die zeigen soll, „wie eine nachhaltige Energieversorgung in Deutschland im Jahr 2030 unter den Bedingungen eines europäischen Strombinnenmaktes realisiert werden kann.“ Man befürwortet einen „ausgewogenen Energiemix“ und will auch den Anteil der erneuerbaren Energiequellen steigern. Insbesondere die Windenergie habe große Chancen, allerdings dürfe Deutschland nicht im Alleingang allzu rasch vorpreschen, weil es sonst Wettbewerbsnachteile habe.

Offensichtlich ist die Zahl der von Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien geschaffenen Arbeitsplätze und die Stellung deutscher Unternehmen auf dem Weltmarkt beim VDEW unbekannt. Ein Blick auf deren Webseite zeigt die Gründe, in derSelbsstbeschreibung heißt es: „Der Verband der Elektrizitätswirtschaft – VDEW – e.V. vertritt seit mehr als 100 Jahren erfolgreich die Interessen der deutschen Stromwirtschaft gegenüber Gesellschaft und Politik.“ Und weiter: „VDEW ist der Spitzenverband der deutschen Elektrizitätswirtschaft: er bündelt und vertritt die Interessen seiner Mitglieder und ist Berater und Vordenker in Energiefragen. VDEW repräsentiert mit seinen 750 Mitgliedern knapp 95 Prozent des gesamten deutschen Strommarktes.“ Ein Blick in die Mitgliederliste zeigt: Viele E-Werke, viele Stadtwerke, natürlich die großen Produzenten, aber kaum Unternehmen aus der Öko-Ecke.

Kein Wunder also, was der VDEW dann im Folgenden unter einen „ausgewogenen Energiemix“ versteht: die weitere Nutzung der Kernenergie sei unerlässlich. Man wolle keine Neubauten, sondern Laufzeitverlängerung um fünf bis zehn Jahre.

Nach einer Umfrage des VDEW wollen Mitgliedsunternehmen bis 2020 rund 80 Mrd. EUR investieren, die Hälfte davon für neue Anlagen, die andere für Netze. Insbesondere für die Anbindung von Offshore-Windparks seien neue Hochspannungsleitungen von 850 KM Länge erforderlich.

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